Das Steakhaus Lindenhof bietet neben hochwertigem Fleisch auch Hausmannskost vom Balkan

© Tobias Wurzel

Das Steakhaus Lindenhof bietet neben hochwertigem Fleisch auch Hausmannskost vom Balkan

rnRestaurant-Check

Für unsere Serie mit Restaurant-Checks haben wir das Steakhaus Lindenhof an der Recklinghauser Straße in Habinghorst besucht. Dort haben wir zwei völlig unterschiedliche Gerichte getestet.

Habinghorst

, 26.09.2018, 12:15 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mitten im Wohngebiet an der Recklinghauser Straße liegt das gelbe Haus mit der prunkvollen Fassade. Große Blumenkästen hängen in den geschwungenen Fenstern zwischen festlichen Laternen. Das Steakhaus Lindenhof wirkt gepflegt und einladend. Zwei hohe Schilder mit Rinderkopf-Silhouette flankieren die Hauswand und verweisen auf einen vorhandenen Biergarten.

Das stimmige Bild setzt sich im Innern fort: Von der weiß getünchten hohen Decke hängen urige Leuchter, dazu gemauerte Bögen. Ansonsten sind Einrichtung und Tischdeko in Dunkelblau gehalten. Die Tischgruppen mit gestreiften Sitzbänken schaffen eine gemütliche Privatsphäre. Von der stilvoll beleuchteten Bar aus begrüßt uns die Bedienung und bietet uns freie Platzwahl. Nach einem kurzen Blick in den etwas lockerer eingerichteten Biergarten wählen wir doch einen Tisch im Innenraum vor der Bar.

Blick in die Karte

Die in Leder gebundene Speisekarte macht einen hochwertigen Eindruck. Es gibt eine Seite mit Vorspeisen, Suppen und Toastgerichten von 3,70 Euro bis 14,50 Euro, eine üppige Getränkekarte mit zahlreichen Spirituosen und Bieren, eine Seite mit offenen Weinen und dazu eine separate Weinkarte. Gleich zwei Seiten sind den Steak-Variationen gewidmet. Die gibt es ab 19,50 Euro für ein kleines Hüftsteak bis 30,50 Euro für das 300 Gramm schwere argentinische Filetsteak.

Danilo Deric präsentiert stolz den überdachten Biergarten des Steakhauses.

Danilo Deric präsentiert stolz den überdachten Biergarten des Steakhauses. © Tobias Wurzel

Für die Steaks können die Gäste aus zahlreichen Soßen und Beilagen wählen. Außerdem bietet das Steakhaus Fisch, Lamm, Geflügel, Pfannen- und Grillgerichte vom Balkan, vegetarische Speisen und Platten für mehrere Personen. Wir wählen als Vorspeise die Weinbergschnecken in heißer Knoblauchsoße für 6,50 Euro. Zum Hauptgang das 250 Gramm schwere argentinische Rib Eye Steak kombiniert mit frischen Pfifferlingen und Back-Kartoffel für insgesamt 32,50 Euro und die Lindenhof-Überraschung von der Grill-Karte für 15,20 Euro - jeweils mit Salat vom Büfett. Dazu Wasser und einen halben Liter Merlot für 9 Euro.

Die Vorspeise

Die Weinbergschnecken serviert der Restaurant-Inhaber auf einem traditionellen Schneckenteller aus Ton mit sechs Einkerbungen. Darin liegt jeweils das Fleisch ohne Schneckenhaus in der buttrigen, dunklen Knoblauchsoße. Die Schnecken sind zart und harmonieren gut zur Soße. Wir machen uns auf den Weg zum Salatbüfett im überdachten Biergarten. Die Auswahl ist groß: Es gibt sowohl einzelne Tomaten, Karotten, Gurken oder Oliven, als auch bereits gemischten Salat mit Paprika und Zwiebeln. Der cremige Feta schmeckt hervorragend. Dazu gibt es mehrere Salat-Dressings zur Auswahl.

Die Weinbergschnecken werden auf einem traditionellen Schneckenteller serviert.

Die Weinbergschnecken werden auf einem traditionellen Schneckenteller serviert. © Tobias Wurzel

Der Hauptgang

Als wir vom Salatbüfett zurückkehren ist eine halbe Stunde nach Bestellung bereits der Hauptgang aufgetischt. Das Steak ist wie gewünscht Medium gegrillt: außen scharf angebraten, innen zart rosa. Das Fleisch schmeckt wirklich ausgezeichnet, ist leicht pfeffrig gewürzt und mit etwas Butter angerichtet. Die Back-Kartoffel daneben ist sogar etwas größer als das Steak und noch in Alufolie gehüllt. Sie schmeckt oben etwas mehlig. Dank der Butter kein Problem. Weiter unten hat die riesige Kartoffel dafür ordentlich Röstaromen. Die dazu bestellten Pfifferlinge sind mit Zwiebeln und Speck angebraten und auf einem separaten Teller serviert - insgesamt eine wirklich großzügige Portion und dabei äußerst hochwertig.

Außen scharf angebraten, innen zart rosa: Das Rib Eye Steak überzeugt.

Außen scharf angebraten, innen zart rosa: Das Rib Eye Steak überzeugt. © Tobias Wurzel

Von dem Überraschungsteller ist meine Begleitung nicht ganz so überzeugt. Zwar ist auch hier die Portion mit fünf verschiedenen Fleischsorten, Djuvec-Reis, Bohnen-Pilz-Pfanne, Kroketten und Ananas-Toast wirklich reichhaltig. Doch das Fleisch ist nicht immer ganz auf den Punkt gegart. Bei der großen Auswahl durchaus nachvollziehbar: Etwas weniger Vielfalt hätte dem Überraschungsteller gut getan. Auch das frittierte Toast mit frittierter Ananas und Cocktailkirsche halten wir nicht für zeitgemäß. Satt macht das Tellergericht aber definitiv.

Fünf verschiedene Fleischsorten gibt es auf dem Überraschungsteller. Der Gargrad konnte uns allerdings nicht bei jeder Sorte überzeugen.

Fünf verschiedene Fleischsorten gibt es auf dem Überraschungsteller. Der Gargrad konnte uns allerdings nicht bei jeder Sorte überzeugen. © Tobias Wurzel

Der Service

Uns bedienen drei aufmerksame Servicekräfte. Da wir in der Nähe der Bar sitzen, ist stets jemand bereit, unsere Wünsche entgegen zu nehmen. Ansonsten hat das Personal eine höfliche Distanz und ist nicht aufdringlich. Bei unserer Bestellung empfiehlt uns der Sohn des Inhabers die frischen Pfifferlinge von der saisonalen Karte. Auch zu Fleisch und Wein kann er unsere Fragen beantworten. Da gerade der Überraschungsteller sehr üppig ist, schaffen wir nicht alles aufzuessen. Trotzdem fragt die Bedienung vorher, ob wir nur pausieren oder fertig sind.

Atmosphäre

Die gepolsterten Sitzgruppen sind perfekt geeignet für Familien und Gruppen. Es gibt Tische verschiedener Größe. Im Gastraum ist die Atmosphäre warmherzig und durch Trennwände im Raum ruhig. Im überdachten Biergarten für etwa 100 Gäste wesentlich lockerer. Bei gutem Wetter grillen die Restaurant-Mitarbeiter hier zu einem Preis von 13,90 Euro. Das Restaurant hat eine Kegelbahn. Die blau gefliesten Toiletten sind sauber und geräumig.

Hinter dem Steakhaus liegt ein großer Biergarten, der bei Bedarf überdacht werden kann.

Hinter dem Steakhaus liegt ein großer Biergarten, der bei Bedarf überdacht werden kann. © Tobias Wurzel

Kinderfreundlichkeit

Es gibt in der Speisekarte fünf Kindergerichte, darunter Cevapcici und Schnitzel. Als Beilage gibt es jeweils Pommes und Salat.

Barrierefreiheit

Ins Restaurant führt eine kleine Treppe. Der Außenbereich ist auch vom Parkplatz aus zu erreichen.

Anfahrt/ Parken

Hinter dem Steakhaus Lindenhof liegt ein eigener Parkplatz. Der ist direkt von der Recklinghauser Straße zu erreichen. Die Anfahrt mit dem Bus gestaltet sich etwas schwieriger. Zwar fahren mehrere Linien vom Hauptbahnhof in die Nähe des Restaurants. Je nach Uhrzeit sollte man einen Fußweg von fünf bis zehn Minuten einrechnen.

Der gepflegte Eindruck der Fassade vom Steakhaus Lindenhof setzt sich auch im Innern fort.

Der gepflegte Eindruck der Fassade vom Steakhaus Lindenhof setzt sich auch im Innern fort. © Tobias Wurzel

Das sagt das Netz zum Steakhaus Lindenhof

Das Steakhaus Lindenhof bekommt auf Facebook, yelp oder tripadvisor durchschnittlich vier bis fünf Sterne. Viele loben die „familiäre Atmosphäre“, die Fleischqualität, die schnelle Zubereitung und die große Auswahl. Eine negative Kritik gibt es zum Geschmack der Backkartoffel und einem „zähen“ Steak. Ein anderer Kritiker bemängelt das Preis-Leistungsverhältnis. Insgesamt scheinen die Gäste aber zufrieden.

Die Homepage des Restaurants ist übersichtlich, gibt einen Blick in die Speisekarte und informiert über aktuelle Angebote.

Restaurant-Infos

Steakhaus Lindenhof, Recklinghauser Straße 305, 44579 Castrop-Rauxel Reservierung unter Tel. (02305) 73365. Öffnungszeiten: täglich von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr und von 17.00 Uhr bis 23.00 Uhr.

Fazit

Das Angebot im Steakhaus Lindenhof ist groß - so findet jeder etwas für seinen Geschmack.Wer besondere Vorstellungen bei Fleisch und Getränken hat, dem empfehlen wir, sich von den Servicekräften beraten zulassen.

Wie funktioniert der Restaurant-Check? Wir gehen ohne Vorankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freuden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich.