
© Michael Fritsch (Archiv)
Corona stoppte den Trend zu immer mehr Hochzeiten in Castrop-Rauxel
Corona-Jahr 2020
2020 mussten in Castrop-Rauxel viele Paare auf den schönsten Tag im Leben verzichten. So wenige Hochzeiten gab es seit Jahren nicht mehr. Das merken auch die Veranstalter.
Im Corona-Jahr 2020 gingen weniger Castrop-Rauxeler den Bund der Ehe ein als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich vom Standesamt Castrop-Rauxels erhobene Statistik. Während sich demzufolge 2019 noch 306 Paare das Ja-Wort gegeben haben, zählte man im vergangenen Jahr nur 278 Trauungen.
Die Zahl der Hochzeiten haben damit in Castrop-Rauxel den tiefsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Corona hat damit einem Positivtrend der letzten Jahre ein Ende bereitet. 2018 wurde mit 283 Eheschließungen ein neuer Rekord aufgestellt, der mit den 306 Trauungen 2019 noch gebrochen wurde.
Hat die Pandemie etwas damit zu tun, dass 2020 nun 32 Paare weniger vermählt worden sind als im Vorjahr? Das Standesamt sieht es als wahrscheinlich an, dass coronabedingt Termine für Trauungen verschoben oder gleich vollständig abgesagt worden sind.
Keine Feiern und keine Angehörigen bei der Trauung
Denn durch die geltenden Schutzmaßnahmen waren selbst kleinere Feiern schlecht zu realisieren. Selbst die Anwesenheit von Freunden und Familie bei der standesamtlichen Trauung war je nach Größe des Trauzimmers nicht überall möglich.
Alles Dinge, die einem den eigentlich schönsten Tag im Leben gehörig vermiesen können. Das berichtet auch Matthias Sittek. Der Veranstaltungsleiter des Event-Forums berichtet, dass sowohl für die Stadthalle als auch die „Foodmanufaktur Stolzenhoff“ – beides eigentlich beliebte Hochzeitslocations – eine Vielzahl von Absagen eingegangen sind.
„Wir mussten alle Hochzeiten absagen“
„Eigentlich sind wir in der Saison fast jedes Wochenende komplett ausgebucht – dieses Jahr mussten wir fast alles absagen“, erzählt Sittek. Die beiden Orte des Event-Forums sind für größere Hochzeitsgesellschaften um oder gar über Personen geeignet und beliebt.
„Damit waren wir leider schon relativ früh von der Pandemie betroffen“ sagt Sittek. „Die erste große Hochzeit mit 400 Personen musste ich bereits Anfang März absagen. Die mussten wir gemeinsam mit dem Brautpaar jetzt auch schon dreimal verschieben...“
Der Veranstaltungsleiter der Forum GmbH sagt aber auch, dass es bereits vor Beginn der Pandemie weniger Anfragen für große Hochzeitsgesellschaften gegeben hätte. Immer mehr Paare würden sich kleinere Feiern entscheiden, so Sittek.
Geboren in Dorsten, nach kurzem studienbedingten Besuch im Rheinland jetzt wieder in der Region. Hat Literatur- und Theaterwissenschaften studiert, findet aber, dass sich die wirklich interessanten Geschichten auf der Straße und nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.
