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Rochus-Hospital: Mitarbeiter sind fast alle durchgeimpft und geboostert
Krankenhaus
Die neue Intensivstation sorgt für Freude im Castroper Rochus-Hospital – aber auch für Fragen: Wie lange liegen Covid-Patienten? Wie hoch ist die Impfquote in der Belegschaft? Und wann wird eröffnet?
Das St.-Rochus-Hospital bekommt eine neue Intensivstation. Ein Umzug in der derzeitigen Hoch-Zeit der Pandemie sei kein großes Problem, sagte Pflegedirektor Axel Westermann bei einem Ortstermin unserer Redaktion. Und nannte dann auf Nachfrage auch Details aus der Belegschaft.
„Mit der neuen Intensivstation sind wir besser gewappnet, schwer kranke Patienten aufzunehmen“, ließ sich der zuständige Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Dr. Christian Szymanski, am Montag in einer Pressemitteilung dazu zitieren. Dabei denke er auch an infektiös erkrankte Patienten, insbesondere an Corona-Infizierte.
„Aufgrund der gesammelten Erfahrung“, so Szymanski, „ist inzwischen ein stressfreier Umgang mit den Betroffenen möglich. Wir haben Sicherheit im Umgang mit diesen Patienten gewonnen, weil ein eingespielter Therapie-Fahrplan entwickelt worden ist.“
Kaum Personalverlust seit Beginn der Pandemie
Auch darum, sagte uns Stationsleiter Bastian Heidelbach beim Ortstermin, komme man in Sachen Überlastung des Pflegepersonals ganz gut zurecht. 30 Pflegerinnen und Pfleger arbeiten auf der Intensivstation, die Stimmung sei okay, der Aderlass beim Personal, also die Flucht aus der ITS, nicht vorhanden. „Fast alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind geboostert“, sagte nun Chefarzt Szymanski.

Eine neue Intensivstation im Rochus-Hospital wird am 9.12.2021 eröffnet. Pastor Christoph Gundermann segnete die Betten. © Gerhard Müller
Auf den Impf-Stand der Belegschaft ging auch Standortleiter Axel Westermann, der sich um die Kirchlinder und die Castroper Klinik kümmert, auf Nachfrage unserer Redaktion ein. Er bezifferte die Quote in der St.-Lukas-Gesellschaft, zu der auch Pflegeheime und weitere Kliniken gehören, auf 95 Prozent. „Ich finde, das ist viel“, so Westermann. „Wir sind ja hier auch ein Querschnitt der Gesellschaft.“
Allerdings wird für die Pflege, also die Arbeit ganz nah am Patienten, seit Wochen politisch intensiv über eine Impfflicht diskutiert. „Wenn die kommen sollte, müssen wir noch sehen, was wird“, so Westermann. Die, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen jedenfalls nun täglich getestet werden. Den Schnelltest können sie laut Westermann im Rochus selbst machen lassen, er ist 24 Stunden gültig. Also zum Beispiel vor Feierabend, damit sie am nächsten Tag als getestet gelten.
Manche Patienten liegen zwölf Wochen hier
Die Liegedauer der Patienten auf der Intensivstation mit ihren zehn Betten variiert jedenfalls sehr stark. Bei unkomplizierten nachoperativen Überwachungen reichen oft ein bis zwei Nächte. Typische internistische Patienten mit Beatmung benötigen zwei, drei Wochen. Covid-Patienten liegen manchmal sechs bis acht Wochen, schwere operative Verläufe etwa nach einem Darmverschluss können auch schon mal zwölf Wochen Intensivstation erfordern.
Besuche sind auf der Rochus-ITS zu festen Besuchszeiten bei Einhaltung der Schutzvorschriften auch unter Corona-Bedingungen möglich. Auf schwierige Situationen wie zum Beispiel bei Patienten, die im Sterben liegen, wird in Absprache mit der Stationsleitung Rücksicht genommen.
Die neue Station wurde am 26. November mit einer Segnung durch Pfarrer Christoph Gundermann eingeweiht. Sie wird am 9. Dezember ihren Betrieb aufnehmen, so die St.-Lukas-Gesellschaft.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
