Wir suchen den BVB-Spieler des Jahres 2016

Abstimmen bis zum 6. Dezember

Ein aufregendes Jahr 2016 neigt sich für Borussia Dortmund allmählich dem Ende entgegen, wie in den Vorjahren küren die Ruhr Nachrichten und Radio 91.2 in Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Evonik den BVB-Spieler des Jahres. Wir stellen Ihnen hier die fünf nominierten Kandidaten vor. Stimmen Sie bis zum 6. Dezember, 12 Uhr, ab und gewinnen Sie dabei auch noch etwas!

DORTMUND

, 15.11.2016, 20:00 Uhr / Lesedauer: 4 min

Kurze Portäts zu den Nominierten lesen Sie weiter unten. Stimmen Sie ab und gewinnen Sie zwei Karten für den nächsten BVB-Talk. 

 

 

Julian Weigl:

Es ist nicht überliefert, ob Papst Franziskus bei seiner Audienz für die deutsche Nationalmannschaft wusste, wen genau er da vor sich hatte. In der Fußball-Welt allerdings fragt längst niemand mehr, wer der junge, leicht schlaksig wirkende Mann mit den dunklen Haaren und der Trikotnummer 33 von Borussia Dortmund ist: Julian Weigl ist binnen anderthalb Jahren vom absoluten Nobody zur wichtigen Führungsfigur beim BVB aufgestiegen.

 

 

Längst steht sein Name in den Notizenbüchern der Kaderplaner der großen europäischen Klubs, versehen mit dem Vermerk: „Unbedingt im Auge behalten!“ Kein Wunder: Trotz seiner erst 21 Lebensjahre spielt er mit einer Routine und Ruhe, die andere Spieler in 15 Profijahren nicht erreichen. Seine Passquoten brechen Rekorde, sein Auftreten abseits des Platzes ist tadellos. Kurz: Weigl ist ein absoluter Musterprofi, der nicht nur druckreif spricht, sondern auch nahezu fehlerlos spielt. 

BVB-Trainer Thomas Tuchel war vom ersten Tag an Fan des defensiven Mittelfeldspielers, das vielleicht größte Kompliment wird ihm aber Woche für Woche von den Gegnern gemacht: Sie haben ihn als Schlüsselspieler seiner Mannschaft ausgemacht und lassen sich Spezialpläne für ihn einfallen. Mehr Lob geht nicht.

 

Pierre-Emerick Aubameyang:

Als schriller Paradiesvogel hat der Gabuner auch im Jahr 2016 auf sich aufmerksam gemacht. Verlass war allerdings auf ihn auch als Torjäger. Seine Werte sprechen für sich: In bislang 35 Pflichtspielen stand er 2016 für den BVB auf dem Platz, in 34 war er an Treffern maßgeblich beteiligt (26 Tore, acht Assists). Zuverlässig lieferte er in allen Wettbewerben, in 23 Liga-Spielen traf er 18 Mal (drei Assists), in neun internationalen Spielen sieben Mal (zwei Torvorbereitungen).

 

 

Mit seinen bislang elf Saisontreffern in neun Einsätzen machte er eine für ihn eher bescheidene Rückrunde 15/16, wo er „nur“ sieben Treffer in 14 Spielen erzielte, mehr als wett. Aubameyang ist auch dann brandgefährlich, wenn ein Spiel nicht in seine Richtung läuft – der 27-Jährige trifft in der Bundesliga im Schnitt alle 122 Minuten ins gegnerische Tor. Das hat vor ihm nicht einmal ein Robert Lewandowski geschafft.

 

Gonzalo Castro:

Er ist der Grund, warum in Dortmund kaum noch jemand von Ilkay Gündogan spricht. Vor 18 Monaten war er als Nachfolger für den damaligen Achter verpflichtet worden. Dann aber blieb Gündogan doch noch ein Jahr in Dortmund. Castro fremdelte anschließend ein paar Monate mit dem neuen Umfeld, der neuen Aufgabe, der unerwarteten Konkurrenz. Dann aber startete er voll durch. Der 29-Jährige, der sein halbes Leben bei Bayer Leverkusen verbracht hat, ist inzwischen ein nicht mehr wegzudenkender Fixpunkt im Spiel der Borussia. Kaum ein Angriff, der nicht über den 29-Jährigen läuft, kaum ein Tor, das nicht ohne sein Zutun fällt. Nur in der deutschen Nationalmannschaft, da ist – zum Unverständnis vom BVB-Trainer Thomas Tuchel – noch immer kein Platz frei für Castro.

 

 

Der gebürtige Wuppertaler hat sich damit abgefunden, in den Plänen von Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle zu spielen. Öffentliches Lamentieren darüber ist ihm fremd, er lässt lieber Taten sprechen. Nach einer glänzenden Rückrunde in der Vorsaison ist Castro in der zweiten Jahreshälfte noch besser geworden. Zehn Torbeteiligungen in 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

 

Sokratis:

Seine Art, Fußball zu spielen, als Kampf um jeden Ball, mit 100 Prozent in jedem Zweikampf, das lieben sie in Dortmund. Sokratis Papastathopoulos hat aber auch gelernt, in seinem vierten BVB-Jahr noch mehr Verantwortung zu übernehmen. In der Hierarchie bei den Innenverteidigern ist er nach dem Weggang von Mats Hummels zur unumschränkten Nummer eins aufgestiegen.

 

 

Als Marcel Schmelzer zuletzt verletzt fehlte, führte er die Borussia auch als Kapitän aufs Feld. Seine gesteigerte Bedeutung fürs BVB-Aufbauspiel ist messbar: Sokratis kommt in der Liga auf 103,3 Ballkontakte, in der vergangenen Saison waren es „nur“ 86. Dazu spielt er pro Spiel im Schnitt 91,3 Pässe, 16 (!) mehr als in der Vorsaison. Seine Passquote hat er dabei moderat gesteigert: von 89 auf 91 Prozent. Geschätzt wird er aber vor allem wegen seiner Kerntugenden: vorbildlicher Einsatz, unermüdlicher Kampf.

 

Christian Pulisic:

Er ist erst 18 Jahre alt, hat noch keine 20 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel und taucht doch – als Außenseiter – in dieser Wahl auf. Und das nicht ohne Grund: Der US-Amerikaner ist eins der größten Talente seiner Generation – und steht als Beispiel für die hervorragende Jugendarbeit von Borussia Dortmund, die neben Pulisic in jüngeren Vergangenheit auch Felix Passlack, Jacob Bruun Larsen und Dzenis Burnic in den Profi-Kader des BVB gespült hat.

 

 

Pulisic debütierte am 19. Spieltag beim 2:0-Sieg über den FC Ingolstadt für den BVB in der Bundesliga, für sein erstes Tor benötigte er nur sieben Anläufe (3:0 gegen den Hamburger SV). Inzwischen stehen vier Tore und sechs Vorlagen in 24 Pflichtspielen für den BVB auf seinem Konto. Und nicht nur das: US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann beorderte das große Talent früh in seine Auswahl und baut in der WM-Qualifikation fest auf ihn. Pulisic ist der große Hoffnungsträger einer ganzen Nation in einer Sportart, die in den USA stark im Vormarsch ist. Der Hype um ihn kennt kaum noch Grenzen.

Es ist ihm anzurechnen, dass ihn das bislang genauso wenig beeinflusst wie das hinterlegte Interesse zahlreicher Klubs aus der finanzstarken Premier League. Pulisic geht konzentriert seinen Weg – mit Erfolg.

 

Wer aus welchem Grund fehlt:

  • Die Wahl zum Spieler des Jahres berücksichtigt die Leistungen im gesamten Kalenderjahr 2016. Mats Hummels spielte eine starke Rückrunde in der Saison 2015/16, der ehemalige BVB-Kapitän verließ aber den Klub und wechselte im Sommer zum FC Bayern München.  
  • Aus diesem Grund fehlen in der Nominiertenliste auch Henrik Mkhitaryan und Ilkay Gündogan.  
  • Mittelfeldspieler Marco Reus verpasste wegen einer Schambein-Entzündung mit Einriss im Adduktorenbereich nicht nur die Europameisterschaft in Frankreich, sondern fehlt der Borussia bislang auch in der kompletten aktuellen Saison. Aus diesem Grund taucht auch Reus nicht in der Nominiertenliste auf.  
  • Auch die Neuzugänge wie Ousmane Dembélé sind daher nicht zu bewerten.

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