
© Tobias Weckenbrock
Aktionskreis „Rettet die alte Eiche“ startet jetzt ein Bürgerbegehren
Alte Eiche
Der Aktionskreis „Rettet die alte Eiche“ lässt nicht locker: Er hat bei der Stadt ein Bürgerbegehren eingereicht. Erste Unterschriften werden bereits gesammelt. Es sind aber viel mehr nötig.
Jetzt also doch: Nachdem es zunächst hieß, ein Bürgerbegehren zur Rettung der alten Eiche im künftigen Baugebiet nördlich der Heerstraße sei wohl nicht möglich, hat der Aktionskreis „Rettet die alte Eiche“ jetzt doch diesen Schritt auf den Weg gebracht. Die ersten Unterschriften werden bereits gesammelt. Aufschiebende Wirkung hat dieses Bürgerbegehren allerdings nicht. Es trägt die Bezeichnung: „Soll bei der unteren Naturschutzbehörde die Unterschutzstellung der alten Eiche als Naturdenkmal beantragt werden?“ Anders ausgedrückt: Ab dem 1. Oktober, wenn die gesetzlich vorgeschriebene Schutzfrist zum Fällen und Roden vorüber ist, könnte der 250 Jahre alte Baum sonst gefällt werden.
Diese Parteien sind Unterstützer
- Der Aktionskreis wird von den Grünen, der FWI und der Linken sowie dem Eichen-Verein unterstützt.
- Die nächsten Sitzungen des Stadtrats sind im September und im Dezember.
- Der Verein „Rettet die alte Eiche“ hat seine Homepage jetzt aktualisiert. Sie beinhaltet nun auch das Video mit der Ansprache von Holger Steiner am 28. Juli unter der Eiche, das Antwortschreiben an Bürgermeister Rajko Kravanja und das Eintrittsformular für Neumitglieder. Die Adresse lautet rettetdiealteeiche.de.
„Mit diesem Bürgerbegehren haben wir als Bürger der Stadt Castrop-Rauxel die Möglichkeit, direkten demokratischen Einfluss auf den Rat zu nehmen“, schreibt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Rettet die alte Eiche“, Wolfgang Schlabach, in einer Pressemitteilung.
Jugendliche ab 16 Jahren dürfen auch unterschreiben
Mindestens 3700 Unterschriften - etwa sechs Prozent aller wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger - müssten gesammelt werden, damit sich der Stadtrat damit beschäftigt. „Wir hoffen und freuen uns darauf, dass uns viele Mitbürger in diesem demokratischen und auch umweltpolitischen Prozess unterstützen“, sagt Schlabach.
Unterschreiben dürfen übrigens alle Bürger, die auch bei der Kommunalwahl wahlberechtigt sind. Jugendliche ab 16 Jahren können also mitmachen und Ausländer aus der Europäischen Union, die lange genug in Castrop-Rauxel wohnen. Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe, alle Unterschriften zu prüfen. Und hat laut Schlabach dem Aktionskreis schon mitgeteilt, dass das Bürgerbegehren formal okay sei.
Rettung FNR war das populärste Bürgerbegehren
Eines der populärsten Bürgerbegehren in der Vergangenheit in Castrop-Rauxel drehte sich im Oktober 2012 um die Rettung der Fridtjof-Nansen-Realschule in Habinghorst als Realschule. Das hatten seinerzeit CDU, FWI und FDP gemeinsam auf den Weg gebracht.
Noch viel länger her sind die Bürgerbegehren zum Erhalt des Wildgeheges, das auch erfolgreich war, und der Versuch, die Grundschule an der Marienburger Straße zu retten. Das ging damals schief.