Blickt auf eine durchwachsene BVB-Hinrunde zurück: Sportdirektor Michael Zorc. © imago / RHR-Foto

Borussia Dortmund

Zorc kündigt BVB-Gespräche an: „Können nur als Mannschaft funktionieren“

Der BVB verabschiedet sich mit alarmierenden Signalen in die Winterpause. Das 2:3 bei Hertha BSC frustriert, die abgesagte Bayern-Jagd auch. Sportdirektor Michael Zorc kündigt Gespräche an.

Berlin

, 19.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Den blau-weißen Weihnachtsmann im Hertha-Kostüm in allen Ehren, eine schokosüße Geste der Berliner Gastgeber: Kostbarere Geschenke verteilte am Samstagabend Borussia Dortmund. Drei abstruse Gegentore während eines 18-minütigen Blackouts, eine situativ alarmierende Körpersprache bei Führungsspielern wie Erling Haaland, Marco Reus oder Axel Witsel und ein Spiel meilenweit entfernt von den eigenen Möglichkeiten bescherten den Berlinern beim 2:3 (1:0) die drei Punkte, verschnürt in schwarzgelbem Recyclingpapier, lieben Gruß aus Dortmund. Der BVB verabschiedet sich nach einer tief enttäuschenden Woche und mit dem schwächsten Eindruck der gesamten Hinrunde in die 14-tägige Winterpause.

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„Wir führen 1:0, es sind noch 45 Minuten zu spielen. Bringst du das Ding nach Hause, ist die Hinrunde mit 37 Punkten gut gelaufen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Jetzt bleibt dieses zwiespältige Gefühl zwei Wochen in den Klamotten stecken.“ Man läuft den eigenen Zielen und Erwartungen hinterher.

BVB-Sportdirektor Zorc: „Dann sage ich: Das hatten wir nicht“

Trainer Marco Rose übte noch vor Ort scharfe Kritik. „Ich sage, dass uns Bedingungslosigkeit fehlt. Wir sind Borussia Dortmund, wir wollen hier in Berlin gewinnen. Und das muss auch jeder erkennen können - und zwar in jeder Spielminute.“ Stattdessen nehmen die Borussen ein Frusterlebnis als Päckchen mit in die Weihnachtsferien. Darin steckt eingewickelt auch eine bittere Portion Resignation: Zu selten und nie konstant erreicht der BVB sein Leistungslimit. Zorc: „Wenn Topniveau bedeutet, punktgleich mit Bayern München durch die Saison zu spazieren, dann sage ich: Das hatten wir nicht, wobei die finanziellen Voraussetzungen auch in keiner Weise zu vergleichen sind. Ob Platz zwei dann gleich Mittelmaß bedeutet, muss jeder für sich beantworten.“

Deshalb, ebenfalls als Präsent, beim Zusteller auf der Reise zum Empfänger in München, Säbener Straße 51-57: die Meisterschale. Bei nunmehr neun Zählern Rückstand ist das Thema Titelgewinn nach menschlichem Ermessen abgehakt. Der BVB scheitert dabei in erster Linie am wirtschaftlich übermächtigen Abo-Champion. Aber auch an sich selbst. „Wir wollten die Bayern ärgern. In der Verfassung, in der wir momentan sind und die Bayern, wird das relativ schwierig“, sagte Rose.

Borussia Dortmund kann „nur als Mannschaft funktionieren“

Von dem permanenten Druck, stellvertretend für die gesamte Liga die ermüdende Einseitigkeit im Wettbewerb um die Spitze zu beenden, würde man sich in Dortmund gerne befreien. Er lähmt, er drückt auf die Arbeitsatmosphäre und wirkt im Falle des Misslingens auf die sportliche Leistung. Die fortgeschrittene Desillusionierung im Olympiastadion mag vor diesem Hintergrund nachvollziehbar sein. Akzeptabel sind Abwinken und Lamentieren trotzdem nicht. Das seien keine guten Signale gewesen, sagte Zorc und kündigte Gespräche an. „Wir können nur als Mannschaft funktionieren. Daran müssen wir verstärkt arbeiten.“

Die von fast peinlichen Eigenfehlern eingeleitete Pleite in Berlin setzte also mehr Fragezeichen als Schlusspunkte hinter die Halbserie. Die Personalprobleme oder restlos entleerte Energiespeicher führt beim BVB niemand als alleinige Erklärung an. Schließlich ging die Mannschaft durch den sehenswerten Treffer von Julian Brandt in Führung (31.) und drängte, als alles verloren schien, nach dem Anschlusstreffer von Steffen Tigges (83.) noch auf den Ausgleich. Witsels Trab neben dem sprintenden Ishak Belfodil ermöglichte dem Stürmer den Ausgleich (51.), zweimal hanebüchenes Abwehrverhalten unter anderem von Brandt nutzte Marco Richter (57., 69.). Tiefschläge, die schwerer im Magen liegen als manche Weihnachtsgans.

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