BVB-Einzelkritik

Rode unsicher - Mor hat sich nicht im Griff

Er freue sich auf die Aufgabe, diese junge und völlig zusammengewürfelte Mannschaft zu coachen, sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel vor dem Spiel. Während der lange erschreckend schwachen Vorstellung beim 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC sah das nicht so aus, Tuchel schimpfte und wütete - bis seine Spieler doch noch ihr Kämpferherz entdeckten. Die Einzelkritik.

DORTMUND

, 14.10.2016 / Lesedauer: 3 min

Schwacher Auftritt gegen Berlin: Sebastian Rode.

Roman Bürki: Bei den wenigen Vorstößen prüften die Herthaner sein Können nicht ernsthaft. Dann tauchte Stocker frei vor ihm auf und ließ ihm keine Chance (51.). Stark gegen Esswein (73.). Note: 3,0

Felix Passlack: Sein Ballverlust im Vorwärtsgang und zwei taktischen Fouls blieb ohne Folgen, er kam ohne Gelbe Karte davon (16.). Für ihn ist es richtig, Sicherheitspässe zu spielen. Dem Gegner macht es das aber zu leicht. Note: 4,0

Matthias Ginter: Aufgrund der Personalprobleme in der Innenverteidigung rückte er auf zum Abwehrchef. Hielt seine Viererkette so gut wie möglich zusammen. Als vermeintlich bestem Passspieler unter den Verteidigern stand ihm bisweilen der Schweiß auf der Stirn. Ibisevic düpierte ihn mit einem Übersteiger (9.) und mit dem Hackentrick vor dem 0:1. Note: 4,0

Mikel Merino: Er habe ihm "sehr viel" mit auf den Weg gegeben für sein Debüt, sagte Trainer Thomas Tuchel über den jungen Spanier. Der 20-jährige Neuzugang konnte seine Unsicherheit aber nicht verbergen. Fehlpässe, Stellungsfehler - ein schwacher Einstand. Dann entwischte ihm auch noch Stocker vor dem 0:1 (51.). Note: 5,0

Marcel Schmelzer: In Sachen Einstellung und Laufbereitschaft wie immer tadellos. Sein Distanzschuss läutete die Schlussphase ein (63.), dann verletzt raus. Note: 3,5

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Julian Weigl: Bei der Nationalmannschaft nur im Trainingseinsatz, also frisch und fit. Dennoch fand der Ballverteiler mit dem ausgeprägten Verständnis für Räume und Passspiel nicht in die Partie, wo ihn die Mannschaft so sehr gebraucht hätte. Bis zur Pause acht Fehlpässe, das passiert ihm sonst in 180 Minuten nicht. Steigerte sich und kämpfte. Note: 3,5

Sebastian Rode: Der BVB ist sein Klub der Wahl. Er wiederum gehörte nicht zu den Auserwählten, als die meisten Spieler gesund waren. Und er gibt mit unerklärlich wackeligem Auftreten die Antwort, warum der Trainer so entscheiden musste. Weder als zweiter Sechser noch als Achter überzeugend. Am Ball unsicher, im Zuspiel ungenau, im Duell zu langsam. Ein gewisser Nuri Sahin soll diese Aufgaben früher zufriedenstellend erledigt haben. Raus nach 60 Minuten. Note: 5,0

C hristian Pulisic: Startete einen traumhaften Alleingang und verpatzte dann den finalen Pass (13.), ebenso nach dem ersten guten Konter (20.). Dann verunsichert und mit Ballverlusten. Note: 4,5

Mario Götze: Auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld eingesetzt, aber zum Beispiel im Zusammenspiel mit Aubameyang schlecht abgestimmt. Brachte weder Kreativität noch Tempo ein an einem Abend, an dem er mit seiner großen Erfahrung ein Anführer hätte sein müssen. Note: 5,0

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Emre Mor: Er hielt sich mit seinen Alleingängen zurück, beraubte sich damit auch seiner (bislang einzigen) starken Waffe. Schwächte sein Team durch seine Undiszipliniertheit und die vertretbare Rote Karte (81.). Note 5,5

Pierre-Emerick Aubameyang: Unsichtbar, bis er doch die erste Chance auf dem Fuß hatte (65.). Weil nix lief, landete sein Lupfer dann passend am Pfosten (67.) und der Strafstoß in den Armen von Jarstein (77.). Traf dann aber zum 1:1 (81.). Note: 4,0

Ousmane Dembele: Brachte Schwung in die Partie, sehr schöner Pass auf Aubameyang (65.) und Vorlage zum 1:1 (80.). Note: 3,0

Shinji Kagawa: Strukturierte das Offensivspiel ein wenig, holte auch den Strafstoß heraus (76.). Note: 3,5