Ein Problem, das es immer wieder nach den Weihnachtstagen gab, ist jetzt ein Dauerproblem: Übervolle Altpapiercontainer veranlassen viele Menschen dazu, ihre Pappe daneben abzuladen. Das kann teuer werden.

© Lukas (Archiv)

Altpapiercontainer-Standorte vermüllt – Jetzt reagiert der EUV

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Die Castrop-Rauxeler bestellen immer mehr im Internet. Das erkennt man am Pappkarton-Aufkommen. „Wildkippen“ ist verboten, doch Pappe neben Containern: Das findet man häufig. Der EUV reagiert.

Castrop-Rauxel

, 07.04.2021, 17:30 Uhr

Über die Ostertage hat sich an den Papiercontainern des Stadtbetriebs EUV ein inzwischen schon bekanntes Bild ergeben: Die Container laufen über. Aber nicht nur das. Viele Menschen scheint es nicht zu stören, ihre Papier- und Papp-Fuhren einfach neben einem Papiercontainer abzuladen, wenn sie nicht mehr in die Container herein passen.

Darüber gab es in der Castrop-Rauxeler Facebook-Gruppe „Du bist Castroper wenn“ wieder mal eine breite und sehr kontroverse Diskussion. Während viele Menschen ein solches Verhalten für komplett falsch halten, finden sich genug Castrop-Rauxeler, die es nicht so schlimm finden, Papier und Pappe in solchen Fällen auch neben den Container zu packen.

Nicht alle finden das Verhalten falsch

„Es ist nicht cool, das daneben zu legen, aber dort wird’s ja mitgenommen. Es wurde nicht vors Haus gelegt oder irgendwo in die Büsche geschmissen. Und die Altpapiercontainer sind ja scheinbar proppevoll. Ist das jetzt so schlimm?“

So heißt es im Wortlaut in einem Diskussionsbeitrag zu einem Foto, auf dem Pappberge neben einem Container zu sehen sind. „Finde ich nicht dramatisch. Besser dort im umzäunten Bereich als irgendwo am Waldweg.“ So lautete ein weiterer Kommentar.

Wer sich an Pappbergen neben Containern nicht stört, verkennt aber die Lage. Denn „das widerrechtliche Ablegen an den Containerstandorten, insbesondere Sperrmüll, Restmüll, aber auch großvolumige Kartonagen führt zu einem erheblichen Mehraufwand beim EUV Stadtbetrieb und wird bei entsprechender Feststellung des Verursachers ordnungsrechtlich verfolgt“. Das antwortet EUV-Vorstand Michael Werner auf eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion.

Volumen hat sich erheblich erhöht

Der EUV, so Werner weiter, wisse um die Papierproblematik, die sich im vergangenen Jahr durch die Pandemie erheblich verschlimmert habe. Denn immer mehr Menschen haben angesichts zum Teil geschlossener Läden immer mehr Waren im Onlinehandel bestellt. Und diese Waren kommen oft in Pappkartons.

Laut EUV-Vorstand hat der Stadtbetrieb seit Beginn der Pandemie festgestellt, dass sich das Volumen „massiv erhöht hat“, so Werner. Gleichzeitig ist allerdings das Tonnagegewicht des Altpapiers um rund 200 Tonnen von 5600 Tonnen im Jahr auf jetzt 5400 Tonnen gesunken.

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Wie passt das zusammen? Ganz einfach: „Wir haben viel mehr Pappkartons im Papiermüll. Die nehmen viel Platz ein, weil sie oft nicht zerlegt werden. Dagegen hat es viel weniger gedruckte Kataloge und Werbeprospekte gegeben, da die Läden ja vielfach geschlossen waren. Mehr Volumen also, aber weniger Gewicht.“

In diesem Zusammenhang appelliert Werner an die Castrop-Rauxeler, ihr Papier und ihre Pappe nicht neben den Containern abzuladen. Denn da werden sie gern auch noch nass und machen den Mitarbeitern des EUV viel zusätzliche Arbeit. Stattdessen sollte man Papier und Pappe entweder zu Hause lagern, bis Platz in den Containern ist. Oder man bringt seine Fuhre gleich zum Bringhof in Ickern.

EUV will mehr Altpapiercontainer aufstellen

Da können Mehrmengen an Papier, Pappe und Kartonagen zu den bekannten Öffnungszeiten kostenfrei abgegeben werden. Was zudem hilft, den Aufwand für den EUV zu verringern, und mehr Platz in den Containern zu schaffen: „Die Menschen sollten sich nach unserer Aktion ‚Mach’s flach‘ richten und Kartons zerlegen“, so Werner.

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Dennoch: Der EUV hat auf den Mehranfall an Pappe reagiert. „Wir haben nach Ostern die doppelte Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein zweites Fahrzeug zur täglichen Abfuhr der Depotcontainerstandorte im Einsatz“, sagt Michael Werner. Darüber hinaus würden zusätzliche Altpapiercontainer an vorhandenen Standorten aufgestellt.

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