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Zorc amüsieren Haaland-Gerüchte - BVB-Sorgen um Abwehrchef Hummels
Borussia Dortmund
Erling Haaland ist zurück im BVB-Training - und zeigt gewohnte Qualitäten. Die aufkeimenden Wechselgerüchte amüsieren Sportdirektor Michael Zorc. Sorgen bereitet Mats Hummels.
Diese Schmach konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Also schnappte sich Erling Haaland den Ball, legte ihn sich auf den Punkt und drosch die Kugel mit der ihm bekannten Urgewalt ins Netz. In der Abschluss-Spielform war ihm das nicht geglückt, da flog die Kugel doch ziemlich deutlich übers von Roman Bürki gehütete Tor. Und Haaland war entsprechend sauer.
Viel Lob für BVB-Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud
Noch immer ist Borussia Dortmunds Trainingsgruppe überschaubar groß - zumindest, was die Spieler anbelangt, die man in der Saison zum engeren Kreis zählen darf. Haaland ist erst seit drei Tagen wieder im Training - und es hat sich nichts daran geändert, dass der Norweger auch im Training ein schlechter Verlierer ist. Haaland flucht, wenn ihm etwas misslingt, Haaland bejubelt jedes noch so kleines Erfolgserlebnis. Das dürfte seinem neuen Trainer gefallen, der am Donnerstag sehr intensiv versuchte, der kleinen Gruppe seine Vorstellungen von einem Aufbauspiel unter Druck ebenso zu vermitteln wie das notwendige Positionsspiel beim Gegenpressing auf der anderen Seite.
Dazu gehörten auch genaue taktische Anweisungen in den Trinkpausen - und klare Ansagen währenddessen. Rose sparte nicht mit Lob, auffallend oft für Mahmoud Dahoud, der einer der aktivsten Spieler in dieser Einheit war. Aber der 44-jährige wurde auch vernehmbar deutlich, wenn ihm eine Ausführung missfiel.
Immer wieder neue Gerüchte um BVB-Torjäger Erling Haaland
Auch die Klubführung schaute der rund 90-minütigen intensiven Einheit zu. Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc dürften sich vielleicht ja auch darüber unterhalten haben, wie sie dann den mit Sicherheit noch folgenden nächsten Gerüchten um die Transfer-Offensive des FC Chelsea in Sachen Erling Haaland begegnen werden. Ungeachtet der klaren Aussagen in Bezug auf Haalands kurzfristige Zukunft erreichte das nächste vermeintliche Angebot die Borussia: 175 Millionen Euro als Transfervolumen hat Klubbesitzer Roman Abramowitch ja angeblich freigegeben, darin „verrechnet“ laut jüngsten Gerüchten ein Tausch mit Callum Hudson-Odoi und Tammy Abraham als „Beigabe“.
Während Zorc darüber nur müde schmunzelte, dürfte ihm ein Gesundheitsupdate seines Abwehrchefs sicher mehr Kopfzerbrechen bereiten und die Laune trüben: Ob Mats Hummels wie geplant im Laufe des Trainingslagers in der Schweiz die Vorbereitung auf die Saison aufnehmen kann, ist aufgrund seiner Patellasehnen-Reizung fraglicher geworden.
Marco Rose und die aktuell kaum vorhandende BVB-Abwehr
Die Abwehrprobleme für Marco Rose nehmen damit bedenkliche Ausmaße an. Einzig im Training befindlicher Innenverteidiger ist derzeit Nnamdi Collins, noch keine 18 Jahre alt und gänzlich unerfahren. Wieviel dem Talent aus der U19 noch fehlt, zeigte sich auch im Test beim FC Gießen am Dienstag (2:0). Manuel Akanji wird erst in rund zehn Tagen zur Mannschaft stoßen, Emre Can nur unwesentlich eher. Dan-Axel Zagadou ist bekanntlich noch verletzt, ebenso wie Neuzugang Soumaila Coulibaly. Sollte Hummels länger pausieren müssen, wäre das ein harter Schlag für den BVB, zumal auch beide Außenpositionen der Abwehrkette derzeit noch verwaist sind.
Für die notwendige Eingewöhnung zwischen der neuen Nummer eins Gregor Kobel und seinen direkten Vorderleuten alles andere als optimale Voraussetzungen. Viele Punkte der Basisarbeit in einer sechswöchigen Vorbereitung wird Rose mit in die Saison schleppen. Der Saisonstart mit dem schwierigen Pokalspiel beim Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden wird in jedem Fall ein Ritt auf der Rasierklinge.
Kobel, Bürki, Hitz, Unbehaun - vier Torhüter im BVB-Training
Gänzlich unspektakulär verlaufen hingegen die ersten Trainingstage von Neuzugang Gregor Kobel im Kreis der Torhüter. Vier Torleute hatte Rose am Donnerstag im Training, das sorgte dafür, dass sich der Neue aus Stuttgart und sein Vorgänger Roman Bürki in den Übrungsformen nicht begegneten und nur aus der Ferne sahen. Bürki bildete mit Luca Unbehaun ein Zweiergespann, Kobel mit Hitz das zweite. Die neue Hierarchie bei den Keepern hat einiges durcheinandergewirbelt.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
