Ob Schlatholt-Filiale oder Hertie-Haus: Leerstände in Innenstädten sind, auch in Castrop-Rauxel, immer wieder Thema. Da überrascht die Aussage von Kay Hinners: „Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, passende Flächen für unser Büro hier in der Innenstadt zu finden.“
Doch nach längerer Suche wurden der 36 Jahre alte Teamleiter des Ramm Ingenieurbüros und seine Mitarbeiter schließlich fündig: Ende 2021 hat die Planungsgesellschaft für Industriebau und technischen Umweltschutz hier ein kleines Büro eröffnet. Ganz zentral, Am Markt 26. „Wir sind die erste Partei, die neu in dieses Geschäftshaus eingezogen ist“, sagt Hinners. „Unser Hauptbüro ist in Wuppertal, doch dort wurde es langsam ein bisschen voll“, erklärt er.
Lage ist optimal
Also habe man nach einem weiteren Standort - nach Wuppertal und Dresden ist es der dritte - gesucht und sich schließlich für die Europastadt interessiert. Die Lage sei optimal, da die unterschiedlichen Kundinnen und Kunden im Ruhrgebiet von Castrop-Rauxel aus mitunter schneller zu erreichen seien. Und auch für die Mitarbeiter bietet der Standort Vorteile: Viele kommen aus Bochum oder dem Kreis Recklinghausen und freuen sich nun über die kürzere Anfahrt.

Nicht nur das weiß das Team zu schätzen, sondern auch die Lage direkt am Markt. „Während unser Büro in Wuppertal eher außerhalb liegt, ist das hier ganz anders: Wir sind direkt in der Innenstadt, müssen einfach nur vor die Tür gehen, um Mittag zu machen, oder aber können nach Feierabend eben schnell noch Einkäufe ohne zusätzliche Wege erledigen“, sagt Anna Dörner. Auch für die Altstadt in Castrop-Rauxel ist sie voll des Lobes: „Ich finde sie belebt“, sagt die Projektingenieurin. „Ob Markt oder eine Kirmes: Es ist immer etwas los - sogar mehr als in Bochum, finde ich.“ Dass das Angebot in der Altstadt immer wieder kritisiert werde, könne sie nicht recht nachvollziehen. „Ich finde auch nicht, dass hier so richtig etwas fehlt“, pflichtet Andreas Zychma ihr bei.
Erklären und Vermitteln
Doch was macht die Planungsgesellschaft eigentlich? „Wir sind ein Umweltbüro, obwohl wir für die Industrie arbeiten“, erklärt Kay Hinners. „Als erfahrener Partner für Anlagenbetreiber unterstützen wir unsere Kunden von der Beratung über Genehmigungsverfahren bis hin zu Bauplanung und Beauftragtenwesen.“ Sie kennen sich mit Industrie- und Anlagenbau aus, können Gutachten und Prognosen erstellen, sind eine akkreditierte Messstelle für Schall und vieles mehr. So sei, erzählt Hinners, beispielsweise das Brandschutzkonzept der Neuen Gesamtschule Ickern von seinem Team erstellt worden. Auch den Prozess der Klärschlammtrocknungsanlage in Lünen habe das Team begleitet.
Bei ihrer Arbeit sei immer wichtig, alle Positionen, nicht nur die der Kunden und Behörden, sondern auch die der Bürgerinnen und Bürger, im Blick zu haben, betont Hinners. Immer wieder gelte es, zu erklären, zu vermitteln, Verständnis zu schaffen. „Wir sind in manchen Bereichen ein bisschen nerdy, aber wissen schon, was die Bürgerinnen und Bürger wollen und können das auch beantworten.“
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