So groß und vielfältig war Castrop kocht über noch nie Mehr als ein Gourmet-Fest auf dem Marktplatz

So groß und vielfältig war Castrop kocht über noch nie
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Aufgeregt waren sie alle, als am Montag, also vor sechs Tagen, die Zelte aufgebaut wurden. Schon vor Sonntagabend konnten sich alle einig sein: „Castrop kocht über“ war auch 2024 wieder ein voller Erfolg aus Sicht der Organisatoren und der Gastronomen. Denn: Das Wetter spielte mit, die (neuen) Angebote wurden allesamt bestens angenommen und jeder kam zu irgendeinem Zeitpunkt an den fünf Festtagen auf seine Kosten.

Man muss mit der Zeit gehen, war sich Orga-Chef Bubi Leuthold im Gespräch mit unserer Redaktion sicher. Die neuen Wege haben für noch mehr Zulauf gesorgt, und spontan wurde sogar ein Public Viewing zum Champions-League-Finale auf die Beine gestellt. Und 4000 Fans wollten dabei sein.

Bubi Leuthold war nach einer stressigen Woche am Samstagabend erleichtert.
Bubi Leuthold war nach einer stressigen Woche am Samstagabend erleichtert. © Volker Engel

Nicht jedem Menschen in Castrop-Rauxel gefällt Castrop kocht über. Am Samstagmorgen machte eine Anwohnerin ihrem Ärger über die Lautstärke Luft – insbesondere während des Auftritts von Moguai. Früher sei es ein reines Gourmet-Fest gewesen, da hätte sie weniger dagegen. Heute würden die Menschen dort feiern und dann die ganze Nacht in der Altstadt und ihren Kneipen weiter feiern.

Das ist allerdings nach Veranstaltungsende, hält Bubi Leuthold im Gespräch dagegen. Sprich: Dafür kann und will das Team von Castrop kocht über keine Verantwortung übernehmen. Auch Bürgermeister Rajko Kravanja pflichtet auf Nachfrage bei, dass die Wirte der Altstadt dann natürlich dafür sorgen müssen, dass die Ruhezeiten in der Nacht auch nach einer Großveranstaltung wie dieser eingehalten werden.

Leon Philipp hat neben Bubi Leuthold großen Anteil an der Organisation. Und er hat ein Programm für verschiedene Geschmäcker – auch musikalisch – auf die Beine gestellt.
Leon Philipp hat neben Bubi Leuthold großen Anteil an der Organisation. Und er hat ein Programm für verschiedene Geschmäcker – auch musikalisch – auf die Beine gestellt. © Helmut Kaczmarek

„In anderen Städten wurden Gourmetfeste abgesagt“, erklärt Bubi Leuthold. In Castrop verzeichnete man dagegen Besucherzahlen, die womöglich noch nie so hoch waren. 4000 Besucher für DJ Moguai am Mittwoch und 4000 für Seven Cent und das Public Viewing am Samstag sprechen eine deutliche Sprache.

Leer war es an den anderen Tagen keineswegs: Auch Schlagersänger Olaf Henning und die Rocker „Dougie and the blind brothers“ aus Hockenheim hatten ihr Publikum. Auch wenn es am Freitag etwas verhaltener zuging, als im Vorjahr. Für Bubi Leuthold ist diese Vielfalt ein Grund dafür, dass Ckü ein Erfolgskonzept bleibt.

Das Essen ist immer noch Hauptbestandteil von Castrop kocht über. Das Parkbad Süd hatte unter anderem Patatas Bravas und einen veganen Burger auf der Speisekarte.
Das Essen ist immer noch Hauptbestandteil von „Castrop kocht über“. Das Parkbad Süd hatte unter anderem Patatas Bravas und einen veganen Burger auf der Speisekarte. © Maurice Prior

Ob er das auch alleine so auf die Beine gestellt hätte? Diese Frage muss er sich zum Glück nicht stellen. Denn mit Leon Philipp, Sohn von Haus-Hölter-Chef und Schausteller Frank Philipp, hat er einen jungen Partner im Orga-Team an seiner Seite, der viele kreative Ideen hat, der Kontakte zu Künstlern herstellen kann und der tatkräftig mit anpackt. Er ist das Gesicht der Ckü-Revolution vom Gourmetfest zu einem echten Stadtfest mit Strahlkraft.

Das musste kurzfristig an seinem fast schon heiligen Samstag umgeplant werden. Aber auch das funktionierte. Seven-Cent-Frontmann Marc Stahlberg hätte zwar trotz Champions-League-Finalspiel gerne bis in die Nacht hinein für die Castrop-Rauxeler gesungen. Er hätte aber auch ungern nur vor einem halb gefüllten Marktplatz gespielt. So gab Seven Cent – ausnahmsweise – die Vorband für den BVB, der sein Finale dann gegen Real Madrid verlor.

Das Essen ist immer noch Hauptbestandteil von „Castrop kocht über“. Das Parkbad Süd hatte unter anderem Patatas Bravas und einen veganen Burger auf der Speisekarte.
Im Studio der Ruhr Nachrichten gab es täglich ein zweistündiges Live-Programm. Sie waren alle da: Moguai, Olaf Henning und natürlich auch Seven Cent. © Helmut Kaczmarek

Und Seven Cent hat auch als früher Auftritt funktioniert. Mit „Juwel im Revier“ besangen sie kurz vor dem Spiel noch einmal Castrop-Rauxel, ehe dann die BVB-Fans „You’ll Never Walk Alone“ durch die Castroper Altstadt schallen ließen. Danach kam der Frust. Und der Marktplatz blieb in einem regelrechten Müllhaufen zurück.

Davon war Sonntagmorgen zwar noch etwas, aber nicht mehr viel zu sehen. Noch nach dem Spiel wurden die Scherben der BVB-Niederlage zusammengefegt, sodass am Sonntag dann wirklich gemütlich geschlemmt werden konnte.

Und dann war Ckü auch in den Abendstunden Geschichte. Von Aufbau bis Abbau, eine ganze Woche ging es für Gastronomen und Veranstalter hoch her in der Altstadt. Jetzt kehrt wieder Ruhe ein. Auch für die Anwohner, die sich zu ihrem Unmut an die vielfältigeren Programmpunkte gewöhnen müssen. Sonst stünde Ckü vor einer ungewissen Zukunft, da sind sich die Veranstalter sicher.

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