Am Samstagabend (11.9.) zum Auftritt der Coverband „Seven Cent“ war der Marktplatz voll. Über Tag war es mitunter sehr viel leerer.

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„Castrop kocht über“-Comeback: Abends war es voll, mittags eher leer

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Es war das erste große Fest seit Beginn der Pandemie in Castrop-Rauxel: Am Sonntagabend (12.9.) geht „Castrop kocht über“ zu Ende. Die Gäste waren glücklich, doch es kamen weniger als erwartet.

Castrop-Rauxel

, 12.09.2021, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war schon ein Wagnis. Das haben die Veranstalter von „Castrop kocht über“ im Vorhinein immer gesagt. Immer wieder haben sie betont, dass in umliegenden Städten größere Feste noch abgesagt werden. Doch in Castrop-Rauxel hat man das Pandemie-Comeback nun gewagt. Von Mittwoch (8.9.) bis Sonntagabend (12.9.) gab es wieder „Ckü“ – das wohl beliebtestes kulinarische Fest der Stadt.

Lange ist am Hygienekonzept geschraubt worden, lange wurde geprüft, ob die Corona-Vorkehrungen ausreichend sind. Die Genehmigung für das Fest kam recht kurzfristig. Der wohl wesentlichste Unterschied zu einem „normalen“ Ckü: Bei der 30. Auflage musste der Marktplatz eingezäunt werden, nur mit einem 3G-Nachweis und mit einem Ticket kam man aufs Gelände.

Eigentlich. Denn: Am Donnerstag bereits haben sich die Organisatoren laut Mit-Veranstalter Bubi Leuthold dazu entschlossen, den Besuch bis 16 Uhr mittags kostenlos zu machen. Denn über Tag war verblüffend wenig los.

Konzert am Samstagabend war ausverkauft

„Der Mittwochabend war gut, der Freitag und Samstag auch“, sagt Leuthold. Vor allem das Konzert der Coverband „Seven Cent“ am Samstagabend zog: Die 1000 Tickets für den Auftritt waren schon vor Festbeginn ausverkauft. „Mittags allerdings ist es eher schlecht gelaufen“, sagt er. Ckü hat (außer am Mittwoch) jeden Tag um 11 Uhr geöffnet. In den Jahren zuvor seien viele zum Mittagessen gekommen. Doch das sei nun nicht der Fall gewesen. Leuthold: „Manchmal saßen hier nur 20 Leute.“

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Seven Cent begeisterten bei "Castrop kocht über"

Am Samstagabend (11.9.) ist die Coverband "Seven Cent" bei "Castrop kocht über" aufgetreten und hat die Zuschauer begeistert. Es war der einzige Abend, an dem alle Plätze bei Ckü ausverkauft waren.
12.09.2021

Auch der kostenfreie Eintritt habe daran wenig geändert. Man könne über Gründe nur spekulieren, sagt der Mit-Organisator. Er glaube, dass der Zaun eine Hemmschwelle gewesen sei, die Leute davon abgehalten habe zu kommen. „Ein bisschen enttäuschend war das schon“, sagt Leuthold. Die Organisatoren hätten mehr erwartet und er hoffe, dass alle Gastronomen „Plusminusnull“ herauskämen.

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Auch am Sonntagmittag gegen 15 Uhr waren längst nicht alle Tische besetzt. Und dabei lohnte es sich am letzten Tag des Fests gleich doppelt, in die Altstadt zu kommen. Von 13 bis 18 Uhr war auch verkaufsoffener Sonntag. Zwei Stunden, nachdem die Läden geöffnet haben, war es allerdings recht leer, ganz besonders verlassen wirkte das Widumer Tor. Auffällig war, dass einige Geschäfte erst gar nicht geöffnet hatten. So zum Beispiel Hussel oder die Buchhandlung Leselust.

Beim verkaufsoffenen Sonntag war nicht so viel los.

Beim verkaufsoffenen Sonntag war nicht so viel los. © Volker Engel

Ein Bierchen mit Stammkunden trinken

Auch wenn insgesamt weniger Besucher zu Ckü kamen als erwartet – Bubi Leuthold bereut nichts. „Es war toll, einfach mal wieder mitten unter Menschen zu sein“, sagt er. Und nach anderthalb Jahren endlich wieder feiern zu können. Leuthold: „Ich habe nur in glückliche Gesichter gesehen.“ Trotz der vielen Arbeit, die er während des Festes hatte – es sei auch Zeit gewesen, sich mal zu Stammkunden zu setzen und ein „Bierchen zu kippen“. Das gehöre dazu.

Wirkte teils ziemlich verlassen: das Widumer Tor am verkaufsoffenen Sonntag.

Wirkte teils ziemlich verlassen: das Widumer Tor am verkaufsoffenen Sonntag. © Natascha Jaschinski

Aller Feierei zum Trotz seien die Gäste sehr „diszipliniert“ gewesen. Die 3G-Kontrolle am Eingang habe gut geklappt. Das Ordnungsamt hat geholfen. „Wenn man bedenkt, dass es das erste Fest in dieser besonderen Situation war, ist es doch gut gelaufen“, zieht Bubi Leuthold für sich Bilanz.

Und sein Blick geht daher auch weiter: Zunächst fährt er in Urlaub. Aber danach mache er sich Gedanken: ums Weihnachtszelt.