Neue Ausschreibung

Der Castroper Markt wird teurer und später fertig

Zu dem Preis fand sich niemand: Weil kein Bauunternehmen die Anforderungen erfüllen wollte oder konnte, wird die Sanierung des Castroper Altstadtmarktes nun teurer und zieht sich länger hin. Ausschlaggebend war unter anderem der Preis des Pflastersteins, den sich der Bürgerworkshop ausgesucht hatte.

CASTROP

, 10.05.2016 / Lesedauer: 2 min

Der Altstadtmarkt bleibt länger als vorgesehen eine Baustelle. Auch wird das Bauvorhaben finanziell noch kostpieliger als gedacht.

Mit dieser Hiobsbotschaft konfrontierten Bürgermeister Rajko Kravanja und EUV-Chef Michael Werner am Dienstag die Öffentlichkeit nach der Information der Rathausfraktionen. 

Diese Entwicklung ist die Konsequenz aus den Angeboten der Ausschreibung der Bauarbeiten im Hinblick auf den zweiten Bauabschnitt (West-, Nord- und Ostseite). Diese sind mit 1,3 Millionen veranschlagt, das günstigste von acht Unternehmen legte allerdings bis zum Ende der Frist am 28. April eine Offerte über knapp 1,7 Millionen Euro vor. „Keiner wünscht sich solch einen Fall. Aber wenn er eintritt, müssen wir damit leben“, kommentierte EUV-Chef Michael Werner.

Neuausschreibung vorgeschrieben

Wie viel mehr den Bürger der Marktplatz kostet und wie lange die Baustelle nach Beendigung des ersten Bauabschnitts Mitte Juni ruhen wird, stand am Dienstag noch nicht fest.

Jetzt lesen

Nach umfangreichen Gesprächen mit der Bezirksregierung sei man zu dem Schluss gekommen, dass die vorgesehene Mittelbereitstellung nicht ausreiche, berichteten Werner und Kravanja. „Wir müssen neu ausschreiben, das sieht das öffentliche Vergaberecht zwingend so vor“, erklärte Werner.

Spanischer oder portugiesischer Granit?

Entscheidender Posten sei die vom Bürgerworkshop getroffene Wahl des spanischen Granitsteins „Noche“. „Der kostet 60 Euro pro Quadratmeter mehr als sein portugiesischer Konkurrent ,Tigre‘. Das macht bei 4000 Quadratmetern 240.000 Euro mehr“, rechnete Werner vor. Deshalb komme auf jeden Fall jetzt der günstigere Stein zum Zuge.

Jetzt lesen

 

Zudem hätten aufgrund der starken Auftragslage die Preise spürbar angezogen. Um wie viel die ursprünglich veranschlagten 1,3 Millionen überschritten werden können, blieb offen. Die Verwaltung wird dem Rat die Streichung eines anderen Projektes aus der Investitionsdringlichkeitsliste vorschlagen. Daraus ist das Volumen ableitbar.

Völlig in den Hintergrund gerät deshalb jetzt die Frage, ob der Wochenmarkt auf Dauer in der Fußgängerzone verbleiben wird. Der Prozess über diese Entscheidung wird sich angesichts der neuesten Entwicklung erwartungsgemäß noch länger hinziehen.

So haben wir über das Thema weiter berichtet:

Jetzt lesen