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Corona-Zahlen steigen: Rewe, Kaufland und Co. hoffen auf Einsicht der Kunden
Coronavirus
Die Corona-Fallzahlen steigen erneut. Die großen Ketten fürchten anders als im Frühjahr zwar (noch) keine leeren Regale. Sie stellen aber fest, dass die Menschen anders einkaufen als früher.
Seit einigen Tagen steigen die Corona-Zahlen deutschlandweit. Am Mittwoch (5.8.) meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Anstieg zum Vortag um 741 neue Infektionen.
Derzeit handle es sich noch um einen flachen Anstieg, wie der Ärztebund Marburger Bund betonte, doch eine zweite Corona-Welle ist Experten zufolge nicht auszuschließen.
Als die Coronazahlen das erste Mal in die Höhe schnellten und sich im März diesen Jahres eine „Corona-Welle“ anbahnte, reagierten die Castrop-Rauxeler darauf mit Hamsterkäufen. Über Wochen herrschte in den Supermärkten gähnende Leere, insbesondere die Klopapierregale blieben leer.
Supermärkte profitieren von Erfahrungen der ersten „Corona-Welle“
Soweit ist es jetzt aber (noch) nicht. Eine Tendenz zum Hamsterkauf beobachten wir nicht“, sagt Christian Pöttinger, Leiter des Rewe-Marktes in der Recklinghauser Straße. „Die Leute kaufen mit Sinn und Verstand ein“, betont er weiter.
Er habe keine Sorge, dass sich das Kaufverhalten der Castrop-Rauxeler negativ verändern könnte.
Auch alle Engpässe der ersten „Corona-Welle“ seien überwunden und der Markt wieder gut aufgestellt. Carsten Kraus, Filialleiter des Edeka-Marktes Gronemann, teilt die Einschätzung. „Das Kaufverhalten hat sich normalisiert. 95 Prozent der Versorgung laufen wieder wie zuvor“, sagt er.
Er fügt aber hinzu: „Bei bestimmten Anbietern von Produkten, die seit Beginn der Corona-Pandemie besonders gefragt sind, wie beispielsweise Toilettenpapier oder Seifen, kommt es noch zu Verzögerungen“.
Er appelliert jedoch an die Castrop-Rauxeler: „Wenn die Menschen aus dem ersten Mal gelernt haben, wird eine Versorgung problemlos möglich sein, haben sie das nicht, werden wir wieder ein großes Chaos erleben“.
Engpässe aktuell nur bei Backmischungen
Auch im Kaufland am Widumer Tor sieht man sich gut aufgestellt.
„Der Umsatz ist gut und liegt nur leicht über dem Durchschnitt. Hamsterkäufe kann man die aktuellen Entwicklungen noch nicht nennen“ beschreibt Nick Nebel vom Management Programm Vertrieb bei Kaufland die Situation.
Man habe aufgerüstet: „Es kam zu Neueinstellungen aufgrund von Corona.“ Außerdem könne man auf Erfahrungswerte zurückgreifen und sei bezüglich der Einsatzplanung und Waren-Neuversorgung vorbereitet.
Eine Veränderung im Kaufverhalten ihrer Kunden haben die Leitungen verschiedener Märkte in Castrop Rauxel beobachten können: „Die Menschen kaufen anders ein. Sie gehen weniger häufig einkaufen, erledigen dann aber ihren Einkauf für die ganze Woche und kaufen dementsprechend mehr“, erklärt Carsten Kraus.