Rajko Kravanja und Frank Schwabe im Video-Chat: Sie sprachen auch über ein großes Masken-Geschenk, das bald Castrop-Rauxel erreichen soll.

© Tobias Weckenbrock

Politiker kündigt an: Castrop-Rauxel bekommt Masken aus dem Ausland

rnAtemschutzmasken

Ein echtes Zeichen von Freundschaft: Eine türkische Stadt will offenbar 5000 Atemschutzmasken nach Castrop-Rauxel schicken. Dabei soll die Stadt selbst vom Coronavirus stark betroffen sein.

Castrop-Rauxel

, 28.04.2020, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bürgermeister Rajko Kravanja sagte kürzlich erst, er sähe in Castrop-Rauxel noch einen großen Bedarf an den einfachen Atemschutzmasken. Er würde sich wünschen, meinte er in einem Internet-Talk mit seinem Parteigenossen Frank Schwabe aus dem Bundestag, für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, die Schüler und Lehrer in den Schulen, Personal in Kindergärten unter städtischer Trägerschaft Alltagsmasken zur Verfügung stellen zu können. Problem: Dazu sind nicht genügend da. Die Ankündigung eines großen Geschenks könnte sein Glück sein.

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„Die richtigen Schutzmasken, also FFP2- und FFP3-Masken, bekommen wir immer mal wieder angeboten“, sagte er in dem offenen Talk zu Frank Schwabe - aber er greife nicht zu: „Alle Angebote lehnen wir ab beziehungsweise leiten sie weiter an den Kreis Recklinghausen. Das ist eine Abmachung zwischen den Kommunen im Kreis“, so Kravanja. Denn: Diese Maske sollen in der Corona-Krise dem medizinischen Personal und den Pflegediensten vorbehalten sein.

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Frank Schwabe ist nicht nur Bundestagsabgeordneter, sondern zugleich auch Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins zwischen Castrop-Rauxel und dem türkischen Zonguldak. Und in dieser Funktion überbrachte er Kravanja kurzum die gute Nachricht: Von dort sollen 5000* von den sogenannten Community-Masken nach Castrop-Rauxel geschickt werden*. Am Mittwoch (29.4.) werden sie um 13 Uhr am Europaplatz in Empfang genommen. Sie schützen weniger den, der sie trägt, sondern vor allem die Leute in der Umgebung.

Pikant: „In Zonguldak“, so Schwabe, „soll es ziemlich heftig zugehen mit dem Coronavirus.“ Aber dort gebe es ein Werk, das solche Mund-Nase-Masken herstelle. 5000 will man von dort abgeben und nach Castrop-Rauxel schicken. Der Bürgermeister, so Schwabe, könne dann mit der Stadtverwaltung entscheiden, wer sie nutzen darf.

Rajko Kravanja sagte übrigens, er selbst habe eine Castrop-Rauxel-Atemmaske bei einer guten Bekannten in Auftrag gegeben. Sie näht für ihn. Die Maske werde das Stadtwappen und die Stadtfarben blau und gelb tragen und in den nächsten Wochen ihren Dienst an Mund und Nase des Bürgermeisters leisten. Seit Montag (27.4.) gilt in ganz NRW eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen.

*In der Videokonferenz mit Kravanja kündigte Schwabe vergangene Woche noch 2000 Masken an. Inzwischen korrigierte er selbst die Angabe auf 5000 Masken. Wir haben den Bericht darum an den entsprechenden Stellen editiert.