Der Kauf eines Weihnachtsbaums ist für viele ein unverzichtbarer Bestandteil des der Adverntszeit, ein Muss für ein weihnachtliches Wohnzimmer. Was ist aber, wenn die gestiegenen Lebenshaltungskosten die Haushaltskasse schmälern? Wie wichtig ist der Weihnachtbaum dann noch?
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Ebay hat herausgefunden: Rund 11 Prozent der Deutschen wollen bei Weihnachtsbaum und Weihnachtsessen Einsparungen machen. Wir haben bei Händlern nachgefragt, wie es derzeit um den Baumverkauf in Castrop-Rauxel steht.
Kaum Veränderung am Hof Menken
Am Hof Menken in Deininghausen ist die Verkaufssaison gerade erst angelaufen. Lediglich 30 Prozent der geplanten Bäume wurden bis jetzt verkauft, erklärt Chef Jan-Frederik Menken. Bis jetzt seien die Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr jedoch ziemlich ähnlich.
„Vielleicht ist es ein bisschen weniger", kommentiert Menken. Genaueres werden allerdings erst die nächsten Tage zeigen, denn das Wochenende des vierten Advents (17. und 18.12.) sei die Hauptverkaufszeit am Hof Menken. Er gibt sich optimistisch, dass er am Wochenende eine gutes Geschäft machen werde.
Die leichte Veränderung nach unten erklärt sich Menken mit der Corona-Pandemie. Viele Menschen holten aktuell Urlaubsreisen nach, die sie während der Pandemie nicht machen konnten, glaubt er. Inflation sieht er nicht als Grund. Auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss Bodelschwingh habe er gesehen: „Die Leute kaufen wie verrückt!"
1a-Tannen kämpft mit Personalmangel
Jens Karpinski verkauft seine Bäume unter anderem an der Pöppinghauser Straße. Er stellt bis jetzt keinen Unterschied im Kaufverhalten fest. Er glaubt: „Die Verkaufszahlen werden so bleiben wie vor Corona." Jedoch unterscheidet er seine „Qualitätsbäume" von günstigeren Alternativen.
„Ich glaube schon, dass bei den Discount-Bäumen aus dem Baumarkt sicherlich mehr Bäume übrig bleiben." So kämen viele Kunden bereits jetzt zu ihm, um einen „Zweitbaum" zu kaufen - weil sie mit dem ersten Baum nicht zufrieden waren.
Auch wenn der Verkauf an sich läuft, Jens Karpinski stößt dennoch auf Schwierigkeiten: „Wir suchen Leute, aber wir kriegen kaum Personal zusammen. Ich weiß nicht, wo die ganzen Leute geblieben sind." Vor allem kleinere Weihnachtsbaumverkäufer hätten mit diesem Problem zu kämpfen. „Wenn man kein Personal hat, war nützen mir dann Plätze, wo man nur 200 bis 300 verkauft."
Karpinski will in diesem Jahr rund 21.000 Bäume an 17 Standorten zwischen Unna und Duisburg absetzen. Er hatte mal 28 Verkaufsstellen.

Nur noch Nordmann bei Ulf Drippe
In der Gärtnerei Drippe läuft der Verkauf der Bäume in diesem Jahr gut. „Etwas mehr als die Häfte ist jetzt schon vorbestellt, da ging es eher nach oben", erklärt Ulf Drippe. „Wir haben schon immer alle Bäume verkauft. Dass es aber jetzt schon so früh so krass leer war, das hatten wir noch nicht."
Eine Veränderung bemerkt er dennoch. Mittlerweile würden nur noch Nordmann-Tannen verkauft, Blaufichten dagegen kaum nachgefragt. Die Gründe: „Nordmann-Tannen haben jede Menge Vorteile, auch für den Endverbraucher. Blaufichten sind piksiger, fangen schneller an zu nadeln". Bei Drippe an der Herner Straße ist die Saison im Grunde vorbei, erklärt der Inhaber. Nur noch vier Bäume seien übrig geblieben.
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