Einsatz beendet: Keine Säureverletzung im Castroper Postgebäude
Feuerwehreinsatz
Die Feuerwehr wurde am Donnerstag zur Poststelle in Castrop gerufen. Eine Person verletzte sich, ein unbekannter Gefahrstoff wurde vermutet. Das stellte sich als Falschmeldung heraus.

Die Feuerwehr hat den Bereich rund um den Parkplatz der Post abgesperrt. Der Gefahrgut-Zug des Kreises Recklinghausen rückt nun aus. © Marcel Witte
Der Verdacht auf einen Gefahrstoff in einem Paket bei DHL in der Castroper Post hat sich nicht bestätigt. Gegen 15.45 Uhr fingen die Einsatzkräfte an, den Parkplatz Im Ohr nahe der Post zu verlassen. Feuerwehrsprecher Florian Brandt sprach nach dem Einsatzende von einem konkreten Verdacht auf eine Erpressung der DHL, der sich jedoch auch nicht als wahr herausstellte. „Glücklicherweise haben sich beide Verdachtsfälle nicht bestätigt“, sagte Brandt.
Die überraschende Lösung: Der verletzte Mann, ein Mitarbeiter der Post, der den Paketwagen beladen hatte, leide unter einer chronischen Erkrankung, wodurch Verletzungen an den Händen und Beinen entstanden seien. Der Mann war in eine Spezialklinik in Dortmund eingeliefert worden, die um 14.30 Uhr Entwarnung gab.
In Castrop wurde zu dieser Zeit ein Paket, das aus Erkenschwick zurückgebracht worden war, untersucht. Die Spuren an der Außenhülle des Pakets erwiesen sich als Lack. Der Bereich rund um den Post-Parkplatz wurde schnell von den Einsatzfahrzeugen geräumt, sodass nun auch die Lönsstraße in diesem Bereich wieder freigegeben wurde.
So haben wir berichtet:
Update 15.35:
Beim Paketzwischenzentrum in Erkenschwick ist laut Feuerwehrsprecher Michael Brudek ein verdächtiges Paket gefunden worden. Dieses wurde unter Schutzmaßnahmen nach Castrop gebracht. Am Paket wurden vermutlich gefährliche Spuren festgestellt. Diese werden gleich im Labor des Lanuv analysiert.
Update 14.02 Uhr:
Die Analytic-Task-Force (ATF) aus Dortmund sowie Mitarbeiter des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) sind soeben mit mehreren Fahrzeugen eingetroffen. Nun wird gleich damit begonnen, auf dem Parkplatz des Postgebäudes den Dekontaminationsplatz aufzubauen. Alle Einsatzkräfte halten gerade eine Einsatzbesprechung ab.

Die Analytic-Task-Force (ATF) aus Dortmund sowie Mitarbeiter des Lanuv NRW sind soeben mit mehreren Fahrzeugen eingetroffen. © Marcel Witte
Der Busverkehr wird nun über den Altstadtring umgeleitet. Fahrgäste, die am Münsterplatz aussteigen wollen, werden am Ärztehaus Herner Straße herausgelassen.
Wie Feuerwehrsprecher Michael Brudek gegenüber der Redaktion bestätigte, wurde die Feuerwehr am Donnerstagmorgen um 10.22 Uhr zur Poststelle am Castroper Münsterplatz gerufen. Eine männliche Person, deren Aufgabe es war, die Paketwagen zu bepacken, hat sich dort mit einem unbekannten Gefahrstoff verletzt und wahrscheinlich Verätzungen davongetragen. Es ist bislang aber noch nicht klar, ob die Verletzungen im Gebäude entstanden oder woanders.
Keine Gefahr für die Bürger
Eine Gefahr für die Castroper Bürger wird von Michael Brudek ausgeschlossen, Messungen wurden bereits vorgenommen.
Das ganze Gebäude wird derzeit nach einem möglichen Gefahrstoff durchsucht. Alle Paketwagen der DHL, die am Morgen herausgefahren sind, wurden zurückbeordert. Diese werden nun einzeln entladen und ebenfalls durchsucht. Ein GSG2-Alarm (Gefährliche Stoffe und Güter) wurde von der Feuerwehr ausgelöst. Der Gefahrgut-Zug des Kreises Recklinghausen rückt nun aus und wird in wenigen Minuten an der Poststelle eintreffen, um dann die Pakete zu kontrollieren.
Auf dem Parkplatz der Post wird ein Dekontaminationsplatz aufgebaut. Bei den Arbeiten wird dann mit Chemie-Schutzanzügen gearbeitet. Zudem wird der Bereich rund um den Parkplatz der Post abgesperrt. Die Lönsstraße, die am Parkplatz der Post entlangführt, wird ab den Einfahrten von der Herner Straße bis zur Einfahrt Münsterplatz komplett für den Verkehr gesperrt. Der Busverkehr wird umgeleitet.