Corona-Streitgespräch: Auf wen kommt es nun an, den Staat oder auf uns?
Coronavirus
Castrop-Rauxel überschreitet erstmals die Inzidenz 300. 43 Neuinfektionen in 24 Stunden. Fast 500 akut Infizierte. Wir müssen das jetzt stoppen. Aber auf wen kommt es an? Zwei Redakteure im Streitgespräch.
Der Donnerstag (15.4.) ist „historisch“: Erstmals überschreiten wir in Castrop-Rauxel die 7-Tage-Inzidenz von 300. Und uns steht eine Öffnung der Schulen noch bevor, die praktisch zwei, zum Teil drei Wochen geschlossen waren. Wie soll das also nächste Woche werden?
Es geht um Kontakte. Kontakte entscheiden, ob man sich ansteckt. Kontakte kann man selbst am besten einschränken, meint unser Chefreporter Tobias Weckenbrock. Kontakte muss die Gesetzgebung, die Verordnung, also die Regierung durch wirksame Maßnahmen einschränken, findet unser Redaktionsleiter Matthias Langrock.
Dabei kommen sie am Ende zu einem gemeinsamen Fazit, aber diskutieren, wie schwer es ist. Warum kann man seine Kinder nicht aus der Kita lassen, wenn man es schafft, sie daheim zu betreuen? Selbst wenn man die Gebühren dabei weiter entrichten muss. Und: Kann man nicht auf die Arbeit in der Firma verzichten, auch wenn man es nicht von Gesetzes wegen muss? Fragt der eine.
Warum sollte man nicht tun, was erlaubt ist, fragt der andere? Es ist für die eigene und die gesellschaftliche Psyche und die Wirtschaft essenziell: Wir leben als Gesellschaft, nicht als Einzelgänger. Über an Fenster gemalte Regenbogen, Beifall auf Balkonen, das Föderalismus-Problem und ein Regelungs-Wirrwarr.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
