Norbert Mörchen, Vorsitzender des Kleingartenvereins Am Schellenberg, hofft mithilfe des Bürgerbudgets mehr Sitzgelegenheiten in der bei Besuchern beliebten Anlage kaufen zu können.

Norbert Mörchen, Vorsitzender des Kleingartenvereins Am Schellenberg, hofft mithilfe des Bürgerbudgets mehr Sitzgelegenheiten in der bei Besuchern beliebten Anlage kaufen zu können. © Ronny von Wangenheim

Jeder kann abstimmen: Projekte aus Castrop-Rauxel hoffen auf Bürger-Geld

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Neun Projekte aus Castrop-Rauxel wollen Geld aus dem Bürgerbudget. Jetzt kann auf der Beteiligungsplattform der Stadt abgestimmt werden. Freuen können sich die Antragsteller schon jetzt.

Castrop-Rauxel

, 28.06.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Neun Anträge haben Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler für das Bürgerbudget 2022 der Stadt eingereicht. Nun sind die Bürgerinnen und Bürger an der Reihe. Sie können ab sofort für ihr Lieblingsprojekt abstimmen. Ihr Votum ist allerdings weniger wichtig als in den Vorjahren.

Bis zum 18. Juli können Castrop-Rauxeler auf der Beteiligungsplattform mitmachen.castrop-rauxel.de ihr Lieblingsprojekt unterstützen und abstimmen. Das teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Die Ergebnisse der Abstimmung werden im August dem Bürgerbudget-Beirat vorgelegt, der über die eingereichten Projekte berät. Er schlägt dann dem Rat der Stadt vor, wie die finanziellen Mittel verteilt werden.

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Der Bürgerbudget-Beirat besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Stadtteilvereine, des Stadtsportverbandes, des Westfälischen Landestheaters, des Kinder- und Jugendparlamentes und des Ausschusses für Generationen und Inklusion. Dabei haben Politiker zusammen die Mehrheit. Weil jede Rats-Fraktion laut Satzung einen Vertreter in den Beirat entsendet, entfallen 7 der 13 Stimmen auf Parteien-Vertreter.

Projekte werden auf der Plattform der Stadt vorgestellt

Neun Anträge wurden eingereicht, so die Stadt in ihrer Information am Montag (27.6.). Zwischen 465 Euro und der Maximalsumme von 5000 Euro werden beantragt. Das sind die Projekte:

Der Kleingartenverein Am Schellenberg möchte neue Bänke anschaffen, um alte auszutauschen oder neue Ruhezonen zu schaffen. Für die Besucherder Anlage und besonders des Spielplatzes sollen Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. 7500 Euro kosten die Bänke, der Verein hofft auf 5000 Euro Förderung.

Die Recklinghäuser Werkstätten haben auf der Blühwiese in Castrop-Rauxel seit dem Frühjahr ein erstes Hühnermobil als Erweiterung des Projekts Blühwiese und Gemüseacker der Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Ziel ist es, mit einem zweiten Hühnermobil zu Kindergärten, Schulen oder Vereinen zu reisen. 10.000 Euro für das Hühnermobil und 1200 Euro für die Hühner sind veranschlagt. Beantragt wird auch hier die maximale Förderung von 5000 Euro.

Der TuS Henrichenburg 1932 nennt sein Projekt „Lasst uns nicht im Regen stehen, sondern unters Vordach gehen“. Es soll eine überdachte Fläche vor dem Vereinsheim entstehen. Die Kosten betragen 6846 Euro, beantragt wurden ebenfalls 5000 Euro.

Eine Überdachung für Zuschauer am Klubheim will der TuS Henrichenburg mit der Förderung durch das Bürgerbudget finanzieren.

Eine Überdachung für Zuschauer am Klubheim will der TuS Henrichenburg mit der Förderung durch das Bürgerbudget finanzieren. © Volker Engel

Die Griechische Gemeinde möchte ein Boden-Trampolin für den Spiel- und Bolzplatz im Agora anschaffen. Es soll 5318,88 Euro kosten, dazu kommen als Eigenanteil und Materialien 550 Euro. Beantragt werden 4401,66 Euro. Spiel und Das Boden-Trampolin ist eine Anregung von Besuchern.

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Nils Bettinger will mit der Hilfe des Bürgerbudgets die Castropolis-Ehrenamtskarte bekannter machen. Inhaber der Ehrenamtskarte erhalten Vergünstigungen zum Beispiel in öffentlichen Einrichtungen, Geschäften, Betrieben oder Institutionen. Bettinger möchte gerne stadtweit für die Karte werben. Beantragt wird eine Förderung von 3370 Euro für Plakate und Plakatwände, als Eigenleistung werden 720 Euro angegeben.

Nils Bettinger (2.v.l.) und seine Mitstreiter wollen die Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel mithilfe einer Werbekampagne bekannt machen.

Nils Bettinger (2.v.l.) und seine Mitstreiter wollen die Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel mithilfe einer Werbekampagne bekannt machen. © Thomas Schroeter

Der Kleingartenverein Henrichenburg musste die Wippe auf seinem Spielplatz stilllegen, weil der Holzbalken morsch ist. Um möglichst schnell eine neue Wippe installieren zu können, die wieder mehrere Jahrzehnte halten soll, hofft der Verein auf eine Fördersumme von 1978,67 Euro. Der Antrag weist Kosten von 2038,67 Euro sowie eine Eigenleistung im Wert von 600 Euro auf.

Der Bürgerverein „Wir auf Schwerin“ beantragt unter dem Titel „Bänke, Tische, kühles Bier“ eine Förderung von 1462,50 Euro für die Anschaffung von Biertischgarnituren für 1300 Euro und einen Kühlschrank für 650 Euro. Zum Einsatz kommen sollen sie bei den vom Verein organisierten Bürgerfesten wie Frühlingsfest, das Turmfest am Tag des offenen Denkmals oder den Adventsmarkt Anfang Dezember.

Das Turmfest auf Schwerin soll nach Ende der Corona-Beschränkungen (wie im Bild 2019) wieder gefeiert werden. Dann will der Bürgerverein eigene Biergarnituren und einen Kühlschrank einsetzen können.

Das Turmfest auf Schwerin soll nach Ende der Corona-Beschränkungen (wie im Bild 2019) wieder gefeiert werden. Dann will der Bürgerverein eigene Biergarnituren und einen Kühlschrank einsetzen können. © Volker Engel

Das Refugium für Tiere in Not möchte die Elektrik in den Stallungen erneuern und beantragt eine Förderung von 1389 Euro bei Kosten von 1854 Euro. Damit soll die sichere Versorgung der Tiere zu allen Jahreszeiten gewährleistet werden.

Der Verein Unser Habinghorst möchte für das Habinghorster Café eine Kuchenkühlvitrine und Glaskaraffen anschaffen. Bei Veranstaltungen der Vereine kann dann die Kühlkette für Kuchen oder anderen Speisen eingehalten werden. Mit den Glaskaraffen können Getränke am Tisch serviert werden. 620,11 Euro soll das kosten, der Verein hat 465,08 Euro Förderung beantragt.

Alle Antragsteller können zuversichtlich sein, wenn sie die Kriterien für das Bürgerbudget erfüllen, also zum Beispiel der Allgemeinheit zugute kommen. Die Stadt Castrop-Rauxel hat das Bürgerbudget Jahr für Jahr aufgestockt. 50.000 Euro stehen in diesem Jahr dafür bereit. 2021 waren es 37.500 Euro, 2020 wurden 35.000 Euro ausgeschüttet. 21 Anträge gab es damals, 13 waren am Ende erfolgreich. Jetzt steht mehr Geld zur Verfügung, als überhaupt beantragt worden ist.