SCF-Trainer Christian Streich: "Wir leben nicht in einer Oase"

Der BVB-Gegner

Der Freiburger Coach Christian Streich (48) steckt mit seinem Klub im Abstiegskampf. Wie die Chancen gegen den BVB stehen und wie Streich seine Arbeit in Freiburg sieht, erklärte er Thimo Mallon, der ihn mit elf Thesen konfrontierte.

Dortmund

, 09.03.2014, 09:39 Uhr / Lesedauer: 3 min
Christian Streich glaubt ein Erfolgsmittel gegen den BVB zu kennen.

Christian Streich glaubt ein Erfolgsmittel gegen den BVB zu kennen.

Nein. Ich bin froh, dass ich in Freiburg Trainer sein darf und habe ein sehr tolles Umfeld. Wir kämpfen von Jahr zu Jahr, dass wir die Bundesliga halten können und haben auch mal ein Jahr, in dem wir nicht bis zum Ende kämpfen müssen. Aber es ist so wie es ist.

Nein, nicht deshalb. Aber durch die Belastung war es schwieriger mit der Mannschaft auf dem Platz zu üben und uns zu regenerieren, all die Dinge zu tun, die man in einer normalen Woche in Freiburg eben macht. Es war schön Europapokal zu spielen, aber für unsere Situation war es sehr schwierig.

Nochmal Nein, das gehört halt dazu. Ich kritisiere, wenn einem Mädchen von Journalisten Geld geboten wird, damit es sagt, sie hätte Affären mit bestimmten Spielern. Wenn es so viel Interesse an einer Sportart gibt, gibt es auch negative Seiten. Das gehört eben dazu. Aber ich bin kein Generalkritiker der Medien.

Wenn es wirklich so kommen würde, wäre ich froh, wenn ich weiter in dieser Funktion arbeiten dürfte. Aber ich unterliege den Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts, auch in Freiburg. Wir leben hier nicht in einer Oase. Auch wir müssen schauen, dass wir so gut wie möglich unsere Arbeit abliefern und die wird dann beurteilt.

Es ist halt ein schmaler Grat, wenn man emotional so engagiert ist. Da muss man immer aufpassen, dass man nicht übers Ziel hinausschießt, wenn man sich benachteiligt fühlt. Ich sitze ja selber im Glashaus, das weiß ich ja auch. Aber es gehören immer mehrere Leute dazu. Manchmal wird man auch provoziert.

Ich träume nicht. Mit solchen Dingen befasse ich mich nicht. Ich bin damit beschäftigt alles dafür zu tun, nicht abzusteigen. Es ist bestimmt unglaublich toll, in so einem Verein zu arbeiten, aber das haben sich die Leute auch alle erarbeitet. Titel, Endspiele und Erfolge sind ganz sicher ein wahnsinniger Reiz.  

Unter Jürgen Klopp gewann der BVB acht der neun Vergleiche mit Freiburg (eine Niederlage 2009/10). #scfbvbpic.twitter.com/yD3Sq8yFPY

— Borussia Dortmund (@BVB)

Letztes Jahr war es Max Kruse. Wir hatten auch ein paar, die bei uns ausgebildet wurden, und dann woanders hingewechselt sind: Dennis Aogo oder Sascha Riether, nicht zu vergessen Sebastian Kehl. Es ist schön, dass der nächste dazukommt. Es ist immer etwas Besonderes für Freiburg.

Ihm würden mehrere Trikots gut stehen, aber am besten steht ihm im Moment das Freiburger Trikot. Denn das ist das, was ihn dahingeführt hat, wo er jetzt ist – also im Wesentlichen er sich selber, aber der Verein und die Umgebung haben einiges dafür getan. Wir werden sehen, wo sein Weg hinführt.

Wenn alles zusammenkommt, Dortmund keinen so guten und wir einen überragenden Tag haben, dann kann es passieren. Aber da müssen viele Dinge stimmen. Wenn, dann siegt die Leistung der Mannschaft auf dem Platz. Aber der BVB ist ein absoluter Top-Verein in Europa.

Hoffentlich. Wir wollen mutig sein und brauchen totalen Zusammenhalt und totale Fokussierung auf jedes Training und die Spiele. Aber das nehmen sich alle anderen auch vor. Der, der bei allen Emotionen die Ruhe behält, der kann es am Ende schaffen.

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