In Merklinde wehrt man sich gegen die Ecosoil-Ansiedlung. Und auch die Stadt Castrop-Rauxel will alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um den Bodenaufbereitungsbetrieb dort zu verhindern. © Thomas Schroeter

Bodenaufbereitungs-Firma

Ecosoil-Ansiedlung: Stadt prüft Gewichtslimit für die Bövinghauser Straße

Die Stadt Castrop-Rauxel kämpft an vielen Fronten gegen die Ecosoil-Ansiedlung in Gerthe. Alle rechtlichen Möglichkeiten sollen ausgereizt werden, zur Not auch ein Gewichtslimit für Lkw.

Merklinde

, 19.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Ecosoil-Ansiedlung in Gerthe, quasi auf der Stadtgrenze zu Merklinde, findet in Castrop-Rauxel nach wie vor keine Anhänger. Der Plan, den Bodenaufbereitungsbetrieb an der Bövinghauser Straße auf dem ehemaligen Phillppine-Gelände anzusiedeln, sorgt bei Anwohnern für Sorge, in der Politik für Unmut.

Die Merklinder fürchten ebenso wie ihre Nachbarn auf Gerther Seite besonders den zusätzlichen Lkw-Verkehr, den Ecosoil nach sich ziehen wird. 200 Lkw am Tag, in Spitzenzeiten auch mal 300 Lkw, gehörten nicht auf die Straßen durch die Merklinder und Gerther Wohngebiete, so die Argumentation.

Böse Zungen behaupten, die Stadt Bochum habe sich genau diese Randlage ausgesucht, um den Betrieb fernab vom Zentrum unterzubringen, die Gewerbesteuer-Einnahmen aber gern mitzunehmen. Denn von dem Unternehmen, so die Befürchtung in Castrop-Rauxel, gingen bei den Bodenarbeiten nicht nur Lärm- sondern auch Staub- und, je nach Belastung der angelieferten Böden, vielleicht noch andere Gefahren aus.

Bezirksregierung soll jetzt auch Stellung nehmen

Und so hat sich die Stadtverwaltung inzwischen mit einem Schreiben an die Bezirksregierung Münster gewandt, um vor den beschriebenen Immissionen zu warnen, die die Stadt Bochum in ihrer Genehmigung zur Umsiedlung von Ecosoil ignoriert hat, wie die Stadtbaurätin Bettina Lenort am Donnerstag, 17. Juni, der Castrop-Rauxeler Kommunalpolitik mitteilte.

Zudem, so Lenort im Betriebsausschuss 3, habe man sich inzwischen in dieser Sache auch einen Rechtsbeistand gesichert. „Nach ersten Erkenntnissen“, so Bettina Lenort, „sieht es um unsere Sache dabei gar nicht so schlecht aus.“ Bekanntlich überlegt auch der Merklinder Bürgerverein, gegen die Ansiedlung zu klagen und will am 25. Juni um 15 Uhr im Merklinder Ortskern wieder zu einem Protestmarsch starten, der zum geplanten Ecosoil-Standort führen soll.

FDP-Vorschlag wird von der Stadt geprüft

Die FDP in Castrop-Rauxel hat inzwischen eine weitere Form des Widerstands ins Spiel gebracht, die FDP-Chef Nils Bettinger am Donnerstag auch noch einmal im Ausschuss darlegte. Demnach soll Castrop-Rauxel die Bövinghauser Straße mit einem Gewichtslimit für Lkw versehen, um die schweren Lastwagen von Ecosoil von der Anfahrt über Merklinder Gebiet auszuschließen. Außerdem, so die FDP, sollte die Stadt einmal klar formulieren, dass eine Erschließung über diese Straße nicht in Frage komme.

Wie Michael Werner vom EUV bestätigte, prüfe die Stadt gerade, „ob eine Gewichtsbeschränkung auf der Bövinghauser Straße rechtlich haltbar ist“. Man wolle diese Prüfung bis zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, 24. Juni, fertig haben, um dann das weitere Vorgehen abzustimmen.

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