84 Minuten gespielt, Borussia Dortmund beißt sich an der Abwehr des 1. FC Köln die Zähne aus. Die Gäste haben sogar die besseren Chancen. BVB-Trainer Edin Terzic will reagieren, schickt Torwarttrainer Matthias Kleinsteiber mit Anweisungen zum Schiedsrichter-Assistenten. Ein Doppelwechsel soll in den Schlussminuten für neuen Schwung sorgen. Linksverteidiger Ramy Bensebaini zeigt muskuläre Beschwerden an, für ihn soll Marius Wolf aufs Feld kommen. Für den bis dahin ebenso bemühten wie glücklosen Donyell Malen steht Jamie Bynoe-Gittens bereit für sein Comeback als Joker. Dann plötzlich Unruhe am Spielfeldrand.
BVB mit Hazard statt Bynoe-Gittens
Auf der anderen Seite des Feldes macht sich Julian Ryerson bemerkbar, signalisiert, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Kurz Konfusion, Diskussionen beim Trainerteam. Die Dortmunder Bank muss schnell reagieren, improvisieren. Kleinsteiber gibt eine andere Nummer weiter an die Unparteiischen. Für Ryerson soll nun Thorgan Hazard auf den Platz, weil der BVB einen Außenverteidiger benötigt. Terzic entschuldigt sich sogar bei Bynoe-Gittens, der verdrossen wieder auf die Reservebank zurückgeht.
„Als wir Donny eigentlich schon runtergeholt hatten, hat Julian Ryerson angezeigt, dass er Probleme hat, dass er raus muss“, erklärte später Sportdirektor Sebastian Kehl, der die Szene am Spielfeldrand unmittelbar beobachtete. „Da mussten wir anders wechseln, wir hatten ja sonst auch keinen weiteren Wechselslot mehr.“
Malen sichert den BVB-Sieg
Anders als geplant, und damit eine glückliche Fügung: Vier Minuten später verlängert Felix Nmecha eine Ecke von der rechten Seite, am hinteren Pfosten lauert Malen, der den Ball so perfekt falsch trifft, dass der langsam und in hohem Bogen ins Kölner Tor fliegt.
83' Letzte Terzic-Optionen.
— Borussia Dortmund (@BVB) August 19, 2023
◀️ Bensebaini | Malen
▶️ Wolf | Bynoe-Gittens#BVBKOE
„Es war dann der richtige Wechsel, weil Donny noch auf dem Platz stand“, sagte Kehl und musste selbst schmunzeln über das Zustandekommen des „glücklichen Sieges“ in doppelter Hinsicht. Einmal, weil Malen gar nicht mehr auf dem Platz stehen sollte. Und zum zweiten, weil der Torschütze den Treffer so gar nicht gewollt hatte. Kehl: „Das tut Donny gut, er hat seinen Lauf aus den letzten Monaten bestätigt. Auch wenn das Tor glücklich fällt, das kann man im Training ja so nicht einstudieren. Am Ende war er drin.“
BVB-Entwarnung bei Bensebaini und Ryerson
Bei den ausgewechselten Bensebaini und Ryerson sollen nach ersten Informationen keine ernsthaften Verletzungen, sondern „muskuläre Probleme, eine gewisse Müdigkeit“ (Kehl) der Grund für den vorzeitigen Feierabend gewesen sein.
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