Die BVB-U23 spielt gegen den SV Meppen, es läuft die vierte Minute. Dortmunds Offensivspieler Michael Eberwein hebt den Kopf, sieht Justin Njinmah starten. Er bedient ihn mit einem perfekten Ball in die Tiefe. Njinmah ist auf und davon, Meppens Lukas Mazagg sieht nur seine Hacken. Frei vor SVM-Torhüter Matthis Harsman aber versagen ihm die Nerven, sein Abschluss verfehlt das Tor.
Entwicklung von BVB-Angreifer Njinmah nicht abgeschlossen
Noch ist die Entwicklung von Njinmah nicht abgeschlossen. Und dennoch ist er seit Wochen bester Angreifer der Dortmunder Zweitvertretung. Der 22-Jährige mit dem irrsinnigen Tempo erzielte acht seiner zehn Treffer in diesem Jahr, legte dazu noch drei weitere Tore auf und ist einer der Garanten, dass die zwischenzeitlichen akut abstiegsbedrohten Borussen mittlerweile ein Polster von sechs Punkten auf die Gefahrenzone aufweisen.
„Er hat häufig in den letzten Wochen die Spiele für uns entschieden. Er hat nicht nur die Tore gemacht, sondern bereitet viele Situationen vor, macht Wege in die Tiefe, reißt Löcher und spielt total mannschaftsdienlich. Ich hebe ungern Spieler heraus, aber Justin ist ein großer Faktor für unsere gute Phase“, so die lobenden Worte von Dortmunds U23-Trainer Jan Zimmermann.
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Dabei hatte die Erfolgsgeschichte durchaus Anlaufzeit benötigt. Im Winter 2021/22 für 18 Monate aus Bremen gekommen, steuerte Njinmah gerade einmal fünf Tore in 17 Partien bei. Doch inzwischen ist er eine feste Konstante in der BVB-Offensive und schnupperte sogar beim Gastspiel der Dortmunder Profis in Leipzig 21 Minuten Bundesligaluft. Gegen Schalke und Köln schaffte er es in der Bundesliga-Kader, blieb aber ohne Einsatz. Dazu war er Teil des schwarzgelben Trosses bei der Marketingreise in Asien Ende 2022 und machte dort auf sich aufmerksam.
Njinmah kann sich BVB-Zukunft vorstellen
Aus Njinmahs engerem Umfeld ist zu hören, dass er sich beim BVB wohlfühlt und die Entwicklungsperspektive mit der regelmäßigen Spielpraxis in der 3. Liga sowie den Stippvisiten bei den Profis schätzt. Der Offensivspieler sehe sich aber nicht langfristig in der 3. Liga.
Beim BVB genießt Njinmah Wertschätzung. Ingo Preuß, Teammanager der BVB-U23, bekundet im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten: „Wir bemühen uns um eine Verlängerung, wir würden Justin gerne behalten.“
Noch in dieser Woche könne vielleicht etwas verkündet werden, erklärt Preuß. Der BVB verfügt über eine Kaufoption, die im hohen sechsstelligen Euro-Bereich liegt. Aktuell ist Njinmah nur von Werder Bremen ausgeliehen. Zieht der BVB die Option nicht, landet er wieder an der Weser. Sein Vertrag bei Werder läuft noch bis 2024, die Perspektive nach oben dort ist aber unsicher, auch wenn den Bremern im Sommer der Verlust der Stamm-Angreifer Niclas Füllkrug und Marwin Ducksch droht. In Eren Dinkci hat Bremen zudem bereits einen Spieler mit ähnlichem Profil wie Njinmah im Kader.
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