
© Jens Lukas
Corona: Castroper Weihnachtssingen für mehr als 1000 Gäste abgesagt
Coronavirus
1000 Menschen oder mehr sollten am 5. Dezember gemeinsam Weihnachtslieder singen. Nun hat der Veranstalter das Event im Stadion von Wacker Obercastrop abgesagt. Geld soll es nicht zurück geben.
Das für den 5. Dezember in einem Fußballstadion geplante Castroper Weihnachtssingen findet nun doch nicht statt. Monatelange Planung und Organisation sind dahin. Die Corona-Situation lässt nach Auffassung der Veranstalter ein solches Event nicht zu, bei dem 1000 oder mehr Menschen in der Erin-Kampfbahn an der Karlstraße gemeinsam Weihnachtslieder singen sollten.
Zuletzt hatte sich der Haupt-Organisator und Initiator, Pfarrer Michael Trockel von der Evangelischen Paulus-Kirchengemeinde, sich noch auf den Open-Air-Charakter und die Weitläufigkeit des Geländes berufen. Zudem hatte er darauf gepocht, dass man gerade für Kinder so ein Angebot brauche, gerade in dieser schweren Zeit.
Absprache mit Wacker und dem Bürgermeister
Nun aber doch der Rückzieher: „Wir haben nach Absprache mit dem Bürgermeister, der Superintendentin, Martin Janicki vom SV Wacker Obercastrop und weiteren Beteiligten das Weihnachtssingen abgesagt“, teilte Michael Trockel am Mittwoch mit. „Der Druck war zu groß.“
Ob er enttäuscht oder erleichtert sei, fragen wir ihn am Nachmittag: „Beides gleichzeitig“, sagt Trockel, „ich habe großen Druck gespürt aufgrund der dynamischen Entwicklung der letzten Tage. Andererseits habe ich das Herzblut gesehen, das in die Vorbereitung gesteckt wurde.“

Pfarrer Michael Trockel mit Martin Janicki vom SV Wacker: beide wollten das Weihnachtssingen unbedingt. Doch es muss ausfallen. © Veranstalter
Er selbst habe mit allen gesprochen, mit dem SV Wacker, mit den Musikern, mit dem als Promi-Stargast angekündigten Michael Wurst, mit den Tontechnikern, dem Sicherheitsdienst. „Das ist zutiefst bedauerlich“, sagte Trockel.
Der Bürgermeister sei „bis zuletzt fürsorglich“ in dieser Sache mit den Veranstaltern umgegangen, sagt der Pfarrer. Alle hätten aber nun in dieselbe Richtung gedacht. „Darum mein Dank an alle, die mitgezogen haben. Einige haben mir heute direkt gesagt: Gut, dieses Jahr nicht – dann machen wir das eben nächstes Jahr.“
Das ist der Plan mit bereits verkauften Tickets
Rund 300 bis 500 Karten sollen wohl schon verkauft sein. Was geschieht mit denen? „Es kann nicht sein, dass da nun Hunderte Leute in die 25 Vorverkaufsstellen gehen und das Geld zurück holen wollen.
Darum bitten wir alle Menschen, auf die Rückerstattung zu verzichten, auch aus rein praktischen Gründen: Wir haben sonst großen Verwaltungsaufwand mit den Rückzahlungen. Das Geld geht in voller Höhe an die Jugendmannschaften der Fußballteams in Castrop-Rauxel“, so Trockel. Dorthin sollte der Reinerlös ohnehin gehen.
Für Menschen, die das nicht können oder wollen, werde man einen zentralen Termin anbieten, bei dem man sein Geld zurückbekommt: am 5. Dezember, dem Tag des Weihnachtssingens, von 17 bis 18 Uhr in der Erin-Kampfbahn.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
