Christian Wachsmann im April 2009 im Bierstand auf der Castroper Frühjahrskirmes: Der Gastronom führt den Betrieb von 1952 in dritter Generation und ist auch auf der Cranger Kirmes vertreten.

Christian Wachsmann im April 2009 im Bierstand auf der Castroper Frühjahrskirmes: Der Gastronom führt den Betrieb von 1952 in dritter Generation und ist auch auf der Cranger Kirmes vertreten. © Gabi Regener (2009)

Cranger Kirmes: Castroper Schausteller hat nicht mal Zeit zu telefonieren

rnMillionen-Volksfest

500 Schausteller beschicken die Cranger Kirmes, eines der größten Volksfeste Deutschlands. Ein Castrop-Rauxeler Betrieb hat gerade in Herne alle Hände voll zu tun. Ein anderer sagte diesmal ab.

Castrop-Rauxel / Herne

, 10.08.2022, 14:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schausteller Frank Philipp aus Henrichenburg war lange Jahre auf der Cranger Kirmes an einem der vielen Biergärten beteiligt. In diesem Jahr hat er davon abgesehen: „Ich habe mich jetzt nach Corona entschieden, das sein zu lassen“, sagte er am Mittwoch, dem Familientag auf dem Volksfest, gegenüber unserer Redaktion. Der Aufwand auf Crange, eine der größten Kirmessen in Deutschland, sei für ihn zu groß. Es sei schwer, genügend Personal zusammenzubekommen.

Anders Christian Wachsmann: Der Imbissbuden-Betreiber, bekannt unter anderem von seinem Curryhaus am Hagebaumarkt am Westring, ist auf der Cranger Kirmes (4. bis 14.8.2022) als einer von 500 Schaustellern dabei. Vor Corona und auch jetzt, wo nach den Lockdowns erstmals nach drei Jahren wieder die große Kirmes in Herne stattfindet.

„Viel zu tun und wenig Personal“

Er verkauft dort Pommes, Bratwurst und Co. – hatte aber am Mittwochvormittag (10.8.) keine Zeit, mit unserer Redaktion zu sprechen: „Wir haben heute Familientag, wir haben so viel zu tun und wenig Personal“, war am Telefon nur zu hören. Für unsere Fragen: leider gerade keine Zeit, auch nicht zwei Minuten oder später am Tag. Die Kirmes selbst eröffnete an diesem Tag um 13 Uhr, aber der Betrieb am Westring lief normal weiter.

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Grund für den Stress bei Wachsmanns: Allein bis Sonntag, also an den ersten vier Tagen, sollen schon über 1,5 Millionen Gäste auf der Kirmes gewesen sein. Das Wetter: perfekt. Auch Montag und Dienstag herrschte Hochbetrieb. Die Cranger Kirmes auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal profitiert von der Trockenheit und dem Sonnenschein, aber auch davon, dass nach dem Ausfall 2020 und 2021 die Lust auf Volksfeste größer ist denn je. Das spürte man auch in Frohlinde, wo am vergangenen Wochenende das kleine Familienfest Tausende Menschen zur Schutzengelkirche lockte.

Preise sind auch hier gestiegen

Da machen offenbar auch die gestiegenen Preise auf Crange nichts aus: Nach Recherchen von Ruhr24 kostet ein Bier an einem der beliebtesten Bierstände 4,70 Euro (0,4 Liter), Backfisch 6 Euro und eine Fahrt in der „Wilden Maus“, einer Achterbahn, 7 Euro.

„Wachsmann’s Braterei“ mit Spießbraten vom Grill, Reibekuchen aus frisch geriebenen Kartoffeln und der Wachsmann-Wurst und der Getränke-Ausschank „Wachsmann‘s Schickeria“ macht mit viel Mühe also wohl wieder ein gutes Geschäft. Kein Wunder, auf Volksfesten in der Region sind die Stände eine Marke. Den Gastronomiebetrieb gibt es auch schon seit 1952. In diesem Jahr feiert das Castrop-Rauxeler Unternehmen also 70-jähriges Bestehen.

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