Undankbare BVB-Premiere für Maximilian Beier Nuri Sahin nimmt Neuzugang in Schutz

Undankbare BVB-Premiere für Maximilian Beier: Nuri Sahin nimmt Neuzugang in Schutz
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Maximilian Beier sitzt auf der Ersatzbank. Er lehnt sich nach vorne und stützt sich mit den Ellbogen auf den Knien ab. Über seinen Kopf hat er sich seinen gelben Pullover gelegt. Der 21-Jährige wirkt nachdenklich und frustriert. Seine Startelf-Premiere für Borussia Dortmund hatte er sich ganz anders vorgestellt. 0:0 in Bremen, ein rundum schwacher Auftritt des BVB.

Schwache Zahlen für BVB-Profi Beier

Da passten Beiers Statistiken ins Bild. Der Offensivspieler war bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute nur 15 Mal am Ball, bei seinen beiden Dribblingversuchen blieb er am Gegenspieler hängen, gewann nur einen von zehn Zweikämpfen und blieb ohne Torschuss – sein Abschluss in der elften Minute wurde wegen einer Abseitsstellung einkassiert. Beier hing bei seinem Startelf-Debüt im Sturmzentrum offensichtlich in der Luft.

Der Anpassungsprozess des 28,5-Millionen-Einkaufs ist noch im vollen Gange, das war in Bremen deutlich spür- und sichtbar. Ebenso sichtbar war aber auch Beiers hohe Fußballintelligenz. Gerade zu Beginn der Partie bewegte er sich gut zwischen den Ketten, bot gute und kluge Laufwege an – doch es fehlten die Zuspiele. „Er hat zwei, drei richtig gute Läufe gehabt, ein, zwei gute Aktionen“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl später in der Mixed Zone. „Am Ende hat er heute aber nicht den Raum und die Situationen gehabt, um den Unterschied zu machen.“ Das galt für viele Dortmunder.

BVB-Profi Beier reist zum DFB

Auch Trainer Nuri Sahin nahm seinen Schützling auf der Pressekonferenz in Schutz. „Er ist neu bei uns. Er muss sich intergieren. Er muss die Jungs kennenlernen, sie ihn“, erklärte der 35-Jährige. Natürlich habe Beier „ein, zwei unglückliche Momente“ gehabt. Aber: „Er musste leiden, weil wir nicht richtig im Spiel waren.“ Zu keinem Zeitpunkt strahlte der BVB große Dominanz aus, gerade im ersten Durchgang wirkte vieles fahrig, die Bälle waren zügig wieder weg. Sahin beschrieb das eigene Spiel als „zu behäbig, zu eng im Aufbau“, zu viele Spieler seien „hinter dem Ball“ gewesen. Entsprechend erlebte Beier ein undankbares Startelf-Debüt.

Dennoch bleibt Sahin entspannt. „Er benimmt sich einwandfrei, er saugt alles auf. Bei Maxi mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Jedes Spiel, jede Minute, die er mit uns spielt, wird man sich besser kennenlernen. An ihm hat es überhaupt nicht gelegen. Und er wird noch sehr wichtig für uns werden.“ Der angestrebte Integrationsprozess wird nun vorerst unterbrochen. Der Offensivspieler reist am Montag gemeinsam mit Emre Can, Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Pascal Groß zur deutschen Nationalmannschaft. Nach seiner Rückkehr geht es das Kennenlernen dann weiter.