Patrick Kösters wird Bürgermeister der Nordsee-Insel Spiekeroog. Aufgewachsen ist er in Castrop-Rauxel. © Patrick Kösters

Kommunalwahl

Der neue Bürgermeister einer Nordsee-Insel kommt aus Castrop-Rauxel

Patrick Kösters ist in Castrop-Rauxel groß geworden. Heute lebt er auf einer ostfriesischen Insel – und ist jetzt ihr Bürgermeister. Im Gespräch erzählt er, was er an seiner Heimatstadt vermisst.

Castrop-Rauxel

, 15.09.2021 / Lesedauer: 3 min

Vor zwölf Jahren dachten sich Patrick Kösters und seine Jugendliebe Jennifer: „Wenn wir mal aus Castrop-Rauxel wegziehen, dann muss es sich lohnen. Dann ziehen wir nicht nach Wanne-Eickel.“ Kindheitserinnerungen an Familienurlauben an der Nordsee haben den Ausschlag gegeben: Warum nicht auf eine Insel ziehen? Und so ging es von Castrop-Rauxel nach Ostfriesland. Spiekeroog.

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Mittlerweile ist der gebürtige Castrop-Rauxeler Patrick Kösters (43) gut verdrahtet auf der kleinen Nordsee-Insel. Ehefrau Jennifer ist Apothekerin, die beiden Kinder Frieda (9) und Jonah (13) gehen dort zur Schule. Und ab dem 1. November 2021 wird Patrick Kösters der neue Bürgermeister von Spiekeroog.

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Im ersten Wahlgang gewonnen

Mit absoluter Mehrheit konnte sich der parteilose Castrop-Rauxeler bei der niedersächsischen Kommunalwahl am 12. September gegen zwei Konkurrenten durchsetzen: 52,8 Prozent. Hat er damit gerechnet? „Jein“, sagt Kösters und schmunzelt. „Jedenfalls nicht im ersten Wahlgang.“ Das sei schon ungewöhnlich, besonders bei den ernstzunehmenden Kontrahenten, so Kösters.

Es gibt Dinge, die der gebürtige Castrop-Rauxeler Patrick Kösters an seiner Heimat vermisst. Einen guten Fußballverein zum Beispiel. © Patrick Kösters

Seit 2009 hat sich Patrick Kösters gut auf der Insel vernetzt. Er machte sich auf Spiekeroog einen Namen, wirkte mit beim Bau eines Inselkinos. Engagiert sich ehrenamtlich für die Elterninitiative und in der Kirchengemeinde. „Man wusste, was man bei mir bekommt“, sagt er stolz. „Und da dachte ich mir: Ich könnte auch das Amt des Bürgermeisters machen.“

Rhein-Herne-Kanal kann mit Lebensqualität auf Insel nicht mithalten

Vor seiner Bürgermeister-Karriere hat Kösters eine Ausbildung zum Hotelfachmann gemacht. Dafür zog es ihn gleich nach seinem Abitur 1997 am Castroper Adalbert-Stifter-Gymnasium zum ersten Mal aus Castrop-Rauxel weg. Nach Stationen in Ratingen und Frankfurt sollte es dann aber in die Natur gehen.

Das war nicht der einzige Grund für den Wegzug: „Jobs in der Tourismus-Branche waren in Castrop-Rauxel rar gesät“, erklärt Kösters. Per Zufall sah er eine Stellenanzeige zum Tourismus-Chef auf Spiekeroog. Er bewarb sich und bekam den Zuschlag. Zunächst waren drei Jahre auf der Insel vorgesehen. Daraus wurden mittlerweile knapp zwölf. „Wir fühlen uns hier richtig wohl und voll integriert.“

Die Lebensqualität an der Nordsee sei einfach großartig, so der frisch gewählte Bürgermeister. „Da zu leben, wo andere Urlaub machen, und jeden Tag den Strand zu genießen“, schwelgt Kösters, „da kann der Rhein-Herne-Kanal einfach nicht mithalten.“

„Werde Castrop-Rauxel weiterhin treu bleiben“

Wird es für Familie Kösters jemals zurück ins Ruhrgebiet gehen? „Nein, nie wieder“, sagt Patrick Kösters und fängt laut an zu lachen. „Quatsch! Heimat bleibt Heimat.“ Seine Eltern, Großmutter und Schwiegereltern wohnen noch in Castrop-Rauxel. Regelmäßige Besuche stehen somit auf der Tagesordnung der Familie.

Und auch wenn Spiekeroog durch kurze Wege, Meer und Strand besticht, gibt es für Kösters genauso Dinge, die er an Castrop-Rauxel und dem Ruhrpott vermisst. „Das sind zum Beispiel so Dinge wie ein guter Fußballverein. Den gibt es hier auf Spiekeroog einfach nicht.“

Fußball hin oder her – die Entscheidung, auf die kleine, ostfriesische Insel zu ziehen, hat der neue Bürgermeister nicht bereut. „Aber ich werde auch Castrop-Rauxel weiterhin treu bleiben.“

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