Castrop-Rauxel baut Hallenbadwiese zum Super-Spielplatz um Diese Sport-Angebote sollen 2024 entstehen

2024 kommt Bauabschnitt 2 von 3: Auf Hallenbadwiese entsteht Super-Spielplatz
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Es war wie ein Geschenk für die Stadtverwaltung. Eines, auf das man im Bereich Soziales ebenso wie im Bereich Bauen lange hingearbeitet, zum Teil auch gewartet hat: Der Spiel-, Sport und Bewegungspark auf der Hallenbadwiese kann 2024 Realität werden. Für den zweiten von nun drei Bauabschnitten gab es im Dezember grünes Licht von den Geldgebern.

„Wir legen nun einen guten Start hinsichtlich der Umsetzung hin“, freut sich Regina Kleff, Erste Beigeordnete für Soziales, beim Redaktionsbesuch im Rathaus kurz vor dem Jahreswechsel. Es entstehe ein „Park mit Aufenthaltscharakter für Menschen mit und ohne Handicap. Wir können so gut wie alles umsetzen, was gewünscht war“.

2024 soll dieser Plan in Angriff genommen werden: Auf der Hallenbadwiese werden Pumptrack, Sport- und Spielfelder gebaut werden. Auf der geplanten Streetball-Anlage wird erst einmal eine Blühwiese gesät. Das wäre dann Bauabschnitt 3. Der Kleinkinder-Spielplatz (Bauabschnitt 1) direkt nördlich dieser Anlage ist seit Mitte 2023 fertig.
2024 soll dieser Plan in Angriff genommen werden: Auf der Hallenbadwiese werden Pumptrack, Sport- und Spielfelder gebaut werden. Auf der geplanten Streetball-Anlage wird erst einmal eine Blühwiese gesät. Das wäre dann Bauabschnitt 3. Der Kleinkinder-Spielplatz (Bauabschnitt 1) direkt nördlich dieser Anlage ist seit Mitte 2023 fertig. © Planungsbüro / Stadt Castrop-Rauxel

Der Super-Spielplatz auf der Hallenbadwiese: Er ist nun schon ein Projekt, an dem seit drei bis vier Jahren intensiv gearbeitet wird. Eines, das einen zentralen Groß-Spielplatz für Castrop-Rauxel vorsieht und damit auch eine Abkehr von der alten Strategie ist, sich auf die vielen dezentralen Spielplätze in den Wohnvierteln und Stadtteilen zu fokussieren. Um die kümmere man sich immer noch, aber in diesem Fall wollte man einmal in ein Vorbild-Projekt Geld investieren, das den Familien in der ganzen Stadt zugutekommen soll.

Diesen Weg ging die Politik mit und entschied sich nach einer Debatte für den Super-Spielplatz-Plan. Danach setzte ein Prozess mit umfangreicher Bürgerbeteiligung ein: In Workshops und Befragungen plante die Verwaltung mit Vereinen und Kindern, mit Familien, der Politik und einem Planungsbüro einen Park, der die Interessen der Bürger vereinen sollte. Eingeladen waren alle, sich zu beteiligen.

Fördergeld nur bei Beteiligungsprozess

Dieser Beteiligungsprozess ist Auflage in einem Planungsverfahren, wenn man Fördergelder von Bund und Land in Anspruch nehmen möchte. Für dieses Projekt fließen nun grob 1,1 Millionen Euro. Allerdings ist ein 3. Bauabschnitt ausgeklammert: Seilbahn, Street-Basketball-Platz und ein zweiter Kletterfelsen sind zunächst außen vor. Dafür werden noch mal rund 400.000 Euro fällig. Doch Verena Reuter vom Bereich Stadtentwicklung sagt: „Auch dazu reichen wir in Kürze den Förderantrag ein.“

Regina Kleff, Beigeordnete für Soziales, freut sich: „Korfball, Pumptrack, Callisthenics, ein Weg, der sich durchzieht durch die einzelnen Aktionsfelder: Da haben wir viele Ideen der Menschen drin. Boule, Trampolin-Arena, Boulderfelsen. All das konnten wir mit der Umschichtung von Mitteln erreichen“, sagt sie. „Wir stellen uns vor, dass man auch als älterer Mensch da sitzt, in der Natur eingebettet, und schaut, wie die Kleinkinder links und die älteren auf der anderen Seite spielen und sich bewegen. Wir wollten einen großen Wurf dahin bekommen. Das gelingt uns jetzt durch die verschiedenen Bauabschnitte“, sagt sie.

Unsere Redaktion war stutzig geworden: Denn der Kleinkinder-Spielbereich wurde zwar umgebaut, aber auf der nebenliegenden Wiese galt das Motto „still ruht der See“. Kleff: „Der Mittelgeber hat schnell signalisiert: Euer Plan ist super.“ Aber bei einem solchen Projekt brauche es eben Geduld. In der einst angepeilten ersten Förder-Tranche kam man nicht zum Zuge. Dann kamen „eklatante Baukosten-Steigerungen“. Darum wird nun in Bauabschnitt 2 eine leicht reduzierte Variante umgesetzt, „die wir danach aufstocken können“.

Eine Bürgerinitiative „Rettet die Hallenbadwiese“ funkte zwischenzeitlich rein. „Das hat uns erstaunt“, so Kleff, „denn der Prozess war ja politisch breit getragen.“ Auch mit Kritikern habe man sich aber an einen Tisch gesetzt. „Wir glauben nicht, dass es mehr Vandalismus und Lautstärke geben wird“, sagt die Beigeordnete. „So einen Park gibt es in vielen anderen Kommunen schon. Immer, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs war, dachte ich: Das will ich auch hier.“

Eine große Schaukel steht schon abseits des Kleinkinder-Spielplatzes direkt an die große Wiese angrenzend. Sie bleibt, aber hier ist noch viel Platz für mehr.
Eine große Schaukel steht schon abseits des Kleinkinder-Spielplatzes direkt an die große Wiese angrenzend. Sie bleibt, aber hier ist noch viel Platz für mehr. © Tobias Weckenbrock

Auf der zentralen Wiese, von der trotzdem Teile erhalten bleiben, wird alles gruppiert. „So schaffen wir es im hinteren Bereich, den Übergang zum Castroper Holz freier zu gestalten. Mit einer Blühwiese vom bespielten Bereich über die vegetative Fläche hin zum Waldareal im Castroper Holz.“

Im Sommer 2024 wird das mit dem Sport hier vermutlich nichts mehr. Aber auf 2025 können sich die Familien am Stadtmittelpunkt schon freuen. Und die anderen Spielflächen im Stadtgebiet? „Dezentral ist auch was passiert“, sagt Regina Kleff, „die Verabredung war aber, hier einen großen Wurf zu schaffen.“

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