Vor Pokal-Spiel: BVB positioniert sich gegen Gewalt

Plakate und Video-Ansprache

Starke Aktion der BVB-Fans nach den Gewalttaten vom vergangenen Samstag: Vor dem Anpfiff der Pokal-Partie gegen Berlin präsentierten viele Anhänger Plakate mit der Aufschrift: "Ich bin für Borussia, Fußball, friedliche Fankultur und gegen Gewalt!". Initiator der Aktion: das Fanzine "schwatzgelb.de". Kapitän Marcel Schmelzer wandte sich per Video-Ansprache an die Zuschauer und entschuldigte sich im Namen der Mannschaft bei den Opfern.

DORTMUND

, 08.02.2017, 20:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Diese Plakate präsentierten die BVB-Fans vor dem Anpfiff der Partie gegen Berlin.

Diese Plakate präsentierten die BVB-Fans vor dem Anpfiff der Partie gegen Berlin.

In der zugehörigen Mitteilung, die am Dienstagabend von "schwatzgelb.de" veröffentlicht wurde, heißt es: "Nach den Vorkommnissen rund um das Spiel gegen RaBa Leipzig am Samstag stehen der BVB und seine Fans in der Kritik. Dabei treten sowohl der Verein als auch seine Anhänger für Toleranz, Offenheit, konstruktive, kreative und gewaltfreie Kritik ein. Dies wollen wir zeigen, indem wir beim Pokalspiel gegen Hertha BSC ein positives Zeichen setzen. Wir wollen jedem ermöglichen, klarzustellen, dass Gewalt für uns keine Lösung darstellt. Stattdessen wollen wir vielmehr für eine friedliche Fankultur stehen."

"Es tut uns wirklich sehr, sehr leid"

Kurz vor Anpfiff der Partie gegen Berlin wandte sich Dortmunds Kapitän Marcel Schmelzer per Videoansprache an die Zuschauer im Signal Iduna Park: "Wir Spieler waren und sind sehr entsetzt und traurig darüber, was dort passiert ist - denn so etwas kennen wir von euch nicht. Wir lieben die emotionale und manchmal auch aufgehitzte Stimmung in unserem Stadion." Und weiter: "Am Samstagabend sind Menschen zu Schaden gekommen - das verurteilen wir als Mannschaft. Wir verurteilen komplett Gewalt gegen andere. Wir, die Mannschaft, wünschen allen Opfern eine gute und schnelle Besserung. Wir entschuldigen uns dafür, was dort passiert ist - und es tut uns wirklich sehr, sehr leid."  

Stadionsprecher Norbert Dickel begrüßte vor dem Anpfiff "die wahren Fans von Borussia Dortmund": "Wir möchten nicht, dass das, wofür wie alle so viele Jahre gearbeitet haben, kaputt gemacht wird. Wir sind alle Borussia-Dortmund-Fans und lieben diesen Sport."

Diffamierende Spruchbänder

Vor der Partie am Samstagabend hatten gewalttätige BVB-Anhänger Leipziger Fans, darunter auch Kinder, mit Steinen, Flaschen und Dosen beworfen. Dabei wurden sechs Zuschauer und vier Polizisten verletzt.

Die Dortmunder Polizei hatte am Montag eine Ermittlungsgruppe aus acht Beamten eingesetzt. Sie soll nicht nur die gewalttätigen Attacken auf Leipziger Fans vor dem Stadion aufklären, sondern auch die zahlreichen diffamierenden Spruchbänder auf der Südtribüne unter die Lupe nehmen. Dabei geht es um den Anfangsverdacht von Straftaten wie Beleidigungen.

Mit dpa-Material

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