
© Natascha Jaschinski
Altkleidersammlung in Castrop-Rauxel: Müll in Containern und geringer Ertrag
Müll
Es lohnt nicht mehr: Dortmund stellt seine Altkleidersammlung ein. Castrop-Rauxeler können ihre Kleidung noch in EUV-Containern entsorgen. Andere Sammelpunkte wurden aber schon abgebaut.
Am 31. März ist Schluss: Ab April können Dortmunder ihre Altkleider nicht mehr in die Container des Entsorgers EDG werfen. Die 331 großen, grauen Behälter werden abgebaut oder zu Altpapier-Containern umfunktioniert.
Eigentlich wollte sich die EDG erst nach und nach aus dem Altkleidergeschäft verabschieden, doch jetzt macht sie radikal Schluss. Der Grund: Das Geschäft lohne nicht mehr. „Der Markt ist zusammengebrochen“, sagte ein Sprecher der EDG. Schuld sei eine wahre Textilschwemme: Kleidung ist mittlerweile so günstig dass Menschen sich immer häufiger neue kaufen und immer mehr wegwerfen. Das drücke den Preis für die Alttextilien.
Altkleidersammlung: Ein Plus-Minus-Null-Geschäft für den EUV
Das ist in Dortmund nicht anders als in Castrop-Rauxel. Und so verdient der Entsorger EUV auch nichts mit der Altkleider-Sammlung. Sie sei ein „ein Plus-Minus-Null-Geschäft“, teilt der EUV auf Anfrage mit. Neben dem Preisverfall für Textilien mache dem EUV zudem zu schaffen, dass in den Containern auch Abfall entsorgt werde, der dort nicht hingehöre.
Zur Diskussion stehen die Altkleiderbehälter in der Europastadt trotzdem nicht. Zumindest nicht aktuell. „Wir möchten den Service für die Bürgerinnen und Bürger, Kleidung über den gewohnten Weg in der Nähe der Verwertung zuführen zu können, weiterhin aufrecht erhalten“, sagt EUV-Sprecherin Sabine Latterner.
Die Castrop-Rauxeler können an 57 Standorten in insgesamt 89 Containern ihre alte Kleidung entsorgen. Mit der Leerung ist Remondis beauftragt, ein externer Dienstleister. Eine Sammlungs-Garantie für die nächsten Jahre mag aber auch der EUV nicht geben. Er behalte die „aktuelle Preisentwicklung stets im Blick“, betont Latterner.
Container vor LEG-Häusern sind schon wieder entfernt
Andere Altkleidercontainer sind mittlerweile aus dem Castrop-Rauxeler Stadtbild längst wieder verschwunden: In Wohnsiedlungen der LEG haben zeitweise rund 20 Altkleider-Container gestanden. Das Wohnungsunternehmen hat sie aber nicht selbst unterhalten, sondern einem externen Dienstleister erlaubt, die Behälter vor LEG-Häusern aufzustellen, heißt es aus der LEG-Pressestelle.
Die Rahmenvereinbarung ist laut LEG mittlerweile wieder aufgekündigt und die Container sind entfernt worden. Grund: „Die Kooperation hat weder für unsere Mieter noch für uns Vorteile erbracht“, fasst die LEG zusammen. Mit anderen Worten: Es hat sich finanziell nicht gelohnt. Wie viel in den Containern der LEG gelandet ist, kann das Unternehmen nicht sagen.
In den Altkleiderbehältern des EUV kamen im vorletzten Jahr 400 Tonnen Altkleider zusammen, im vergangenen Jahr waren es schon ganze 100 Tonnen mehr: 500 Tonnen.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
