
© Nora Varga
Der Bormann-Brunnen in Castrop ist dreckig. Aber schlimm ist das nicht.
Meinung
Der Brunnen auf dem Castrop-Rauxeler Lambertusplatz ist schmutzig und sieht ungepflegt aus. Der EUV reinigt ihn erst im Frühjahr wieder. Richtig so, meint unsere Autorin.
Der Bormann-Brunnen ist dreckig. Ja, das stimmt. Schön sieht das nicht aus, zur Aufenthaltsqualität in der Altstadt trägt es sicherlich auch nicht bei. Das alles ist schade. Aber momentan trotzdem nicht wirklich schlimm.
Es ist Winter, es ist kalt. Es regnet die meiste Zeit und wenn es mal trocken ist, ist es auch gleich schon wieder dunkel und vom Brunnen sieht man nicht mehr viel. Möchten Sie sich zu dieser Jahreszeit lange am Lambertusplatz aufhalten? Oder sich in einer Pause vom vorweihnachtlichen Einkaufsbummel auf die kalten Steinquader setzen? Neben einen Brunnen, in dem noch dazu gerade kein Wasser läuft? Ich möchte das jedenfalls nicht. Ob der Brunnen nun sauber ist oder nicht.
Die Reinigung lohnt sich im Winter nicht
Im Frühjahr dagegen, wenn die Tage länger werden und der Himmel blau ist, zieht es die Menschen nach draußen. Und genau dann ist es wichtig, dass sie am Lambertusplatz einen schönen und sauberen Ort finden, an dem sie in der Sonne sitzen und ein Eis essen können.
Dass der EUV den Bormann-Brunnen erst im Frühjahr grundreinigt, ist also nur sinnvoll. Mit Kunstfeindlichkeit hat das erst einmal nichts zu tun. Eine zusätzliche Reinigung im Winter würde vor allem höhere Personalkosten bedeuten, aber keinen nennenswerten Gewinn für die meisten Castrop-Rauxeler.
1997 in Dortmund geboren. Dort seit 2017 für die Ruhr Nachrichten im Einsatz. Habe die Stadt dabei neu kennen und lieben gelernt. Mag die großen und kleinen Geschichten um mich herum, Bücher, schreiben und fotografieren.
