Ende September wurde es Klaus Fischer aus Dorf Rauxel zu bunt: Er meldete sich bei unserer Redaktion, weil er bei seiner Vermieter-Firma niemanden erreichte. Er wohnt in einem Belvona-Haus am Schophof und hatte schon Probleme mit dem vorherigen Unternehmen Altro Mondo.
Bei Belvona ist es nun offenbar nicht viel besser. Jedenfalls nicht, wenn wir die Beschwerden bei unserer Redaktion als Maßstab nehmen. Immerhin: Wenn wir uns bei der Pressestelle des Unternehmens beschweren, kommt Bewegung in die Fälle. Das heißt aber nicht, dass die Probleme gelöst sind. Von mindestens drei Einzelfällen sind zwei noch offen.
Am Schophof gibt es ein Wasserleck in der Kellerdecke. Wasser tropft aus einer Ecke in einem der kleinen Räume, wo mehrere Leitungen aus der Decke kommen. Es läuft über den Boden in einen Gully ab. Klaus Fischer moniert das, sieht eine Gefahr für sein Lager nebenan, will die Feuchtigkeit im Haus nicht.
Belvona sagt nun uns: „Die Beseitigung des Wasserschadens im Keller wurde bereits durch uns beauftragt.“ Diese Antwort bekamen wir auch schon vor einigen Wochen mit dem Zusatz, das Unternehmen werde sich bei dem beauftragten Handwerksunternehmen erkundigen. Mehr ist nicht zu erfahren. Ende offen. Fakt ist: Es rinnt offenbar nicht allzu viel Wasser in den Gully, eine akute Überschwemmungsgefahr besteht also nicht.
Belvona: Schwer zu erreichen
Am Schophof gab es auch ein Problem mit der Zentralheizung. Nachdem Klaus Fischer es Ende September mehrfach selbst versucht hatte, meldeten wir das Problem nach einem Hausbesuch an die Pressestelle. Einige Tage später vermeldete er: Die Heizung läuft. Problem gelöst. Gut so! Aber das Thema Erreichbarkeit bleibt akut.
Dazu sagt nun Belvona über die „Leiterin Mietanpassungen“, Jasmin Spencer: „Wir bedauern, dass unsere Mieter weiterhin Schwierigkeiten haben, uns zu erreichen.“ Man habe „eine neue E-Mail-Adresse eingerichtet, um die eingeschränkte telefonische Erreichbarkeit zu kompensieren. Unsere Mieter können uns aktuell am schnellsten über mieteranliegen@belvona.de erreichen“.
Ersatzteil: Längere Lieferzeit
An der Straße Am Bennertor 2 in Castrop gibt es ein Problem mit dem Fahrstuhl. Wir berichteten bereits darüber. Das dahinter liegende Problem ist dasselbe wie am Schophof 8: Mieter erreichen den Vermieter nicht, der Name des Ansprechpartners, der im Flur aushängt („Property Manager“), ist derselbe wie am Schophof, aber der Mitarbeiter sei schon seit einiger Zeit nicht mehr für Belvona tätig, heißt es vom Unternehmen. Ob und wo angekündigte „Mietersprechstunden“ stattfinden, ist niemandem bekannt.
Die Belvona sagt nun zum Fahrstuhl: „Der Aufzugsdefekt ist uns seit längerem bekannt. Wir haben einen Fachbetrieb mit der Instandsetzung beauftragt. Dabei wurden weitere Mängel festgestellt“, sagt Jasmin Spencer. „Ersatzteile wurden mittlerweile bestellt. Ein Ersatzteil hat jedoch eine längere Lieferzeit.“
Aktuell gehe man davon aus, dass das Teil in spätestens zwei Wochen geliefert werde. Und: „Sobald das Ersatzteil eingetroffen ist, wird der Fachbetrieb die Aufzugsanlage schnellstmöglich instand setzen.“

Klaus Fischer vom Schophof kreidet dem Unternehmen weitere Versäumnisse an: Das Grün im Umfeld des Hauses werde seit Wochen nicht gepflegt. Vom Unternehmen gibt es dazu keine Aussage.
Auch Mieter Stefan Endler vom Bennertor kritisiert noch weitere Dinge: Strom für Waschmaschinen sei abgestellt worden. Mehrere Lampen im Flur seien defekt. Es gebe keine Papier- oder Biotonne. Alles werde vom Hausmeister in die Restmülltonne geleert, auch Verpackungen. „Ökologisch eine Sauerei“, findet er.
Er wohnt seit Februar 2017 im Haus. Mieter, die nun einzögen, würden nach seinen Informationen höhere Mieten zahlen als er für seine 61 Quadratmeter. „Ich sehe das mittlerweile als Mobbing, um Mieter mit günstigeren Mietpreisen aus dem Haus zu bekommen“, sagt er.
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