Grenzenloser Meister-Jubel in Berlin - BVB-U19 zeigt eine perfekte Reaktion

Borussia Dortmund

Nach dem Sieg im DM-Finale gegen Hertha BSC ist der Jubel im Lager der BVB-U19 grenzenlos. Die Verantwortlichen loben die Spieler in den höchsten Tönen. Jetzt geht es erstmal nach Mallorca.

Dortmund

, 29.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

„Die offizielle Nachspielzeit beträgt fünf Minuten“, hallt es durch die Lautsprecheranlage des Stadions auf dem Wurfplatz in Berlin. Fünf bange Minuten muss die U19 von Borussia Dortmund noch durchhalten. Es hält keinen mehr in Schwarzgelb auf den Sitzen, vor der Auswechselbank herrscht reges Treiben. Spieler, Trainer, Betreuer – alle laufen hektisch und nervös auf und ab.

BVB-Trainer Mike Tullberg hat „ein paar Tränen in den Augen“

Auf dem Platz fordert Kapitän Dennis Lütke-Frie gestenreich Schiedsrichter Justin Hasmann auf, das Spiel endlich abzupfeifen. Aber ein paar Sekunden sind noch auf der Uhr, noch immer trennt den BVB und Hertha BSC nur ein Tor. Noch ein letzter langer Ball der Herthaner. Doch Silas Ostrzinski ist zur Stelle. Er haut das Leder in die gegnerische Hälfte. Dann ist es endlich geschafft: Borussia Dortmund gewinnt mit 2:1 und ist Deutscher Meister der A-Junioren.

Trainer Mike Tullberg rennt in Richtung der mitgereisten Fans, reist sich dabei seine Jacke fast vom Leib. Laut schreit er die Freude aus sich heraus - es gibt kein Halten mehr. „Ich hatte auch ein paar Tränen in den Augen“, gibt der Meistercoach später im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten zu. „Ich freue mich einfach für meine Jungs. Sie haben eine überragende Saison gespielt.“

Frühes 0:1 - der BVB verschläft gegen Hertha BSC den Start

Jeden seiner Spieler nimmt er in den Arm, wirft sie durch die Gegend. Auch die Spieler selbst wissen nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Gemeinsam stimmen sie „Deutscher Meister ist nur der BVB“ an. Erst noch recht leise. Es scheint, als könnten sie es selbst noch nicht glauben, dass sie es wirklich geschafft haben. Noch vor neun Tagen mussten sie nach der 1:3-Niederlage im DFB-Pokalfinale aus nächster Nähe mit anschauen, wie der VfB Stuttgart feierte. Jetzt sind sie es, die jubeln dürfen.

Dabei verlief der Start so gar nicht nach Plan. Luca Wollschläger brachte die Berliner früh in Führung (12.). „Doch dann haben wir richtig Herz gezeigt. Ich bin mega stolz“, sagte Tullberg. Dank mannschaftlicher Geschlossenheit kämpften sich die Borussen zurück. Jamie Bynoe-Gittens glich nach einer Flanke von Tom Rothe noch vor der Halbzeit aus (37.), kurz nach dem Seitenwechsel drehte der stark aufspielende Bradley Fink das Spiel (48.).

BVB-Jugendboss Lars Ricken könnte „nicht stolzer auf die Jungs sein“

„So eine Leistung heute zu zeigen: Da könnte ich nicht stolzer auf die Jungs sein“, sagt ein überglücklicher Lars Ricken. „Das war die vielleicht emotionalste Meisterschaft, weil die Finalniederlage im DFB-Pokal natürlich da schon reingespielt hat und wir schon enttäuscht waren.“ Doch die Mannschaft habe die perfekte Reaktion gezeigt – auch schon unter der Woche im Training.

„Die ersten zwei, drei Tage hat man die Enttäuschung gespürt“, erklärte Kapitän Dennis Lütke-Frie. Doch dann habe sich die Mannschaft einfach auf dieses „Riesenspiel“ gefreut und sehr intensiv an den vom Trainer vorgegebenen Inhalten gearbeitet. „Jetzt fühlt es sich einfach sehr, sehr schön an. Wir wollen diesen Titel jetzt richtig zelebrieren.“

BVB-Spieler Vasco Walz: „Dann lassen wir es ordentlich krachen“

Wie groß die Sehnsucht nach diesem Titel war, ist an der Person Lütke-Frie wohl am besten zu beschreiben. Denn eigentlich hatte der Ablaufplan des DFB es vorgesehen, dass der BVB-Kapitän den Pokal überreicht bekommt, ehe er ihn in den Himmel streckt. Doch nachdem der Sechser als letzter seine Medaille erhalten hatte, ging er schnurstracks in Richtung des Pokals und schnappte ihn sich einfach. Wer wollte es ihm verübeln.

Schließlich wollten er und seine Mitspieler einfach nur noch feiern. Was am Abend und und die nächsten Tage noch geplant ist, da hielten sich die Spieler bedeckt. „Alles kann ich natürlich nicht verraten. Aber ich gehe jetzt duschen und dann lassen wir es gleich auf der Rückfahrt nach Dortmund noch ordentlich krachen“, meinte Vasco Walz.

BVB-U19: Erst nach Mallorca, dann zum Westfalenpokal-Endspiel

Sein Trainer wurde da deutlicher: „Die Jungs sollen jetzt so richtig feiern. Deswegen haben sie bis Mittwoch frei und dürfen nach Mallorca fliegen“, sagte Tullberg. Und das, obwohl am Mittwoch noch ein weiteres Endspiel für die BVB-U19 ansteht. Im Westfalenpokal geht es gegen den FC Schalke 04. „Die Terminplanung ist eine Vollkatastrophe. Die sollen Spaß haben und dann treffen wir uns Mittwoch wieder und dann machen wir das Beste draus.“ Den größten Titel haben sie ja schließlich schon gewonnen.

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