Corona-Mutation erstmals bei Castrop-Rauxelern nachgewiesen
Coronavirus
Die britische Mutation des Coronavirus ist erstmals in Castrop-Rauxel nachgewiesen worden. In der Stadt gibt es gleich mehrere Fälle. Teilweise hängen sie zusammen.

Die britische Mutation des Coronavirus ist erstmals in Castrop-Rauxel nachgewiesen worden. © Martin Klose
Der Kreis Recklinghausen hat am Montagnachmittag mitgeteilt, sogenannte Sequenzierungen von Corona-Tests hätten ergeben, dass vier Castrop-Rauxeler mit der britischen Mutation des Coronavirus infiziert sind.
Wie Kreis-Sprecherin Lena Heimers berichtete, stünden drei der vier Fälle in Zusammenhang. Heimers erläuterte, dass für die positiv Getesteten im Wesentlichen die gleichen Regeln gälten wie für andere Corona-Infizierte auch.
Zwei Unterschiede gebe es allerdings: „Das Ende der Quarantäne-Zeit legen wir viel, viel strenger aus“, sagte Heimers. Bei Menschen, die mit dem „klassischen“ Coronavirus infiziert seien, ende die Quarantäne zehn Tage nach einem positiven Test automatisch, wenn die Infizierten zu diesem Zeitpunkt seit 48 Stunden keine Symptome gezeigt haben.
Erneuter Corona-Test vor Quarantäne-Ende nötig
Diejenigen, die mit der mutierten Virus-Variante infiziert sind, müssten sich dagegen einem erneuten Corona-Test unterziehen und ein negatives Ergebnis vorlegen, bevor sie aus der Quarantäne entlassen werden.
Der zweite Unterschied betrifft die Kontaktpersonen. Wenn klar sei, dass sich jemand mit der mutierten Corona-Variante infiziert habe, würden Kontaktpersonen in einem breiteren Umfeld getestet. Im hypothetischen Fall eines positiven Corona-Mutations-Tests in einer Schulklasse würden alle Schüler getestet und nicht nur die, die sich im engeren Umkreis eines Schülers aufgehalten hätten, erläuterte Heimers.
Kreisweit gibt es nun nach Angaben der Kreis-Sprecherin zehn nachgewiesene Fälle der Mutation. Außer den Castrop-Rauxelern seien ein Dorstener, zwei Gladbecker, ein Halterner und zwei Recklinghäuser positiv auf die mutierte Virus-Variante getestet worden. Zwei der positiv Getesteten seien aber bereits wieder aus der Quarantäne entlassen.
Virus-Mutation ist deutlich ansteckender als Grundform
Welche Gefahren die Virus-Variante birgt, ist noch nicht endgültig klar. Nach den Worten des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist aber bereits klar, dass die britische Variante (B.1.1.7) viel ansteckender ist als die Grundform des Virus. Der sogenannte R-Wert, der beziffert, wie viele andere Personen ein Infizierter ansteckt, liege um 0,5 Punkte höher.
Das würde in der Praxis bedeuten, dass es auch bei einer geringeren Zahl von Corona-Fällen schnell wieder mehr Infizierte geben könnte, wenn sich das Virus verbreitet. In der aktuellen Fallstatistik, die von 217 akut mit Corona Infizierten Castrop-Rauxelern ausgeht, seien die vier Mutations-Fälle schon berücksichtigt. Das eigentliche Test-Ergebnis stehe früher fest als das Ergebnis der Untersuchung, ob es sich um die mutierte Virus-Variante handele, sagte Heimers.