Schausteller Martin Nowag aus Witten ist das zweite Mal in Castrop-Rauxel mit seinem Babyflug auf der Frühjahrskirmes dabei.

© Lydia Heuser

Schausteller zu Kirmes: „Gibt Kinder, die haben das Karussell noch nie gesehen“

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Nach zwei Jahren Pause gibt es wieder eine Frühjahrskirmes in der Castroper Altstadt. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Die ersten Schausteller bauen am Dienstag ihre Karussells auf.

Castrop-Rauxel

, 27.04.2022, 05:55 Uhr

Am Wochenende vom 29. April bis 2. Mai wird das erste Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder der Duft von Zuckerwatte über den Marktplatz der Altstadt wabern. Das fröhliche Kinderjauchzen wird sich mit den Stimmen der Ansager, die aus den Lautsprecherboxen der Schaustellerbetriebe schallen, mischen. Am Freitag startet nach erstmals seit 2019 wieder die Frühjahrskirmes.

Die ersten Fahrgeschäfte bauen die Schausteller bereits auf. Auf dem Parkplatz am Viehmarkt stehen seit Dienstag die ersten Karussells. Und auch gegenüber auf dem Parkplatz am Stadtgarten nehmen Break Dance und Schwanenflug im Laufe des Tages Gestalt an.

Schausteller Martin Nowag aus Witten ist glücklich, dass er endlich wieder sein Karussell aufbauen kann. 2019 war er das erste und bislang letzte Mal mit seinem Babyflug bei der Castroper Frühjahrskirmes dabei. Den Babyflug gibt es laut Martin Nowag in verschiedenen Ausführungen.

Karussell ist ursprünglich in Hamburg gelaufen

Sein Karussell heißt „Hansa-Jet“. Der Grund: „Die ersten vier Jahre ist das in Hamburg gelaufen.“ Das Karussell mit seinen Fahrerkabinen in Spaceshuttle-Form gibt es seit 1977.

„Da sind ja auch jetzt Kinder dabei, die haben so ein Karussell noch nie gesehen. Die, die jetzt zwei oder vier Jahre alt sind, sind natürlich erstaunt, wenn die sowas sehen“, sagt der Wittener.

Das allgemein als Babyflug bekannte Karussell stand die ersten vier Jahre in Hamburg, deshalb heißt dieses Fahrgeschäft "Hansa-Jet".

Das allgemein als Babyflug bekannte Karussell stand die ersten vier Jahre in Hamburg, deshalb heißt dieses Fahrgeschäft "Hansa-Jet". © Lydia Heuser

Preiserhöhung? „Die Kosten steigen ja immens“

Erwachsene können bei dem Hansa-Jet für 50 Cent mitfahren, wenn die Kinder noch zu klein sind. Ein Kinder-Ticket kostet 2,50 Euro. Sechs Tickets kosten 10 Euro. „Wir haben die Preise noch nicht angezogen“, sagt Martin Nowag im Gespräch mit dieser Redaktion.

Auf dem Parkplatz am Stadtgarten bauen Männer das nostalgische Kettenkarussell "Schwanenflug" auf.

Auf dem Parkplatz am Stadtgarten bauen Männer das nostalgische Kettenkarussell "Schwanenflug" auf. © Lydia Heuser

„Die Kosten steigen ja immens“, sagt auch Tino Reminder. Er baut neben dem Babyflug sein Fahrgeschäft auf. Die Preise hält auch er stabil. Mit drei Lkw ist er angereist, so groß ist sein Musikexpress, den manch einer vielleicht noch als Raupe in Erinnerung hat. Der Schausteller erklärt, bei seinem Fahrgeschäft handele es sich um eine Berg-und-Tal-Bahn handelt, „die hinten durch einen Tunnel fährt“.

Während Martin Nowags Babyflug in vier bis fünf Stunden aufgebaut ist, brauchen Timo Reminder und seine Männer locker zwei Tage. Am Dienstagmorgen ist das Fahrgeschäft noch längst nicht als solches zu erkennen. Nur ein paar bunte Seitenteile sind sichtbar, am frühen Nachmittag haben die Schausteller aus dem kleinen rechteckigen Gebilde ein großes quadratisches Zelt gezaubert. Nur hoch genug ist es noch nicht. Wer darunter will, muss den Kopf einziehen.

Noch bis Freitag ist Zeit, um den Musikexpress aufzubauen. Um 15 Uhr wird Bürgermeister Rajko Kravanja die Frühjahrskirmes eröffnen.

Die Berg-und-Tal-Bahn Musikexpress kann nicht an einem Tag aufgebaut werden.

Die Berg-und-Tal-Bahn Musikexpress kann nicht an einem Tag aufgebaut werden. © Lydia Heuser

Auf das Höhenfeuerwerk wird laut Stadt aus Klima- und Umweltschutzgründen verzichtet. Am Samstag (30.4.), Sonntag (1.5.) und Montag (2.5.) wird die Kirmes jeweils von 14 bis 23 Uhr geöffnet sein. Montag können Besucher außerdem zweimal fahren und müssen nur einmal bezahlen. Voraussetzung ist, dass man sich vorher den Gutschein auf der Webseite der EUV-Stadtbetriebe ausdruckt.

Hier gilt absolutes Halteverbot

Ab Mittwochmorgen (27.4.), 8 Uhr wird auch der Marktplatz-Parkplatz für Autos zur absoluten Halteverbotszone. Denn auch dort wird dann die Kirmes aufgebaut. Die Straße am Stadtgarten von Viktoriastraße bis Glückaufstraße wird ebenfalls ab Mittwoch 8 Uhr gesperrt sein.

Der Marktplatz und viele weitere Plätze und Straßen müssen für die Kirmes gesperrt werden.

Der Marktplatz und viele weitere Plätze und Straßen müssen für die Kirmes gesperrt werden. © Lydia Heuser

Ab Donnerstag, 10 Uhr ist die Mühlenstraße am Markt und am Stadtgarten bis zur Viktoriastraße gesperrt. Ab 19 Uhr wird es Verkehrseinschränkungen in der Fußgängerzone geben. Die Einfahrt von der Lönsstraße in die Mühlenstraße ist ab Donnerstag (28.4.), 13.30 Uhr nur noch Lieferanten und Anwohnern gestattet.

Die Mühlenstraße wird ab Höhe Jugendzentrum zur Sackgasse. Aus diesem Grund wird die Einbahnstraßen-Regelung innerhalb der Mühlenstraße aufgehoben. Damit hier während der Kirmestage Begegnungsverkehr möglich ist, wird der südlich gelegene Parkstreifen mit als Fahrbahn genutzt. Die Einfahrt von der Widumer Straße zur Mühlenstraße wird gesperrt, die Zufahrt zur Mühlenstraße ist dann nur noch über die Lönsstraße möglich.

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