Altstadtring-Sanierung verschiebt sich erheblich / Politiker sind verärgert

© Heuser / Montage: Sauerland

Altstadtring-Sanierung verschiebt sich erheblich / Politiker sind verärgert

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Castrop-Rauxeler sind sauer über Tempo 30 am Altstadtring. Straßen.NRW hat nun schlechte Nachrichten. Wie lange die Geschwindigkeitsbegrenzung gilt, hängt mit der Umgestaltung des Altstadtrings zusammen.

Castrop-Rauxel

, 26.01.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung am Altstadtring hat viele unserer Leser verärgert. Vor allem die Begründung stört einige Autofahrer offenbar. Auf Facebook schreibt Sandra Beckmann, dass sie die Erklärung „wegen Straßenschäden“ „abstrus“ finde.

Dass die Straßenschäden da sind, stellt sie nicht in Abrede, aber an anderer Stelle seien sie ebenfalls da – an der Kreuzung zur Bochumer Straße beispielsweise. „Dort könnte man glatt einen neuen Skatepark auf der Kreuzung eröffnen bei den Bodenwellen des verdrängten Teers! Eine deutlich höhere Gefahr, zumal in einer Kurve gelegen, die keinen hier zu interessieren scheint!“

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Das Stichwort „Gefahr“ passt hier gut, denn Straßen.NRW hat die Schilder am 18. Januar aufgestellt, nachdem eine Unfallkommission (in der unter anderem das Ordnungsamt beteiligt ist) entschieden hatte, dass man am Altstadtring mehr für die Sicherheit machen müsse.

Tempo 30 wird mindestens ein Jahr lang gelten

Was Nadia Leihs von der Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW zu sagen hat, wird den Verdacht manch eines Facebook-Kommentators bestätigen. „Statt Straßen zu reparieren, werden einfach Schilder aufgestellt“, schreibt etwa Bernd Hübel. Und tatsächlich: passieren wird erstmal lange nichts.

Eigentlich sollte mit der Sanierung der Straße im Frühjahr 2022 begonnen werden. So wurde es auch noch im September bei der Ratssitzung erklärt. Nun sagt Nadia Leihs gegenüber unserer Redaktion: „Wir planen jetzt den Umbau mit der Stadt. Da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind, gehen wir aktuell davon aus, dass wir im nächsten Jahr mit den Arbeiten beginnen können.“ Aber wann genau, das steht nicht fest. Mit anderen Worten: Vor 2023 wird es nicht losgehen.

Diese Aussage dürfte viele Menschen in Castrop-Rauxel verärgern. Dass der Altstadtring saniert werden muss, das steht nämlich schon seit über vier Jahren fest. 2018 berichteten wir das erste Mal darüber, dass die Straße bald saniert werden soll. Seitdem verschob sich der Termin immer wieder.

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Die Pressesprecherin von Straßen.NRW erklärt die neueste Terminverschiebung damit, dass die Stadt plane, den Altstadtring umzugestalten und mehr Platz für den Radverkehr einzuplanen. „Da haben wir die Fahrbahndeckensanierung erstmal zurückgestellt“, sagt Nadia Leihs.

Wie lange werden die Schilder stehen bleiben?

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Nils Bettinger kommentiert auf Facebook, die Straßenreparatur sei längst überfällig. „Gut, jetzt möchte man den Altstadtring umbauen - das ist das, was gut ist, denn es wird dem Radverkehr mehr Raum gegeben. Logisch, dass man jetzt nicht viel in die Substanz investiert, wenn man eh alles aufreißt.“ Er pocht aber auf mehr Tempo: „Aber dann sollte man jetzt auch zeitnah damit starten - und nicht erst in ein oder zwei Jahren.“

Verblasste Radstreifen-Markierungen und kaputte Straßen: Diesen Anblick wird der Altstadtring noch lange bieten.

Verblasste Radstreifen-Markierungen und kaputte Straßen: Diesen Anblick wird der Altstadtring noch lange bieten. © Lydia Heuser

Mindestens bis zur Fertigstellung bleiben die Schilder wegen Straßenschäden stehen. Müssen Autos auch nach dem Umbau mit Tempo 30 über den Altstadtring fahren? „Im Augenblick gehen wir davon aus, dass wir Tempo 30 wieder aufheben können“, sagt Nadia Leihs.

Aber was ist mit der Grundschule und der Kita nahe dem Altstadtring? Wären das keine Gründe, um Tempo 30 beizubehalten? Nadia Leihs erklärt, dass es Aufgabe der Verkehrsbehörde sei, das zu entscheiden. Der Straßenbaulastträger, in dem Fall Straßen.NRW, würde den Beschluss dann lediglich ausführen.

Die Stadt selbst verweist bei der Frage, ob Tempo 30 bleibt, auf Straßen.NRW.