BVB-Trainer Marco Rose (r.) und Alexander Zickler bejubeln den Sieg gegen Sporting. © imago / RHR-Foto
Meinung
Viele Verletzte, dennoch Fortschritt: BVB-Trainer Rose trotzt den Umständen
BVB-Trainer Marco Rose macht mit seiner Mannschaft trotz Salami-Vorbereitung und Verletzungsmisere Fortschritte. Wohltuend: Der 45-Jährige beklagt sich nicht. Jürgen Koers kommentiert.
Er könne nur aus dem Spielerkreis schöpfen, der ihm zur Verfügung stehe. Das schränke die taktischen Möglichkeiten etwas ein. Ein Fakt. Darüber hinaus beklagt sich Marco Rose nicht. Seit seinem Amtsantritt am 1. Juli muss der BVB-Trainer beim Puzzeln seiner Startaufstellungen flexibler und kreativer sein als jede Werbeagentur. Es ist bemerkenswert, wie Rose dabei den Umständen trotzt. Seine Mannschaft verwirklicht immer sichtbarer seine Ideen. Mit Schwankungen, aber klar positivem Trend.
Akanji und Bellingham müssen beim BVB durchziehen
Leicht hat Rose es wahrlich nicht: Auch im zehnten Pflichtspiel der Saison gab die eigene medizinische Abteilung dem BVB mehr Rätsel auf als der Gegner Sporting. Ohne Erling Haaland, noch ohne Emre Can und Giovanni Reyna, die ganze Zeit schon ohne Mateu Morey und Dan-Axel Zagadou. Allesamt Startelfkandidaten. Und dann verletzt sich gegen Lissabon in der zweiten Minute auch noch Mahmoud Dahoud. Julian Brandt, erst halbwegs genesen, musste gleich ins Gefecht. „Der eine raus, der andere wieder rein“, meinte Rose lapidar.
So läuft es seit Wochen. Nach einer Vorbereitung, in der die Borussen wegen der EM-Nachwehen kaum einmal in Mannschaftsstärke trainieren konnten, erschwert die Verletzungsmisere massiv den Neuaufbau. Einem versammelten Kader konnte Rose nur am Bildschirm seine „Prinzipien“ veranschaulichen. Im Training ergänzen permanent Gäste aus den Juniorenteams die Gruppe. Die wenigen fitten Spieler wie Manuel Akanji oder Jude Bellingham müssen durchziehen. An Rotation ist kaum zu denken.
Mit der bisherigen BVB-Bilanz kann Marco Rose zufrieden sein
Bemerkenswert: Fortschritte macht Roses Elf dennoch. Das von ihm forcierte Gegenpressing fand der Coach in der ersten Hälfte des Sporting-Spiels „top“. Dass daraus kein Chancenfestival entstand, lag bei der wieder einmal umformierten Elf weniger am neuen Spielkonzept als an fehlenden Automatismen wegen wechselnder Formationen. „Wir schieben ein paar Dinge an“, sagte Rose. Will heißen: Ihm ist klar, dass noch längst nicht alles gelingt. Nicht alles gelingen kann. Aber die Richtung stimme.
In der Champions League stehen die Borussen mit zwei Siegen gut da. Mit den zwei Bundesliga-Niederlagen kann man hadern, vor allem mit deren Zustandekommen. Was dem BVB und nicht zuletzt der Mannschaft gut zu Gesicht steht: Angefangen beim Cheftrainer jammert keiner über die widrigen Umstände. Alibis gibt es nicht. Verlockend-leichte Ausreden bemüht keiner. Es müssen halt die richten, die da sind. Arbeit, Intensität, Spiele gewinnen.
Borussia Dortmund wird im Herbst weitere Fortschritte machen
Wenn Rose so ein Auftakt nach einer Salami-Vorbereitung mit einem permanenten Rumpfkader gelingt, darf man gespannt sein, welche weiteren Fortschritte der BVB im Oktober macht. Sofern die Verletztenliste tatsächlich mal kürzer wird.
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