Countdown zum Bürgerbegehren für die alte Eiche läuft ab sofort

© Tobias Weckenbrock

Countdown zum Bürgerbegehren für die alte Eiche läuft ab sofort

rnUnterschriftensammlung

Die Unterschriften-Sammlung für das Bürgerbegehren zur möglichen Ausweisung der alten Eiche als Naturdenkmal hat begonnen. Ein Bürgerbegehren kostet kein Geld. Ein Bürgerentscheid schon.

von Abi Schlehenkamp

Castrop-Rauxel

, 15.08.2019, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das jetzt eingeleitete Bürgerbegehren zur Rettung der alten Eiche nördlich der Nordstraße in Habinghorst kostenlos. Das versicherte jedenfalls der Erste Beigeordnete Michael Eckhardt, der auch Kämmerer der Stadt Castrop-Rauxel ist, in einem Pressegespräch am Dienstag, 13. August, im Rathaus. Auch wenn es mit Arbeit für die Verwaltung verbunden ist.

Jetzt lesen

Sollte das Bürgerbegehren allerdings erfolgreich sein und tatsächlich in einen Bürgerentscheid einfließen, könnte ein dicker fünfstelliger Betrag fällig werden. Der Bürgerentscheid zum Erhalt der Fridtjof-Nansen-Realschule im Oktober 2012 kostete die Stadt - und damit den Steuerzahler - runde 75.000 Euro.

FWI legt in Ickern Unterschriftenlisten aus

Ob es realistisch ist, dass es in Sachen alte Eiche noch eine Wende gibt, sei dahin gestellt. „Aber wir versuchen es jedenfalls bis zum Schluss“, sagte die Fraktionsvorsitzende der FWI, Annette Korte, im Gespräch mit unserer Redaktion. FWI, Grüne und Linke unterstützen den Eichen-Aktionskreis.

Die Freie Wähler Initiative hat bei der turnusmäßigen Öffnung ihrer Geschäftsstelle in Ickern jetzt Unterschriften-Listen ausliegen, in die sich Castrop-Rauxeler eintragen können, die bei der Rettung der alten Eiche mithelfen wollen. Geöffnet sind die Räume an der Ickerner Straße 10 Freitag, 16. August, von 10 bis 12 Uhr.

Kreis ist für Naturdenkmäler zuständig

„Ob das Bürgerbegehren unter den bekannten Umständen Sinn macht, weiß ich nicht“, sagte Eckhardt. Aber man wolle als Stadt fair mit den Antragstellern, in diesem Fall dem Verein „Rettet die alte Eiche“, umgehen. In dieser Sache habe er sich mit Bürgermeister Rajko Kravanja, der sich im Urlaub befindet, abgestimmt.

Klar gemacht habe die Verwaltung den Protagonisten aber, dass nicht die Stadt, sondern die Untere Landschaftsbehörde des Kreises für die Ausweisung der Eiche als Naturdenkmal zuständig sei. Warum bislang kein Bürger einen entsprechenden Antrag an den Kreis gerichtet hat - denn auch das ist möglich - steht als offene Frage im Raum.

Der Kreis hatte im April nach einer Online-Petition eines Bürgers an den Landtag beschieden, dass die rund 250 Jahre alte Eiche nicht über die erforderlichen Kriterien verfüge, berichtete Eckhardt. Auch habe es an dieser Stelle die Einschätzung gegeben, bei einer Bebauung unter Aussparung der Eiche würde sich die Vitalität des Baumes verringern.

Jetzt lesen

Gibt es beim Bürgerbegehren auch kein zeitliches Limit für das Erreichen der nötigen 3700 Unterschriften, dürfte sich die Ratssitzung Anfang Dezember als zu spät für die Eiche herausstellen.

Es sei denn, der Eichen-Verein bewegt den Investor, der nach Informationen unserer Redaktion auch einen alternativen Plan in der Schublade liegen haben soll, zum Umdenken. Der Verein hat ihm jetzt einen Offenen Brief geschrieben und ihn erneut um einen Gesprächstermin gebeten.

Lesen Sie jetzt