Zuschauer-Rückkehr: BVB-Boss Watzke schlägt Modellversuch beim Supercup vor

Borussia Dortmund

Die Fußball-Bundesliga will wieder vor Zuschauern spielen. DFL-Boss Seifert stellt erste Forderungen an die Politik auf und erhält Unterstützung von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Dortmund

17.06.2021, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat erneut für eine Zuschauer-Rückkehr in die Fußballstadien plädiert.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat erneut für eine Zuschauer-Rückkehr in die Fußballstadien plädiert. © picture alliance/dpa/Pool AP

Angesichts sinkender Corona-Infektionen setzen deutsche Spitzenfunktionäre auf eine Rückkehr der Zuschauer in die Fußballstadien. „Es geht hier um Grundrechte von Menschen und Unternehmen. Es gab gute Gründe, diese vorübergehend einzuschränken. Aber es gibt zwischenzeitlich mehr Gründe, diese Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (52) im „Bild“-Interview.

BVB-Boss Watzke geht es um die Rückkehr von Rechten

Er sehe „derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren“. In der abgelaufenen Saison wurde - abgesehen von wenigen Partien zum Ende der Spielzeit - ohne Zuschauer gespielt. Auch Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) und Bayerns Noch-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) hoffen, dass die Arenen bald zu 100 Prozent wieder gefüllt sind.

„Ich wünsche dem FC Bayern und dem Fußball insgesamt, dass wir alle in unseren Stadien schon sehr bald ohne Risiko mit voller Kapelle, also mit 100 Prozent Zuschauerauslastung, spielen dürfen“, sagte Rummenigge der „Bild“.

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BVB-Boss Watzke betonte, dass es ihnen nicht um kurzfristige Effekte, um den Etat oder um Auslastungsquoten gehe. „Es geht uns darum, in Gesprächen mit der Politik, mit den Gesundheitsämtern und allen anderen maßgeblichen Institutionen vor dem Hintergrund der Fahrt aufnehmenden Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen darüber zu sprechen, wann und unter welchen Bedingungen zumindest Geimpfte und Genesene ihre Rechte zurückerhalten. Zu diesen Rechten gehört natürlich auch der Besuch von Veranstaltungen im privaten Raum, im kulturellen Bereich, Sport, Theater, Konzerte, etc.“ Watzke hatte sich bereits mehrfach öffentlich für eine Rückkehr der Fans in die Fußballstadien stark gemacht - ebenso wie BVB-Präsident Reinhard Rauball.

Für DFL-Geschäftsführer Seifert spricht nichts gegen ausverkaufte Fußballstadien

Seifert erwartet „angesichts von über 60 Millionen Impfungen, nachgewiesen erfolgreichen Hygienekonzepten und deutlich gesunkenen Zahlen auf Intensivstationen“ - wie viele andere Bürger - konsequente Schritte zur Rückerlangung der Grundrechte für Bevölkerung und Unternehmen. „Deshalb müssen nicht nur Großveranstaltungen, sondern die Rückkehr des gesamten sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland vor dem Hintergrund einer zwischenzeitlich völlig veränderten Faktenlage neu bewertet werden“, sagte Seifert.

Für ihn spricht nichts gegen ausverkaufte Stadien bei Fußballspielen oder Konzerten, wenn nur Geimpfte, Genesene oder Getestete kommen dürfen. Dass im Ausland bereits wieder mehr Zuschauer zugelassen werden als in Deutschland, wo die Fußball-Bundesliga mit ihrem Hygienekonzept eine internationale Vorreiterrolle hatte und als erste den Re-Start schaffte, stört Seifert etwas: „Vielleicht ist man in anderen Ländern weiter hinsichtlich einer gesamthaften Herangehensweise, die eben nicht nur epidemiologisch, sondern auch psychologisch, soziologisch und wirtschaftlich funktioniert.“

Watzke schlägt Modellversuch beim Supercup zwischen BVB und Bayern vor

Rummenigge geht derweil davon aus, dass zum Bundesliga-Start am 13. August die Stadionauslastung höher sein wird als bei der Europameisterschaft, und „dann hoffentlich nach und nach bis zur Vollbesetzung der Stadien gesteigert werden kann“. Watzke könnte sich auch einen Modellversuch mit einem ausverkauften Stadion im Supercup am 17. August seines BVB gegen den FC Bayern München vorstellen. „Wir setzen uns gern mit allen maßgeblichen Organisationen an einen Tisch und beraten, was möglich und sinnvoll ist“, sagte er.

von dpa

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