Energieverbrauch in Castrop-Rauxel Hallenbad verbraucht 1 Million Kilowattstunden im Jahr

Hallenbad verbraucht 1 Million Kilowattstunden im Jahr
Lesezeit

Ein Einfamilienhaus verbraucht je nach Größe und Nutzungsverhalten der Bewohner rund 20.000 bis 40.000 Kilowattstunden Gas im Jahr, um Warmwasser aufzubereiten und zu heizen. Aber was verbrauchen eigentlich das Rathaus, das Hallenbad oder die anderen Gebäude der Stadt Castrop-Rauxel? Wir haben uns vor dem Hintergrund der Energiespar-Debatte die Zahlen angeschaut.

1 Million Kilowattstunden: Das ist die Energie, die die Stadt in einem Papier ausweist. Sie floss in drei Jahren 2019/20/21 im Mittel in die Versorgung des Hallenbades am Stadtmittelpunkt. Noch etwas mehr, rund 1,2 Millionen Kilowattstunden, verbrauchte das Rathaus.

Zum Vergleich dazu kamen die Grund- und weiterführenden Schulen in Castrop-Rauxel im Jahr 2013, dem letzten Referenzjahr, zu dem eine umfangreiche Erhebung vorliegt, ohne die Turnhallen auf 9,6 Millionen Kilowattstunden. Die 25 Sport- und Turnhallen verbrauchten 2013 2,2 Millionen Kilowattstunden Heizenergie.

Jugendzentren (243.000 Kilowattstunden) und das Haus der Familie (108.000) sind dagegen fast zu vernachlässigen. Die Feuerwehr-Liegenschaften verbrauchten rund 600.000 Kilowattstunden. Das Lehrschwimmbecken an der Uferstraße, in dem Schwimmunterricht und -kurse stattfinden, kommt im Jahr auf rund 360.000 Kilowattstunden. Die städtischen Kitas verbrauchen rund 690.000 Kilowattstunden.

Bei den meisten Einrichtungen der Stadt wird Erdgas für die Heizungen verbraucht. Der Rohstoff, der in Deutschland in diesem Winter und möglicherweise auch im nächsten besonders rar werden könnte. Darum sollen nach einer EU-Regelung 20 Prozent Energie eingespart werden. Die Stadt selbst hat sich einen Zielkorridor von 15 bis 20 Prozent für diesen Winter verordnet.

Erreicht werden soll das durch die Absenkung von Wasser- und Raumtemperaturen, die zum Teil auch schon seit einigen Wochen gelten. Im Hallenbad betragen die Wassertemperaturen seither 24 Grad im Schwimmer- und 26 Grad im Nichtschwimmerbecken. Die Turnhallen werden nur noch auf 17 Grad beheizt, ab dem 19.12. 18 Hallen im Wochen-Wechsel nur noch auf 10 Grad. In den Büros des Rathauses wurde schon um 1 Grad auf 19 Grad gesenkt, zudem soll bald ein Block oder eine Etage geschlossen werden. In Europa- und Stadthalle gilt ebenfalls eine Absenkung um 1 Grad.

Im Jahr 2005 baute das Unternehmen Steag New Energies dieses Blockheizkraftwerk für rund 17 Millionen Euro. Es steht auf dem Rütgers-Gelände, liefert den Produktionsanlagen von Rain Carbon Strom und dem Stadtmittelpunkt Wärme.
Im Jahr 2005 baute das Unternehmen Steag New Energies dieses Blockheizkraftwerk für rund 17 Millionen Euro. Es steht auf dem Rütgers-Gelände, liefert den Produktionsanlagen von Rain Carbon Strom und dem Stadtmittelpunkt Wärme. © Steag New Energies

Anders als die meisten Verbraucher werden Hallenbad, Rathaus, Stadt- und Europahalle mit Fernwärme beheizt. Sie kommt nach Angaben der Stadt aus zwei Blockheizkraftwerken, die die Steag auf dem Gelände von Rain Carbon betreibt. Auch sie werden mit Erdgas betrieben. Hier wird das Erdgas zu Strom gemacht, der unter anderem im Rütgers-Werk verbraucht wird. Die Abwärme wird in Fernwärmeleitungen eingespeist, die am Stadtmittelpunkt genutzt wird.

Wenn der Energiesparplan so zieht wie geplant, bringt er 17,8 Prozent Einsparungen. Das sind 3,3 Millionen Kilowattstunden von der Referenzsumme 18,5 Millionen (aus 2013).

Für das Jahr 2013 wurde ein sogenannter Ressourcenbericht erstellt. Damit ergründete die Stadtverwaltung grundlegend den Energieverbrauch in ihren Liegenschaften. Jens Langensiepen aus dem Krisenstab Energie erläuterte dazu schon Ende August im Haupt- und Finanzausschuss: „Die Vergleichswerte sind von 2013, weil es da die letzte Energieerhebung gab. Es geht bei unserer Erarbeitung um die Prozente, der Verbrauch passt immer noch einigermaßen. Man erkennt daran, wo die größten Verbraucher liegen.“

Castrop-Rauxeler Politik arbeitet an Alarmstufe Gas: Aber was heißt das?

Aufgebrachte Eltern, einstimmige Politik: Energiesparplan der Stadt Castrop-Rauxel beschlossen

Stadt Castrop-Rauxel ändert Energiespar-Vorhaben: Hallenbad, Turnhallen, Rathaus: Der große Plan