
© Thomas Schroeter (Archiv)
Aus „Wir ist das neue Ich“ ist inzwischen ein fataler Egoismus geworden
Meinung
Vom ersten „Wir ist das neue Ich“-Gefühl der Pandemie in Castrop-Rauxel sind wir weit entfernt. Dafür sorgen aktuell nicht nur eine Politikerin, sondern auch ein fataler Streit ums Geld.
Die Corona-Pandemie begann im Frühjahr 2019 so, wie auch die Flüchtlingswelle 2015 begann: Mit großer Empathie, mit großer Hilfsbereitschaft untereinander und der gegenseitigen Botschaft: Wir stehen zusammen, wir schaffen das.
Bestes Beispiel dafür war die Maskenaktion unter dem Motto „Wir ist das neue Ich“. Man hatte das Gefühl, die Stadtgesellschaft in Castrop-Rauxel steht wirklich zusammen, um die echte Krise, die aus dem Nichts auf uns zugerollt kam, zu bewältigen.
Davon ist heute, Ende des Jahres 2021, nicht viel übrig geblieben. Endlose Diskussionen über den Sinn aller Corona-Maßnahmen, vom Maskentragen über das Impfen bis hin zum Testen, haben die Gesellschaft auch in Castrop-Rauxel gespalten.
Streit auf Schwerin ist eine echte Schande
Bestes Beispiel sind die beiden „Volksvertreterinnen“, die glauben, ihre krude Version von Demokratieverständnis per Gericht durchsetzen zu müssen.
Dass jetzt aber auch noch das Geld zum Streitpunkt wird, ist ein ganz fatales Signal zu einer Zeit, wo wir im Kampf gegen das Virus eigentlich noch einmal alle am berühmten gleichen Strang ziehen müssten.
Ob nun die Schweriner Moschee-Gemeinde oder der Testanbieter dort den Schwarzen Peter in der Hand halten: Eine dringend nötige Testmöglichkeit an ein paar Euros scheitern zu lassen, ist eine Schande.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
