800 Jahre altes Holz und Fundament freigelegt

Historische Funde am Castroper Markt

Der Castroper Markt ist nun nicht mehr nur Großbaustelle, sondern auch eine archäologische Ausgrabungsstätte. Am Dienstag startete die einbestellte Gutachterin, die Archäologin Kerstin Lehmann, ihren Einsatz vor Ort. Und schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass unter dem Marktplatz wohl noch viel mehr Relikte der Stadtgeschichte liegen als bisher gedacht.

CASTROP-RAUXEL

, 26.07.2016, 17:19 Uhr / Lesedauer: 1 min
Archäologin Kerstin Lehmann (l.) ist am Dienstag auf dem Marktplatz im Einsatz.

Archäologin Kerstin Lehmann (l.) ist am Dienstag auf dem Marktplatz im Einsatz.

"Wir haben bereits Holz- und Keramikteile gefunden, die der frühen Neuzeit zuzurechnen sind. Sie stammen aus der Zeit zwischen 1800 und 1900", sagt Kerstin Lehmann. Auch wurde der Teil eines Fundaments entdeckt. Laut Lehmann könnte es sich tatsächlich dabei um Teile des alten Markt-Kiosks (wir berichteten) handeln. Aber das ist noch längst nicht alles, was die Archäologin am Dienstag zutage förderte.

"In der gegenwärtigen Tiefe von 80 Zentimetern sind wir auch auf Bausubstanz und Holzkonstruktionen gestoßen, die noch älter zu sein scheinen. Sie stammen aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts". Bis in einen Meter Tiefe soll erst einmal vorgedrungen werden, um sich ein Bild davon machen zu können, was da noch alles schlummert.

Castroper Altstadt ist wahre Fundgrube

"Die heutige Castroper Altstadt ist ein extrem geschichtsträchtiger Ort, dessen Ursprünge reichen bis ins Jahr 1000 vor Christi Geburt zurück", so Lehmann. Sie ist optimistisch, dass noch viel bedeutendere Funde unter der Erde liegen.

Durch die feuchten Lehmschichten im Boden seien Holzstücke besonders gut erhalten worden. Zunächst wird die Archäologin nun damit beschäftigt sein, Funde freizulegen und zu putzen.

Kleinere Teile wandern sofort in Tüten, um später deren Alter und Herkunft genauer bestimmen zu können. Da der Marktplatz nun eine Ausgrabungsstätte des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe ist, gehen die Fundstücke automatisch in den Besitz des LWL über. Bevor nun die Arbeiten am Marktumbau regulär weitergehen können, muss die Obere Denkmalbehörde das Areal erst wieder für den Baubetrieb freigeben. 

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