Selbstkritisch äußerte sich Julian Brandt nach dem schmeichelhaften 1:0-Sieg des BVB gegen den 1. FC Köln. Auch Dortmund-Kapitän Emre Can, Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl sprachen die Probleme an. Die Stimmen zum Spiel:
Julian Brandt (BVB-Offensivspieler):
„Tiefstehende Gegner fallen uns schwer. Dazu kam die Luft, auch die Kölner waren platt. Wir haben uns ein bisschen blöd angestellt: Wir haben sie mit den Pässen in unserer Viererkette gut laufen lassen, aber den Zeitpunkt verpasst, explosiv nach vorne zu spielen und mit zwei, drei Pässen nach vorne zu kommen. Deshalb war es etwas zäh. Ich hoffe, die Fans gehen mit Geduld in die Saison trotz der hohen Erwartungshaltung. Es war der erste Spieltag. Es war wichtig, dass wir das Spiel gewinnen. (…) Das ist auch das, was wir aus dem letzten Spieltag gelernt haben: Nicht unruhig werden, sondern auf sich selbst zu vertrauen. (…) Keine Mannschaft ist aktuell am Maximum. Es braucht Wochen, bis man wieder im Rhythmus ist. Wir müssen weniger Fehler machen, seriöser spielen. (…) Ich bin im Zentrum freier, auf den Außen muss ich die Position halten. Es ist für mich aber keine Qual – vor allem nicht, wenn wir gewinnen.“
Emre Can (BVB-Kapitän):
„Das erste Spiel als Kapitän war etwas Besonderes. Ich habe aber gemerkt, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind, wir haben kein gutes Spiel gemacht. Wir müssen uns steigern. Aber das kommt mit den Spielen. Denn egal, wie viel und wie hart wir trainieren: Erst mit den Spielen kommt die Fitness. (…) Ich habe kein gutes Spiel gemacht, hatte zu viele Fehler, deshalb wurde ich zurecht ausgewechselt.“
Edin Terzic (BVB-Trainer):
„Es war nicht viel dabei, dass uns gefallen hat. Der Sieg und die Gefahr nach Standards waren gut. Wir haben versucht, mit Wechseln Impulse zu setzen. Wir hatten sehr viel Ballbesitz in torungefährlichen Zonen. Wir haben den Sechser-Raum nie besetzt, haben immer wieder die Bälle im Zentrum verloren und deshalb haben viele Konter geschluckt. (…) Ramy Bensebaini musste raus. Es war geplant, dass Julian Ryerson links und Marius Wolf auf rechts spielt. Als wir wechseln wollten, hat Julian signalisiert, dass es nicht weitergeht. Deshalb haben wir Thorgan statt Jamie gebracht. Das ist schade für Jamie, er wird dann hoffentlich nächste Woche für uns zaubern.“
Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor):
„Die Kölner haben gut verteidigt, standen kompakt. Wir haben nicht schnell genug gespielt, zu wenig Lösungen gefunden und haben uns schlecht positioniert. Heute war es ein glücklicher Sieg. (…) Das Tor tut Donny gut, er bestätigt seinen Lauf aus den letzten Monaten. (…) Wir sind am Anfang der Saison, müssen einen Rhythmus finden. Die drei Punkte helfen uns.“
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