Sollte der BVB Ousmane Dembele verkaufen?

Pro & Kontra

Der FC Barcelona sucht nach einem Nachfolger für Rekord-Transfer Neymar. Auf Barcelonas Wunschzettel prangt auch der Name Ousmane Dembele. Barcelona soll bereit sein, für den jungen Franzosen 100 Millionen Euro an den BVB zu zahlen. 100 Millionen Euro - sollte der BVB Dembele bei einem solchen Angebot verkaufen?

DORTMUND

, 07.08.2017, 16:24 Uhr / Lesedauer: 2 min
Fussball, 1. Bundesliga, Saison 2017/2018, Teamvorstellung von Borussia Dortmund mit anschließendem Training am 04.08.2017 im Signal Iduna Park in Dortmund.
Dortmunds Ousmane Dembele kommt bei der Teampräsentation aus dem Spielertunnel.

Fussball, 1. Bundesliga, Saison 2017/2018, Teamvorstellung von Borussia Dortmund mit anschließendem Training am 04.08.2017 im Signal Iduna Park in Dortmund. Dortmunds Ousmane Dembele kommt bei der Teampräsentation aus dem Spielertunnel.

Ja, der BVB sollte Dembele bei einem solchen Angebot verkaufen - Lustlos in Dortmund?

Auch wenn Borussia Dortmund die Zeiten lange hinter sich hat, wo man auf jeden Euro dieser gigantischen Ablösesumme angewiesen war, gibt es dennoch nur eine vernünftige Entscheidung: Sollte der FC Barcelona wirklich bereit sein, für Ousmane Dembele 100 Millionen Euro oder sogar noch mehr in Richtung Dortmund zu überweisen, darf der BVB dieses Angebot nicht ablehnen.

Lassen wir einmal beiseite, dass natürlich kein Spieler der Welt diese Summe wert sein kann, geschweige denn, wie im Fall Neymar, das Doppelte, ergäbe auch rein sportlich betrachtet eine Zustimmung zu diesem Transfer Sinn. Mit der generierten Ablöse könnte Borussia Dortmund sein Team in der Spitze und in der Breite deutlich stärken - viel mehr, als es ein Verbleib Dembeles garantieren könnte. Dazu kommt: Im Fall Henrikh Mkhitaryan musste Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im vergangenen Jahr schmerzhaft erkennen, wie schwierig es ist, einen Spieler mit noch laufendem Vertrag gegen seinen Willen zum Bleiben zu bewegen.

Auch gefährlich

Nun ist zwar nur schwer abzuschätzen, wie sich Dembele verhalten würde, wenn Borussia Dortmund ihm den Weg zu seinem Traumverein verbaut - die Gefahr, einen lustlosen Spieler zu beschäftigen, dessen Marktwert bei ausbleibenden Leistungen sehr schnell auch wieder deutlich sinken würde, ist aber nicht von der Hand zu weisen.

Von Dirk Krampe

Nein, der BVB sollte Dembele auch bei einem solchen Angebot nicht verkaufen - Reifen statt kassieren

Schwach zu werden in diesen Tagen des verrückten Transfermarktes, das liegt ja so nahe. Klar, mehr als 100 Millionen Euro zu kassieren für den Verkauf nur eines einzigen Spielers, da kann man doch nicht Nein sagen. Das muss man doch machen. Stopp, Quatsch, muss man nicht!

Der BVB ist keine Bank

Borussia Dortmund ist keine Bank, ist nicht auf maximalen monetären Gewinn ausgerichtet. Borussia Dortmund ist ein Fußball-Unternehmen, das sportlich möglichst erfolgreich sein will, flankiert von einer gesunden Finanzlage. Also muss der Klub genau abwägen, wie wertvoll Ousmane Dembele für die sportliche Entwicklung ist. Die Essenz kann nur lauten: Dembele ist ein unverzichtbarer Eckpfeiler des neuen BVB, mit ihm ist die Chance auf Meistertitel oder gar einen Coup in der Champions League deutlich größer als mit viel Geld auf dem Konto. Klar könnte sich der Klub einen teuren Nachfolger leisten - aber die Garantie, dass dieser so gut einschlägt wie Dembele, die gibt es nicht.

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Angel Di Maria wechselte 2014 für rund 75 Millionen Euro von Real Madrid zu Manchester United.© Foto: dpa
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Paul Pogba wechselte 2016 für rund 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United.© Foto: dpa

Will die Borussia den nächsten Schritt hin zur ersten Riege der europäischen Topklubs machen, dann sollte sie Dembele halten. Einen Spieler mit dieser Strahlkraft und Fähigkeit zu binden, wäre ein klares Signal an die Konkurrenz und die eigene Mannschaft, angreifen zu wollen. Dembele sollte in Dortmund zum Weltstar reifen. Das macht Sinn.

Von Sascha Klaverkamp

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