Das BVB-Interview
Schmelzer: "Wir haben eine super Moral bewiesen"
Nach 90 hektischen und turbulenten Minuten fand BVB-Kapitän Marcel Schmelzer klare Worte zur Einstellung seiner Mannschaft und zu den zwei meistdiskutierten Szenen des Abends. Um beim 2:2 in Hoffenheim noch den einen Punkt zu retten, "mussten wir auch mal in den Zweikämpfen kloppen, auch wenn das nicht unserem Naturell entspricht".
Lobte die Moral des Teams: BVB-Kapitän Marcel Schmelzer.
Wie bewerten Sie das Unentschieden? Mit zehn Leuten und unter diesen Umständen hier in Hoffenheim einen Punkt zu holen, finde ich schon sehr ordentlich. Dem zweiten Gegentor geht ein Foul voraus, die Gelb-Rote Karte gegen Marco Reus ist in meinen Augen kein Platzverweis. Dann noch zurückzukommen, da ist es mehr als verdient, dass wir hier noch einen Punkt mitgenommen haben.
Hoffenheim hat sehr hart gespielt. Haben Sie damit gerechnet? Das war schon so zu erwarten, gerade auch nach Hoffenheims Spiel vorige Woche in Frankfurt. Da muss man als Schiedsrichter-Gespann schon besser aufpassen und nicht Marco die erste Gelbe Karte geben für ein Allerweltsfoul, sondern bei anderen Situationen, die weitaus gefährlicher waren, durchgreifen. Wir mussten dann diese aggressive Art auch annehmen, sonst hätten wir hier keinen Punkt mitgenommen. Es liegt nicht in unserem Naturell, so in die Zweikämpfe zu kloppen. Um hier etwas mitzunehmen, gab es aber keine Alternative.
Ousmane Dembele hat ein starkes Spiel gemacht, dann musste er verletzt vom Platz. Wie geht es ihm? Das kann ich gerade noch nicht genau sagen. Nach den 70 Minuten, die er gespielt hat und wo er so viel einstecken musste, da muss dann auch mal der Schiedsrichter auf ihn achtgeben. Der ist mit so einer großen Geschwindigkeit unterwegs, da reichen kleine Treffer am Standbein, das ist für die Gesundheit nicht gut. Wir haben heute gesehen, wie wichtig er für uns ist.
Mit was für einem Gefühl gehen Sie aus dieser Partie? Wir haben eine super Moral bewiesen als Team. Wir haben wieder zehn Verletzte. Das macht es ja nicht leichter, wenn wir hinten in der Vierer- oder Fünferkette immer wieder mit anderem Personal spielen und nie eine richtige Abstimmung reinbekommen. Da müssen wir uns jetzt im Spiel gegen Augsburg noch durchkämpfen, dann ist Winterpause. Danach können wir hoffentlich mit einem kompletten und fitten Kader antreten. Dann kann ich Ihnen auch versichern, dass wir wieder besser spielen. Unter diesen Umständen muss man die Kirche im Dorf lassen.
Die Reaktion auf das 2:2 war auffällig bei Ihrer Mannschaft... Ich bin wie die anderen auch zu Auba gelaufen, weil er das Tor gemacht hat. Wir sollten das feiern, weil wir hier mit zehn Mann den Ausgleich machen. Als junge Mannschaft müssen wir lernen, auch diesen Treffer zu feiern und sich danach die Ruhe zu nehmen, um konzentriert weiter zu spielen. In Unterzahl war das schwer genug.