
© Inderlied/Kirchner-Media
Zagadou fehlt länger – Abwehrsorgen des BVB werden größer
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund muss länger auf Dan-Axel Zagadou verzichten. Er ist nicht der einzige Verteidiger, der ausfällt. Die BVB-Abwehrsorgen werden größer.
Zumindest die schlechteste aller möglichen Optionen musste Michael Zorc nicht verkünden. „Dan- Axel Zagadou kann konservativ behandelt werden. Der Worst Case, eine Operation, ist nicht nötig“, sagte der BVB-Sportdirektor am Dienstag dem „Kicker“. Als ausschließlich positive Nachricht waren Zorcs Worte wohl trotzdem nicht zu deuten. Zwar werde der 21-jährige Franzose nicht für mehrere Monate ausfallen, versicherte der 58-Jährige, aber es handele sich auch nicht um eine Sache „von wenigen Tagen“.
Borussia Dortmund muss länger auf Dan-Axel Zagadou verzichten
Zusammengefasst heißt das: Zagadou fällt erst einmal aus, der Grund sind Knieprobleme, die ihn seit dem BVB-Trainingslager im Schweizerischen Bad Ragaz Mitte August plagen. Was für Probleme genau? Unklar. Wie lange er genau ausfällt? Ebenfalls unklar. Zorc vermied am Dienstag eine Prognose zu einem möglichen Comeback-Termin Zagadous, zu zeitnah dürfte der Innenverteidiger allerdings nicht in die Dortmunder Abwehr zurückkehren. Ein Einsatz im ersten BVB-Pflichtspiel der neuen Saison im DFB-Pokal gegen den MSV Duisburg am 14. September gilt als ausgeschlossen, auch den Bundesliga-Start gegen Borussia Mönchengladbach am 19. September dürfte Zagadou sicher verpassen.
Der Ausfall des 1,96 Meter langen Abwehrhünen verschärft fürs Erste die Personalsorgen in Borussia Dortmunds Defensive. Linksverteidiger Nico Schulz kehrte am Montagabend bereits wieder von der deutschen Nationalmannschaft zurück. Der 27-Jährige hatte am vergangenen Freitag beim Testspiel gegen Paderborn (1:1) einen Schlag auf die Wade bekommen und muss ein paar Tage pausieren, eine schwerwiegende Verletzung liegt laut BVB aber nicht vor.
BVB muss auch ohne Marcel Schmelzer auskommen
Marcel Schmelzer steht für die Linksverteidiger-Position noch deutlich länger nicht zur Verfügung. Der ehemalige BVB-Kapitän musste sich in der Sommerpause einer Knie-Operation unterziehen und wird frühestens zum Ende der Hinrunde wieder spielen können. Für die Position hinten links stehen somit eigentlich nur noch Raphael Guerreiro, der zuletzt allerdings über muskuläre Probleme klagte, und aushilfsweise Felix Passlack bereit, der eigentlich auf der Suche nach einem neuen Verein ist.
Auf der rechten Abwehrseite wird Mateu Morey den Saisonstart verpassen. Der 20 Jahre alte Spanier hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt noch mehrere Wochen aus. Neuzugang Thomas Meunier kehrt nach einem Muskelfaserriss gerade zurück in den Spielbetrieb. Die BVB-Verantwortlichen hoffen, dass er bei der belgischen Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln kann.
Personalsituation in der Dortmunder Verteidigung nicht überragend
Die Personalsituation in der Dortmunder Verteidigung gestaltet sich vor dem Saisonstart also alles andere als überragend, auch wenn Trainer Lucien Favre in Mats Hummels, Manuel Akanji, Lukasz Piszczek und Emre Can noch über ausreichend Optionen in der Abwehr verfügt. Wohl auch deshalb kündigte Zorc am Dienstag an, dass es keine weiteren Verstärkungen für den Defensivverbund geben werde. „Die wirtschaftliche Vernunft“, sagte er, „gebietet ein Nicht-Handeln.“
Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.
