
© Stephan Schütze (Archiv)
Achttägiges Schnee-Chaos vom Februar wirkt beim EUV noch nach
EUV-Winterdienst
Der Winterdienst in Castrop-Rauxel hat im Februar-Schneechaos Kritik einstecken müssen. Nun zog EUV-Chef Michael Werner Bilanz nach einem Ausnahme-Winter, der massive Spuren hinterlassen hat.
Offiziell ist der Stadtbetrieb EUV noch bis Ende März im Wintermodus, trotzdem hat EUV-Chef Michael Werner bereits jetzt eine Bilanz der kalten Jahreszeit gezogen. „Ich habe im Dienst schon so manchen Winter erlebt, aber dieser war ein besonderer Winter“, sagte Werner am Mittwoch (24.3.) bei der Sitzung des EUV-Verwaltungsrats.
Speziell war natürlich die Phase des Winters, als der EUV im Februar quasi acht Tage lang im Dauereinsatz gegen den Schnee war. „In der Zeit hatten wir 50 Leute in einem 3-Schicht-Dauereinsatz, haben 20 Fahrzeuge bis hin zum Radlader benutzt und rund 800 Tonnen Salz verbraucht“, so Werners Zahlenbilanz.
Es hatte trotzdem viel Kritik am EUV gegeben. Die Schnee-Eis-Schicht sei zu lange auf den Straßen gewesen, die Einstellung mancher Müllabfuhr-Leistungen war moniert worden. Das wollen weder Michael Werner noch Bürgermeister Rajko Kravanja so stehen lassen.
Kravanja, der im größten Schnee-Chaos selbst eine Räumtour mitgefahren war, hatte schon damals allen Kritikern entgegnet, dass es ein solches Schnee-Ereignis nur alle 20, 30 Jahre gebe: „Darauf können wir uns gar nicht einstellen.“ Das unterstrich Werner jetzt: „Wir hatten alles im Einsatz, was verfügbar ist, sogar das THW und Teile der Freiwilligen Feuerwehr haben geholfen. Wofür wir noch mal ausdrücklich danken.“
Man habe wegen des Schneefalls und des Dauerfrosts, der alle Mitarbeiter an den Rand gebracht habe, vorübergehend Papier- und Biomüll nicht abgefahren. Nur so habe man den Winterdienst in dieser Ausnahmesituation stemmen können.
Werner: „Es war einfach ein anderer Winter als sonst üblich, das kann man nicht planen. Wir haben allein 10.000 Liter Sole verteilt, das ist Wahnsinn. Wir haben es dabei geschafft, die Unfallzahlen überschaubar zu halten.“ Und der Verzicht auf Papier- und Biomüll-Abfuhr sei aus seiner Sicht verschmerzbar gewesen. Gerade Papier könne man auch mal gut lagern.
In den nächsten Wintern werde es allerdings nötig, die Radwege frei zu halten, sagte der EUV-Chef vor den Verwaltungsratsmitgliedern: „Das wird ein echtes Thema für uns, wenn wir mehr auf Radverkehr setzen wollen“.
Leider sei nicht zu verhindern gewesen, gab Werner bei seiner Winter-Bilanz allerdings selbstkritisch zu, dass man im ärgsten Schneefall bei der Straßenräumung manche Bushaltestelle zugeschüttet habe. „Das ist nicht gut, war aber einfach nicht anders machbar, weil wir auf den Straßen sonst teilweise einfach keinen Platz für den Schnee hatten.“
Was vom Schnee-Chaos bleibt, sind viele Überstunden, die abgebaut werden mussten und müssen. Und viel Verschleiß an den eingesetzten Fahrzeugen nach dem Dauereinsatz. Außerdem müssen jetzt Schlaglöcher über Schlaglöcher beseitigt werden.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
