Hummels-Schock? Von wegen! Als die Profis von Borussia Dortmund am Tag nach dem feststehenden Abgang ihres Kapitäns den Trainingsplatz in Brackel betraten, war von schlechter Laune oder Katerstimmung nichts zu sehen.
Sportdirektor Michael Zorc (M.) im Gespräch mit Trainer Thomas Tuchel (l.) und "Co" Arno Michels nach dem Training am Mittwoch.
Hummels scherzte mit Keeper Roman Weidenfeller, ein Stück dahinter trieben Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang ihre Späße auf der Aufwärmrunde.
"Es gibt viel zu tun"
Ganz so entspannt wie auf dem Platz geht es in der Geschäftsstelle des BVB an der B1 derzeit nicht zu. Sportdirektor Michael Zorc hat die Suche nach einem Hummels-Nachfolger noch einmal intensiviert. „Es gibt viel zu tun“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die heißeste Spur führt weiterhin zu Leverkusens Ömer Toprak.
Dass der 26-Jährige keinen Eins-zu-Eins-Ersatz zum spielstärkeren Hummels darstellen würde, stünde einem Wechsel nicht im Wege. Thomas Tuchel wird das Aufbauspiel seiner Mannschaft ohnehin neu justieren. Ohne einen Innenverteidiger wie Hummels, der oft als freier Radikaler den - nicht selten riskanten - Weg nach vorne suchte und sich aktiv am Angriffspassspiel beteiligte, wird die Spielauslösung künftig verstärkt bei den Mittelfeldspielern Julian Weigl, Gonzalo Castro und Co. liegen.
Dembele im Anflug
Ob auch Ilkay Gündogan dann noch stärker als bislang im Aufbau eingebunden sein wird, hängt vom Nationalspieler ab. Täglich hält er sich derzeit auf dem BVB-Trainingsgelände auf, um sich behandeln zu lassen. Noch ist offen, ob er sein ausgerenktes Knie konservativ ausheilen lässt oder ob der Schaden operativ behoben werden muss. Bevor diese Entscheidung nicht getroffen ist, wird auch keine über seine Zukunft fallen.
Fest planen kann Tuchel dagegen mit Ousmane Dembele, auch wenn ein angeblicher Berater derzeit anderes verlauten lässt. Der 18-Jährige von Stade Rennes bekräftigte gegenüber der französischen Zeitung "Ouest-France", seine Entscheidung sei getroffen.
Ablösesumme ist noch ein Streitpunkt
Er wisse, wohin er gehen werde. Gemeint war der BVB, der sich seit anderthalb Jahren intensiv mit dem französischen Talent beschäftigt und weit vor anderen Topklubs Kontakt zu dem Offensivspieler aufgenommen hatte. Nur die Ablösesumme ist noch ein Streitpunkt zwischen den Klubs.
Im Fokus des BVB steht außerdem das belgische Mittelfeldtalent Orel Mangala vom RSC Anderlecht. Der 18-Jährige würde im Falle einer Verpflichtung aber zunächst die U19 der Borussia verstärken.