Trainer David Wagner über den verpatzten Start
BVB II-Interview
Der Saisonstart des BVB II in der Fußball-Regionalliga ist mit einem Punkt aus fünf Partien komplett in die Hose gegangen. Beim 1:5 in Ahlen präsentiert sich das junge Dortmunder Team in einem desolaten Zustand. Über die Gründe hat Florian Groeger mit Trainer David Wagner gesprochen.
BVB II-Trainer David Wagner und seine Mannschaft haben bislang die Ziele verfehlt.
Herr Wagner, haben Sie eine Erklärung für den desolaten Auftritt Ihrer Mannschaft in Ahlen? Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass wir nicht den Zugriff zu diesem Spiel gefunden haben - auf eine gewisse Art und Weise auch mental. Das ist in erster Linie mein Job, dass das funktioniert. Das war heute nicht der Fall. Dementsprechend haben wir in zwei Situationen ein Gegentor bekommen aus einer Situation, die wir vorher klar besprochen haben. Dann liegt man 0:2 zurück und es kommt ein unerklärliches Handspiel dazu. Nichtsdestotrotz möchte ich das Spiel nicht auf diese drei Standardsituationen reduzieren. Wir haben uns zu wenig gewehrt - wie eine junge Jugendmannschaft gegen eine Seniorenmannschaft. Das müssen die Jungs angehen: Talent alleine reicht nicht, um in dieser Liga zu bestehen. Man muss brutal viel investieren.
Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Partie? Das war heute sicherlich ein ganz extremer Rückschlag. In den drei vorherigen Spielen konnten wir den Spielverlauf vom Ergebnis trennen - das ist heute nicht der Fall. Das Resultat ist in dieser Höhe verdient. Die Truppe ist talentiert, muss sich aber dafür öffnen, dass es körperbetont zugeht.
Sie haben zwar kein Saisonziel ausgegeben, aber muss man jetzt schon soweit gehen, dass es nur um dem Klassenerhalt geht? Fakt ist, dass wir aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt haben. Das erste Saisonziel muss es jetzt sein, ein Spiel zu gewinnen und dabei anders aufzutreten. Wir wussten schon, warum wir vor der Saison kein Ziel ausgegeben haben. Wir müssen dieser Mannschaft helfen, dass sie möglichst schnell dazulernt - auch aus diesem Spiel in Ahlen. Selbst diese Liga ist schwierig. Viele dachten vielleicht, dass wir heute einen Sieg einfahren können - aber wir waren unterlegen wie in keinem Spiel zuvor. Und das hängt ganz viel mit uns zusammen, und nicht mit unserem Gegner.
Wie bewerten Sie die Leistung von Kevin Großkreutz bei den Einsätzen in der U23? Wenn wir alle die Gier in den Augen hätten wie Kevin, wenn er das schwarzgelbe Trikot anzieht ... - das ist schon bemerkenswert, wie der Junge sich reinhaut. Auch wenn verständlicherweise nicht alles gelingt. Das sind die Grundtugenden - bei allem Talent -, um erfolgreich Fußball zu spielen. Die Tugenden bringt Kevin immer. Immer. Das ist eine herausragende Einstellung, da können sich unsere Jungs etwas abgucken.