
Seit knapp zehn Tagen gilt: Ein Großteil der Leute, die sich testen lassen wollen, müssen einen Eigenanteil zahlen. © picture alliance/dpa
Erste Bilanz zu 3-Euro-Tests in Castrop-Rauxel: „Das war schon etwas rumpelig“
Corona-Schnelltests
Nichts bezahlen, drei oder zehn Euro: Die neue Corona-Testverordnung Anfang Juli sorgte bei Verbrauchern und Teststellenbetreibern für Verwirrung. Erst langsam zieht Normalität ein.
Darf ich mit jetzt kostenlos testen? Oder muss ich doch drei oder zehn Euro bezahlen? Vor diesen Fragen standen bestimmt in den vergangenen zehn Tagen einige Verbraucher, auch in Castrop-Rauxel, wenn sie einen Schnelltest in einem Testzentrum machen wollten. Dr. Benjamin Lieske, Leiter der Ickerner Marktapotheke, zog jetzt eine erste Bilanz.
„Das war am Anfang schon etwas rumpelig“, gibt Dr. Lieske bei einer Zwischenbilanz am Montagnachmittag (11.7.) zu. Schließlich wären die neuen Testregeln, die zum 30. Juni in Kraft getreten waren, quasi über Nacht eingesetzt worden. „Und dann galt das wieder am nächsten Tag“, sagt der Ickerner Apotheker.
Das habe für viele Umstellungen gesorgt – sowohl bei den Verbrauchern als auch bei den Teststellenbetreibern. Dr. Benjamin Lieske testet in seiner Apotheke am Ickerner Markt weiterhin in einem Testzelt. Circa 100 bis 150 Tests würde er am Tag machen. Mit dem neuen Zusatzaufwand sei es da zwischenzeitlich dann hektisch geworden.
Zum einen sei vielen Verbrauchern am Anfang nicht klar gewesen, was sie bezahlen müssen – wenn sie denn überhaupt bezahlen müssen. „Es war ja am Anfang häufig von zwei Tests die Rede, aber es gibt ja drei Tests: den kostenlosen, den für drei Euro und den für zehn Euro.“ Das habe nicht jeder mitbekommen, weswegen viel Aufklärungsarbeit gemacht werden musste. „Aber die Menschen sind im Schnitt hier verständnisvoll“, lobt Dr. Benjamin Lieske seine Teststellenbesucher.

Dr. Benjamin Lieske, Apotheker in der Ickerner Marktapotheke, testet weiterhin aus dem Testzelt heraus. © Benjamin Lieske
Zum anderen seien die neuen Auflagen für ihn als Teststellenbetreiber wieder mit mehr Bürokratie verbunden gewesen. Vor allem im Bereich der EDV hofft er, dass noch ein neues System eingeführt wird. Momentan müsste nämlich viel mit Papier und Unterschriften gearbeitet werden. „Wir hoffen, dass wir in Zukunft wieder mehr digital machen können und nicht mehr so viel ausdrucken müssen.“ Auch die Buchungssoftware musste umgestellt werden.
Umstellung des Bezahlsystems war kaum problematisch
In der Ickerner Marktapotheke können Kundinnen und Kunden im Vorfeld den Termin buchen und dann auch online direkt bezahlen, beispielsweise per Kreditkarte oder Paypal. Aber auch eine Bezahlung vor Ort sei möglich. Die Umstellung auf das Bezahlsystem sei für Dr. Benjamin Lieske kein Problem gewesen.
„Wir hatten ja das Glück, dass wir das vom letzten Jahr noch kannten. Da galten nicht die gleichen Regeln, aber da musste man im Sommer ja auch für die Tests bezahlen“, erklärt der Apotheker. Und durch die Berichterstattung in der Presse sei er auch schon vorbereitet gewesen. Dennoch habe es am Anfang etwas gehakt.
Ob die Nachfrage nach Schnelltests insgesamt gesunken sei, konnte Dr. Benjamin Lieske nicht beantworten. Da einige Teststellen mit der Änderung der Gesetzeslage geschlossen hätten, sei generell bei ihm wohl mehr los als vor zwei, drei Wochen. Allerdings glaubt er, dass auf Castrop-Rauxel heruntergebrochen sich weniger Menschen testen lassen wegen des höheren Aufwandes. „Das ist dann natürlich nicht so schön.“
Ob dies bei anderen Teststellen in Castrop-Rauxel auch der Fall ist, ist unklar. Eine Anfrage dieser Redaktion vom Mittwoch (6.7.) an Co-Care, die zwei Teststellen betreiben, sowie an den Betreiber der Teststelle auf Schwerin blieben bis Montagabend (11.7.) unbeantwortet.